Magisches Bhutan

Magisches Bhutan

Reise-Reporter, 20. September 2013

Die Reise-Reporterin Silvia Hässig reiste in ein Land  voller Frieden, Tempeln und glücklichen Menschen und erzählt: Am 3. Mai 13 haben mein Mann und ich mit grosser Spannung und Erwartung die besondere Reise nach Bhutan angetreten, mit Zwischenstops in Kolkata und Kathmandu.

Flug von Zürich nach Qatar.
In Qatar stiegen wir ins Flugzeug Richtung Kolkata. Wir haben 5 Tage im Swissôtel Kolkata verbracht. Danach folgte der Flug nach Paro mit 11 Tagen Rundreise durch Bhutan. In Kathmandu verbrachten wir anschliessend nochmals ein paar Tage, bevor wir am 19.5 den Heimflug antraten.

Es war nicht nur die Stille und Ruhe, die uns – nach dem Strassendreck u. diversen Hupkonzerten von Kolkata – wie eine Erlösung erschienen. Schon der Anflug nach PARO ist ein Erlebnis! Das Flughafengebäude, gebaut im Bhutan-Stil, ist so ungewöhnlich für unsere Augen, dass die Fluggäste nach dem Ausstieg erst mal in der frischen Bergluft auf dem Rollfeld stehen bleiben und Fotos machen. Kurz nach der Ankunft fiel uns die Freundlichkeit der Beamten auf, welche uns mit einem kleinen Knicks und beidhändig den Pass wieder übergaben.

DRUK-Air, Bhutan

DRUK-Air, Bhutan

Unsere Bedenken galten Anfangs dem Essen. Wir wurden jedoch sehr positiv überrascht. Die Mahlzeiten bestehen meist aus einem Buffet mit Gemüse, Reis und Fleisch. Erstmals haben wir jungen Farn gegessen, der wie Spargel schmeckt und auch so zubereitet wird.

Die Menschen leben sehr einfach. Sie sind pünktlich, diskret, respektvoll, freundlich und sehr hilfsbereit. Zudem sind sie sehr offen gegenüber den fremden Gästen. Wir haben nie ein lautes Wort gehört. So haben wir uns die Menschen im glücklichsten Land der Erde vorgestellt. Wahrscheinlich ist dies auch auf die Religion zurückzuführen.

Traditionelle Häuser in Bhutan

Traditionelle Häuser in Bhutan

Unser Guide KARMA hat uns mit seiner Kompetenz und Freundlichkeit einen unvergesslichen Aufenthalt beschert. Sein Fahrer hat uns sicher und bemerkenswert ruhig durch die teilweise prekären Strassen gefahren.

Wir haben praktisch jeden Tag einen Dzong od. eine Stupa besichtigt. Dabei erzählte uns Karma sehr viele interessante Episoden aus der Geschichte des Landes und des Buddhismus. Wir konnten fragen, was wir wollten: er wusste immer die passende Antwort. Wir haben mit ihm auch viel gelacht.

Wer nicht jeden Tag Tempel besichtigen mag, kann sich auch auf Trekking-Ausflüge konzentrieren.

Im Dzong

Im Dzong

Eindrücklich ist der «Giant Buddha» oberhalb von Thimphu. Er ist 51,5 m hoch. Wenn die Bauarbeiten fertig sind, sollen dort grosse Anlässe stattfinden. Da wären wir gerne dabei!

Wir durften zufällig dabei sein, als der Je Khenpo (Oberhaupt der zentralen Mönchskörperschaft) von Punakha zurück nach Thimphu ins Sommerquartier einzog. Viele Menschen in ihren traditionellen Kleidern – bei Männern der GHO, bei Frauen KIRA – säumten schon am Morgen früh die Strassen von Thimphu. So konnten wir einige Kamera-Schnappschüsse einfangen.

Als der Mönch dann am späten Nachmittag nach 2 Stunden Wartezeit mit dem Landrover im Schritttempo durch die Stadt begleitet wurde, durfte jede anwesende Person seinen Segen empfangen. Es war eine unglaublich andächtige und fröhliche Stimmung in der Luft.

Bemerkung: In Thimphu gibt es noch eine Verkehrsinsel mit einer Polizistin, die den Verkehr mit weissen Handschuhen regelt.

In einem Tempel durften wir sogar Mitglieder der Königsfamilie antreffen. Die Tante des Königs hat uns mit Händedruck begrüsst und uns in Bhutan willkommen geheissen. Auch für Karma war dies ein spezieller Moment. Dass jedoch eine indische Touristen die kleine Gruppe fotografierte, fand er dann doch sehr respektlos.

Ein besonderes Highlight durften wir am Rhododendron-Festival im Lamperli Botanical Park erleben, wo wir traditionelles Essen degustieren konnten. Der fermentierte Reis, der auf dem Feuer gebackene Käse und die Tierhaut waren jedoch wirklich kein kulinarisches Erlebnis. Die «Buddha»-Pizza (so hat ein Mönch sie genannt) war dann eher nach unserem Geschmack, jedoch sehr scharf gewürzt. Diese besteht aus einem flachgedrückten Reisboden und einem Belag mit viel Chili. Die Bhutaner lieben Chili.

