Wanderung im Yosemite Nationalpark, Kalifornien

Wanderung im Yosemite Nationalpark, Kalifornien

Stefan Schweizer, 14. März 2013

Der Yosemite Nationalpark (USA) ist einer der meistbesuchten Parks Kaliforniens. Die spektakuläre Gebirgslandschaft und interessante Geschichte lockt Touristen aus aller Welt an. Auch wir waren begeistert.

Yosemite Park Eingang

Parkeingang auf dem Tioga Pass (3’031 Meter über Meer)

Der östliche Parkeingang des Yosemite Nationalparks liegt auf  3’031 Metern! – auf dem Tioga Pass. Wir passieren ihn Mitte Vormittag. Vor uns liegt eine spektakuläre Panoramafahrt, die uns dann zum Yosemite Valley – dem eigentlichen Zentrum des Parks – bringt. Da wir unsere reservierte Unterkunft kaum vor Mitte Nachmittag beziehen können, lassen wir uns Zeit. Immer wieder halten wir an. Zum Beispiel am glitzernden Tenaya Lake. Schade, dass wir kein Kajak dabei haben!

Tenaya Lake

Tenaya Lake auf der Hochebende Tuolumne Meadows. Wenn wir nur ein Kajak dabei hätten!

In der Yosemite Lodge oder im The Ahwahnee ein Zimmer zu ergattern ist fast unmöglich, wenn man nicht extrem früh bucht. Dass die Platzkapazitäten nicht einfach der Nachfrage entsprechend ausgebaut werden, ist ja eigentlich auch positiv. Kurzfristig war nur noch ein Zelt  im Curry Village (in unseren Filialen auch buchbar) verfügbar.

Im «Valley»  

Anfangs Nachmittag erreichen wir das Curry Village. Die Zelte sind noch nicht bezugsbereit.

Curry Village Zelt mit Rehen

Curry Village Zelt Camp. Tagsüber, wenn es ruhiger ist im Camp, sind hier sogar Rehe zu beobachten.

Also nutzen wir die Zeit und machen noch eine kurze Wanderung zum Mirror Lake. Ende Sommer ist er oft ausgetrocknet. So auch jetzt. Direkt hinter dem Seebecken ragt die ca. 1’500 Meter hohe Felswand des Half Dome senkrecht empor. Sehr imposant! Wir legen uns in den Schatten und suchen die Wand ab. Aber wir können keinen einzigen Kletterer darin entdecken. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher zum Yosemite Fall. Auch der ist im Moment ausgetrocknet. Von dort aus lassen wir uns mit dem regelmässig zirkulierenden Shuttlebus zum Curry Village zurückfahren.

Zurück in Curry Village

Inzwischen ist unser Zelt bezugsbereit. Es ist  simpel eingerichtet: drei Militärbetten, drei Stühle, ein kleines Regal. Eine nackte Glühbirne hängt von der Zeltdecke hinunter. Die Wände sind verstärkt mit Holzbrettern. Der Holzboden ist überzogen mit Linoleum. Wir verstauen unser Gepäck im Zelt. Toilettenartikel, Getränke und Essen müssen in den Food Locker vor dem Zelt. Sonst riskieren wir Bärenbesuch in der Nacht.

Foodlocker

Food Locker sind auf jedem Campingplatz anzutreffen. Es ist unumgänglich Nahrungs- und Toilettenartikel dort aufzubewahren.

Bei unserer Ankunft wirkte das Village recht ruhig und ausgestorben. Die meisten Gäste waren unterwegs bei ihren Aktivitäten. Jetzt, am Abend, ist richtig viel los. Es ist Ende August, Hochsaison. Die Gäste scheinen aus der ganzen Welt zu kommen. Viele aus den USA, Europa, Indien, China usw.

Bevor es dunkel wird, gehen wir zum Hauptgebäude. Für die Verpflegung gibt es das Pizzadeck, ein Buffetrestaurant oder einen Grillstand. Heute probieren wir das Buffet aus. Danach setzen wir uns auf einen Schaukelstuhl der Lounge Veranda. Wir planen das Programm des nächsten Tages und geniessen die Abendstimmung.

Veranda Lounge

Die Veranda vor der Lounge. Ein Treffpunkt des Camps.

Vernall Fall

Vernall Fall. Der Wasserstaub, der in der Luft liegt bietet den Wanderern eine willkommne Erfrischung.

Der Wandertag

In der Nacht wird es kalt im Zelt. Auch die Betten sind nicht gemacht um auszuschlafen. So stehen wir früh auf, frühstücken beim Buffet und marschieren dann los. Wir haben uns eine schöne Wanderung zum Vernall- und Nevada Fall ausgesucht. Es ist auch der Beginn des Fernwanderwegs John Muir Trail. Er führt 339 km durch die High Sierra bis zum Mount Whitney im Sequoia Nationalpark.

