Kanada West – Rundreise mit dem Mietwagen

Kanada West – Rundreise mit dem Mietwagen

Reise-Reporter, 16. Juli 2014

Der Reise-Reporter Peter Hess reiste nach Kanada und erzählt von seinen Erlebnissen in den Rocky Mountains und auf Vancouver Island.

Tag 1 – Ankunft in Vancouver

Das Loden Hotel ist ein sehr attraktives, zentral gelegenes und trotzdem ruhiges Hotel mit freundlichem und hilfsbereitem Personal.

Tag 2 – Vancouver

Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf Richtung Hafen, wo im Bereich der Seaplanes schon viel los ist. Im Hafen wird ein Kreuzfahrtschiff beladen. Unglaublich, welche Mengen Material gebunkert werden. Wir sind begeistert vom IMAX-Film «Fly over Canada».

Anschliessend starten wir mit Vancouver Trolleybus Company zur Stadtrundfahrt, welche rund 2 1/2 Stunden dauert und an jeder Haltestelle unterbrochen werden kann. Wir steigen in Granville Island aus, wo ehemalige Lagerhallen in Werkstätten für Handwerker und Künstler umfunktioniert wurden und eine riesige Markthalle entstanden ist.

Zurück im Zentrum schlendern wir noch durch die Robson Street und treffen uns zum Nachtessen im Cactus Club Restaurant, direkt neben dem olympischen Feuer.

Tag 3 – Vancouver

Gut ausgeruht und nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir mit den vom Hotel gratis zur Verfügung gestellten Velos Richtung Stanley Park. Selbst Gaby, welche die Aufgabe mit Skepsis angeht, geniesst die Fahrt durch die gepflegte Gartenanlage mit den herrlichen Ausblicken aufs Meer und die Skyline von Vancouver.

Am Nachmittag geht es auf den Harbour Lookout, einem Drehrestaurant mit Aussichtsplattform auf 168m Höhe, von wo wir eine herrliche Aussicht geniessen. Gastown, der Stadtteil mit den ältesten Häusern ist anschliessend das Ziel, ehe wir nochmals in der Robson Street und der Granville Street Mall einige Geschäfte aufsuchen (ohne Erfolg).

Im Waterstreet Café, gegenüber der Steamwatch geniessen wir ein feines Nachtessen und einen guten Merlot aus dem Okanagan Valley.

Tag 4 – Vancouver – Kelowna – Okanagan Valley

Herbert übernimmt als geübter Fahrer von grossen Autos die erste Etappe. Über Chilliwack, Hope und Merrit erreichen wir am frühen Nachmittag Kelowna. Das Wetter, das am Morgen eher grau und kühl war, bescherte uns auf dem Coquihalla-Pass (1244m) sogar Nebel. Kurz später zeigte sich aber die Sonne und den Spaziergang durch Kelowna geniessen wir bei Sonnenschein und 26 Grad. Kelowna, eine hübsche Stadt mit 130’000 Einwohnern präsentiert sich mit seinen grosszügigen Geschäften und breiten Strassen vorzüglich.

Da wir zeitlich gut unterwegs sind, fahren wir (mit neuem Fahrer) über die Weststrasse dem Okanangan-See entlang nach Vernon. Unser sehr modernes und exklusives Hotel Sparkling Hill erreichen wir kurz nach 18h. Wir geniessen die einmalige Aussicht (sogar aus der Badewanne ist sie nicht zu toppen) und ein feines Nachtessen im gepflegten Hotelrestaurant.

Tag 5 – Okanagan Valley

Das Sparkling Hill ist Teil eines riesigen Naturparks mit Golfplatz und Ferienhäusern. Ausserdem wurden verschiedene Wanderwege und Trails angelegt, die gut markiert sind. Wir haben uns deshalb für einen autofreien Tag entschieden und sind am Morgen zu Fuss unterwegs und am Nachmittag geniessen wir das Spa. Beim Wandern sehen wir neben Streifenhörnchen und Murmeltieren noch einen Hirsch. Das Nachtessen lässt keine Wünsche offen.