Bogenschiessen

Bogenschiessen

Unser Programm, das von Travelhouse zusammengestellt worden ist, wurde teilweise vor Ort unseren Bedürfnissen angepasst, was wir sehr begrüsst haben. So unternehmen wir denn viele Strecken zu Fuss. Die Ruhe fernab vom westlichen Zivilisationslärm wurde nur vom Kuckuck oder Vogelgezwitscher unterbrochen. Teilweise hörte man auch die Klänge aus den nahegelegenen Dzongs, welche von Mönchen mit ihren Blasinstrumenten verursacht wurden.

Ein absolutes MUSS in Bhutan ist die Besteigung des Taktsang (Tiger-Nests 8. Jahrhundert)! Dieses Trekking stand am Schluss unseres Aufenthalts auf dem Programm. Karma konnte während ein paar Tagen unsere Kondition bereits testen. Nach vollbrachter Leistung durfte ich sogar ein grosses Lob entgegennehmen. Wir wandern zuhause sehr selten und ich war sehr gespannt, ob ich diese Herausforderung wahrnehmen kann. Der heilige Tempel befindet sich auf 3100 M. und das spürt die Lunge! :-) Trotz der Anstrengung war es ein unglaubliches Erlebnis! Wer die Strecke nicht zu Fuss wagt, hat die Möglichkeit, auf einem Pferderücken mitzureiten. Karma meinte aber, dass es dann keine wirkliche Pilgerreise ist….. Ein wundersamer, stiller Ort, um zu meditieren.

Karma, unser fröhlicher Guide

Karma, unser fröhlicher Guide

Trekking im Morast

Trekking im Morast

Das Land mit seinen Menschen, tiefen Tälern und hohen Bergen, unzähligen Gebetsfahnen und wunderschönen Dzongs hat uns unheimlich fasziniert.

Der König und sein Parlament arbeiten bekanntlich am Bruttosozialglück, nicht am Bruttosozialprodukt. Die Menschen sind tatsächlich glücklich. Dies wurde uns sogar von Bewohnern persönlich bestätigt, wenn wir sie darauf angesprochen haben. Daraus ergaben sich interessante Gespräche.

Schülerinnen fragen nach unserer Herkunft

Schülerinnen fragen nach unserer Herkunft

Die Reise war trotz dem fast täglichen Hotelwechsel sehr erholsam und beeindruckend. Wir werden die Zukunft dieses magischen Bhutans verfolgen und hoffen, dass es trotz Fortschritt in die Zivilisation seine Werte behalten kann.

Das Nationaltier TAKIN

Das Nationaltier TAKIN

Der Abschied nach 11 Tagen fiel uns sehr schwer. Unsere Erwartungen wurden schlicht übertroffen und nach einem halben Jahr denken wir immer noch sehr oft an diese spezielle Reise zurück. Sie war mehr als nur «Ferien». Sie ist eine Lebenserfahrung.

Auf dem Flug von Paro nach Kathmandu erlebten wir ein weiteres Highlight unserer Reise: Wir haben den Mount Everest gesehen!

In Bhutan haben wir in folgenden Hotels übernachtet: Village Lodge, Hotel Migmar, Hotel Gakilling, Yankhill Resort, Jakar View, Hotel Damchen. Einzig im «Damchen» waren wir nicht ganz zufrieden. Das Morgenessen fiel sehr dürftig aus. Alle anderen Unterkünfte liessen keine Wünsche offen. Im Gakilling kamen wir sogar in den Genuss einer Massage. Wir können die Unterkünfte sehr empfehlen.

Travelhouse bedankt sich bei der Reise-Reporterin Silvia Hässig aus Bettwiesen für den tollen Reisebericht.

Reise-Reporter
Reise-ReporterTravelhouse Reise-Reporter sind Menschen, die genau so gerne reisen wie wir selbst und viel darüber zu erzählen haben. Wir freuen uns über jeden Reisebericht und Reisetipp!


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    Kommentare

  1. 26. November 2014

    Ein schöner Bericht und tolle Bilder! Bhutan ist wirklich ein eindrucksvolles Land mit so gastfreundlichen Menschen, wie wir sie sonst noch nirgends getroffen haben! Wir waren im September 2014 auch in Bhutan für eine Woche (viel zu kurz) und haben teilweise die gleichen Dinge erlebt :) Wir haben auch auf unserem Blog http://www.travfi.com/wordpress/category/reisen/bhutan-reisen/ darüber berichtet und einen kleinen Film gedreht:) vielleicht hilft es dem ein oder anderen die Entscheidung zu treffen, auch nach Bhutan zu reisen :)
    VG
    Björn