Nevada Fall

Nevada Fall

Noch sind nicht viele Wanderer unterwegs. Und je höher wir kommen, desto weniger werden es. Die Luft ist noch angenehm kühl. Wir kommen gut vorwärts. Im Gegensatz zum trockenen Yosemite Fall und Mirror Lake werden wir hier nicht enttäuscht. Die Wasserfälle werden vom Merced River mit genug Wasser versorgt.

Zuerst kommen  wir zum Vernall Fall. Dahinter liegt der Emerald Pool. Wasser, das sich in einem Felsbecken sammelt, bevor es die Felsklippe hinunterfällt. Wie es der Name sagt, schimmert der kleine See smaragdblau. Bald steigt der Wanderweg wieder. Die nächste Stufe hoch zum Nevada Fall muss überwunden werden.  Dieser Fall ist noch attraktiver. Die Aussicht hinab ins Yosemite Valley und auf die umliegenden Gipfel der Sierra Nevada ist gigantisch.

Wanderer unterwegs…

Unsere Neugier motiviert uns aber noch weiterzulaufen. Der Weg steigt jetzt moderater an, bis es dann sogar ganz flach wird. Ab und zu kreuzen wir Wanderer mit grossem Gepäck. Sie müssen tage- oder wochenlang unterwegs sein in der High Sierra. Ich beneide sie ein wenig und habe Respekt vor ihrer Leistung.

Mit zwei Männern kommen wir ins Gespräch. Sie sind oben auf den Tuolumne Meadows, beim Tenaya Lake gestartet und laufen in drei Tagen zum Yosemite Village. Die letzte Nacht haben sie auf dem Little Yosemite Valley Campingplatz verbracht. Er soll super idyllisch sein. Nicht weit von hier, direkt am Merced River gelegen.

Das wollen wir uns ansehen! Nach kurzer Zeit kommen wir dort an. Es stehen ca. 20 Zelte verteilt in einem Wäldchen. Jedes Zelt hat seine eigene Feuerstelle und einen bärensicheren Food Locker. Allerdings sind die meisten Camper ausgeflogen. Unter anderem wird dieser Zeltplatz als Ausgangspunkt für die Half Dome Besteigung via Nordostflanke benutzt.

Nevada Fall

Auf dem Rückweg. Blick zurück zum Nevada Fall.

Auf dem Rückweg zweigen wir beim Nevada Fall auf den etwas längeren John Muir Trail ab. Von dort sieht man die Fälle noch aus einer anderen Perspektive. Je näher wir dem Trailhead kommen, desto dichter wird das Gewusel von Wanderern resp. Touristen. Zum Glück sind wir heute morgen rechtzeitig gestartet. Das war eine geniale Wanderung!

Bald geht’s weiter…

Heute Sonntag Abend verpflegen wir uns auf dem Pizzadeck. Es ist ein bisschen weniger betriebsam als gestern Abend. Die Wochenendgäste sind abgereist. Auch für uns heisst es morgen früh Abschied nehmen. Nächster Etappenort: Marin County, nördlich von San Francisco.

Haben Sie auch Lust auf eine abwechslungsreiche Nordamerika Reise?

Weitere Weblinks zum Thema:

Reiseberichte zu USA auf www.bravebird.de

Reiseberichte zu USA auf www.katjen.de

Reiseberichte zu USA auf www.wohnmobilforum.de

Reiseberichte zu USA auf www.patrick-kaufhold.de

Fotoblog zu USA auf fotoblog-reiseberichte.de

Informationen zu USA auf wikipedia.org

Stefan Schweizer
Stefan SchweizerFilialleiter Travelhouse Bern

Laupenstrasse 5
3001 Bern

Tel. +41 31 380 84 40
E-Mail: bern@travelhouse.ch



«Als Outdoorsportler reise ich gerne in Gebiete, wo ich meine beiden Leidenschaften kombinieren kann. Beim Mountainbiken in Top Revieren wie Moab, Whistler, Tahoe oder auch in den Alpen, Anden oder dem Himalaya. Oder Wandern im Zion-, Yosemite- oder Abel Tasman-Nationalpark.

Auf Roadtrips im Mietwagen begeistern mich besonders die spektakulären Landschaften. Die Neugier lässt mich jeweils nicht allzu lange am gleichen Ort bleiben.

Was die Welt an kulinarischen Genüssen bietet interessiert mich auch sehr.  Ein Sauvignon Blanc aus Marlborough, ein saftiges Springbock Steak vom Grill oder ein feines Curry dürfen dann gerne einen erlebnisreichen Reisetag abrunden.»

    Kommentare

  1. peter
    30. April 2013

    das ist gut!

  2. Michael Kühnis
    Fabia Thomann
    30. April 2013

    Hallo Peter
    Interessiert Sie ein Angebot? Stefan Schweizer kontaktiert Sie gerne bei Fragen oder Wünschen zu einer Reise.

  3. Travelhouse Internet Team
    17. April 2016

    Hallo,

    Einen wirklich interessanten Artikel habt ihr da verfasst! Wir waren im letzten Jahr auch im Yosemite und waren durchweg begeistert!

    LG
    Thomas