Tag 6 – Okanagan Valley – Revelstoke

Wir entscheiden uns nicht auf dem kürzesten Weg, sondern über Lumby-Fauquier-Nakusp nach Revelstoke zu fahren. Landschaftlich bietet diese Strecke mehr: grosse Grasflächen und riesige Wälder sowie zwei Fährenpassagen, welche einen guten Eindruck über die Ausdehnung des Arrow Lakes geben.

Das Hotel Glacier House Resort präsentiert sich ganz kanadisch 100% in Holz. Da es etwas ausserhalb, in unmittelbarer Nähe des Staudamms liegt, kann uns selbst die eingeschränkte Speisekarte nicht zurück in die Stadt vertreiben.

Tag 7 – Revelstoke – Field

Wir fahren zuerst hoch zum Revelstoke-Damm. Zutritt zur Anlage hat man aber nur vom Visitor Center aus. Dieses informiert über die Stromproduktion mit Wasserkraft im Allgemeinen und in British Columbia im besonderen. Ausserdem kann man mit einem Lift zur Krone der Staumauer hochfahren, wo ein herrlicher Ausblick ins Tal besteht.

Anschliessend fahren wir zum Revelstoke-Nationalpark. Von dort hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt sowie die Umgebung. Auf einer rund einstündigen Wanderung durch den Regenwald geniessen wir den üppigen Wald und die herrliche Luft. Obwohl vor Bären gewarnt wird, begegnen uns nur Einhörnchen. Auf der anschliessenden Fahrt über den Rogers Pass und Golden nach Field passieren wir einmal mehr unbewohnte Waldgebiete, soweit das Auge reicht.

Field erreichen wir am späteren Nachmittag zu einem Zeitpunkt, indem sich 3 Güterzüge (je 100-120 Wagen) sowie ein Touristenzug der Pacific Mountaineers kreuzen. Ein spezielles Spektakel bei dem wir nebenbei noch einen Kojoten sehen. Unser Hotel, die Cathedral Mountain Lodge ist eine 100%-ige kanadische Lodge, die uns sehr gut gefällt. Die Zimmer sind alle in Blockhütten aber absolut schön und gut eingerichtet.

Tag 8 – Emerald Lake

Den vom Hotel empfohlenen Spaziergang um den Lake Emerald (ca. 2 Std.) erweitern wir spontan mit der Wanderung zum Emerald Bassin. Bären begegnen uns keine, aber immerhin entdecken wir einen frischen Bärendreck. Nach rund 4 Stunden geniessen wir am Parkeingang die verdiente Erfrischung. Zurück im Hotel machen wir es uns für den Rest unseres sonnigen Tages am Fluss oder beim Lesen im Blockhaus gemütlich.

Tag 9 – Revelstoke – Lake Louise – Jasper

Wir haben wirklich riesiges Wetterglück. Bei Kaiserwetter fahren wir zuerst zum Lake Louise. Nachdem wir bisher wenigen Leuten begegnet sind, überrascht uns der riesige Volksauflauf. Obwohl uns der See gefällt, entscheiden wir uns für die umgehende Weiterfahrt zum Moraine Lake, einem natürlichen Bilderbuchstausee rund 13 km oberhalb von Lake Louise.

Nachdem wir noch einige Einkäufe gemacht haben gehts auf den Icefields Hwy mit verschiedenen malerischen Stauseen wie den z.B. den Lake Bow. Immer wieder unterbrechen wir die Fahrt, um einige Fotos von der einmaligen Bergwelt zu machen. Als verwöhnter Schweizer kann man durchaus einwenden, dass wir all das bei uns zu Hause auch sehen können. Das stimmt, aber nicht in diesen Dimensionen! 250 km ohne eine Siedlung und ein Dreitausender nach dem anderen.

Weitere Höhepunkte dieser abwechslungsreichen Fahrt: bei einem Fotostopp läuft uns ein Schwarzbär auf kürzeste Distanz ins Objektiv; kurz später entdecken wir neben dem Highway einen wunderbaren Steinbock; einen längeren Aufenthalt gibt es natürlich beim Columbia Icefield, dem grössten zusammenhängenden Eisfeld der Rocky Mountains (337 km2). Wir steigen hoch bis zum Gletscher und Staunen über die Tafeln, welche aufzeigen wie der Gletscher in den letzten Jahren geschmolzen ist.

Auf dem weiteren Weg nach Jasper gibt es weitere Stopps bei den Sunwapta Falls und Athabasca Falls. Unser Hotel Lobstick Lodge finden wir auf Anhieb.

Tag 10 – Whistler Mountain

Der Tag beginnt mit einem Arztbesuch (Diagnose: Gürtelrose am Kopf). In der Zwischenzeit hat sich das Wetter leicht verschlechtert. Wir fahren trotzdem noch hoch zum Whistler Mountain (2277 m) von wo wir einen herrlichen Ausblick auf Jasper und seine Umgebung geniessen. Auf den Aufstieg zum Gipfel müssen wir leider verzichten. Der aufkommende Regen hält uns aber nicht davon ab, zum Patricia Lake und zum Pyramide Lake zu fahren und auf die kleine Insel zu laufen.

Die Rundreise im Überblick

Die Rundreise im Überblick

Tag 11 – Jasper – Prince George

Unser erstes Ziel, ist der Mount Robson Nationalpark. Der Berg Lake Trail liegt zeitlich nicht drin, aber immerhin schaffen wir es bis zum Lake Kinley (hin und zurück ca. 2 1/2 Std.). Auf unserem weiteren Weg machen wir rund 130 km vor Prince George noch einen Stop im «ancient forest» einem Zedernwald mit riesigen alten Bäumen.

Die Landschaft wird nun immer flacher, die Rocky Mountains liegen definitiv hinter uns. Nach längerem Suchen finden wir das Hotel Sandman. Vor dem Hotel streikt unser Auto und macht keinen Wank mehr. Die angerufene Roadassistance kommt zwar blitzartig, nimmt das Auto mit aber macht sonst gar nichts!

Tag 12 – Prince George – Fraser Lake – Smithers

Nach stundenlangem telefonieren erhalten wir endlich unser Ersatzfahrzeug. Unser Weg führt uns auch heute durch riesige Wälder- und Seenlandschaften. Nun sind es aber keine Moränen-/Gletscherseen mehr, sondern Moorseen. Unterwegs kaufen wir uns etwas ein und geniessen ein feines Picknick am Fraser Lake, ein weiterer idyllischer See.

Übernachtung etwas ausserhalb von Smithers in einem phantastischen Blockhaus (Logpile Lodge), das vom Schweizer Ehepaar Barbara und Christoph geführt wird.

Tag 13 – Smithers – Prince Rupert

Auch das Morgenbuffet (u.a. mit einem feinen Müesli) schmeckt ausgezeichnet. Ausserdem kümmern sich Barbara und Christoph vorbildlich um die Gäste. Eine Adresse, die man wirklich empfehlen kann! Während des Morgenessens besucht uns ein Schwarzbär, der aber umgehend verjagt wird.

Wir verlassen den kleinen Ort Smithers und machen den ersten Halt bei Moricetown, wo der bereits breite Fluss Burkley durch eine lediglich 15m breite Stromschnelle gepresst wird. Das ist eine ideale Stelle, welche die Indianer zum Fischen benutzen. Wir besuchen auch Hazelton, eine ehemalige Indianersiedlung wo heute eine eindrückliche Hängebrücke das Tal quert. Die Gegend ist leicht gebirgig mit Bergen um die 2000m.

Mittagsrast am Lakelse Lake, rund 10km südlich der Hauptstrasse: wir erreichen den See über einen kurzen Trail durch einen moosigen, urwüchsigen Wald. Nur die Mücken sind etwas lästig. Wir folgen dem Skeena River weiter und erreichen Prince Rupert gegen 16h, inzwischen leider im Regen. Aber nach soviel Wetterglück gibt es nichts zu klagen. Unterkunft im Hotel Crest.

Tag 14 – Prince Rupert – Vancouver Island

Wir sind rechtzeitig am Fährenterminal. Nur mit dem Wetter scheint es heute nicht optimal zu klappen. Es ist regenverhangen. Pünktlich verlassen wir Prince Rupert und geniessen zuerst mal das feine Frühstücksbüffet. Dann entdeckt Susanne, dass es zuvorderst auf Deck 5 einen Luxusbereich gibt mit bequemen Sesseln und einem herrlichen Ausblick.

Es gelingt uns, in der vordersten Reihe noch 4 Sitze zu buchen (35$/Sitz). So reisen wir sehr bequem und geniessen einen herrlichen Ausblick, auch wenn der Regen uns den ganzen Tag begleitet. Zwischendurch tauchen immer wieder Delphine und Wale auf. Die gepflegte Atmosphäre auf unserer BC-Fähre zeigt sich auch beim Buffet zum Nachtessen.

Tag 15 – Vancouver Island

Beim Morgenessen, etwas später als gewohnt erst um 9h, unterhalten uns einige Seeadler mit ihrem Kampf ums Essen. Nach einer «Stadtrundfahrt» in Port Hardy fahren wir südwärts und machen einen ersten Halt in Telegraph Cove, eine der letzten noch erhaltenen Siedlungen, welche auf Pfählen gebaut wurden. Auf der Fahrt zurück auf die Hauptstrasse queren zwei Schwarzbären unseren Weg.

Grundsätzlich bietet sich uns hier im Norden von Vancouver Island das gleiche Bild wie auch schon: Wälder soweit das Auge reicht und zwischendurch Seen. Allerdings sind die Wälder hier äusserst dicht mit viel Unterholz. Den Mittagshalt mit einem kleinen Spaziergang machen wir am Hoomac Lake. Am späteren Nachmittag erreichen wir kurz vor Campbell River das Painter Lodge Resort, ein bereits etwas in die Jahre gekommenes Hotel, das aber wunderschön gelegen ist und wo wir gut essen und trinken.

Tag 16 – Vancouver Island

Heute scheint wieder die Sonne. Stahlblauer Himmel und warme Temperaturen gestatten sogar ein Frühstück auf der Terrasse. Ein gelungener Start in den Tag! Wir verzichten auf die Wanderung zu den Elkfalls um am frühen Nachmittag in Victoria zu sein. Auf der Autostrasse 19 kommen wir schnell voran. Die Landschaft ist sehr grün mit lockerem Mischwald. Um diese schöne Gegend etwas besser geniessen zu können, wechseln wir von Qualicum Beach bis Parksville auf die 19A, welche entlang des Meers führt.

Um 1330h erreichen wir unser Hotel Laurel Point Inn und starten gleich zu einem ersten Schnupperausgang Richtung Stadt, welche uns durch die schönen Häuser begeistert. Auf einer Stadtrundfahrt mit einem Amphibienfahrzeug lernen wir nicht nur die Altstadt kennen, sondern auch die Parks in unmittelbarer Nähe. Bei der Fahrt durch den Hafen zeigt sich Victoria in der schönsten Abendsonne. Schade, dass uns hier nicht mehr Zeit zur Verfügung steht. Im gepflegten Ambiente unseres Hotels stossen wir bei einem feinen Abendessen nochmals auf die schönen vergangenen Tage an.

Tag 17/18 – Rückreise

Auch heute erwachen wir bei schönstem Sonnenschein. Nach einem kurzen Besuch im «Bay Centre» dem grössten Warenhaus in Victoria gilt es Abschied zu nehmen. Wir fahren über den «Beach Drive» alles der Küste entlang. Überall schöne Villen, gepflegte Parks und Gärten, herrliche Ausblicke.

Unser letzter Besuch gilt dem Butcharts Garden auf der Saanich Halbinsel. Es ist einer der schönsten und grössten Blumengärten Kanadas, ab 1904 in einem alten Steinbruch entstanden. In Swartz Bay können wir direkt auf die wartende Fähre fahren und geniessen die Überfahrt nach Tsawwassen. Rückflug mit Edelweiss, pünktlich, problemlos und mit gutem Service.

Zusammenfassung

Die zusammen mit Stefan Schweizer, Travelhouse Bern, zusammengestellte Rundreise hat uns ausgezeichnet gefallen. Das Wetter hat mehrheitlich mitgespielt. Das Terminprogramm gestattete ein stressfreies und trotzdem intensives Besuchsprogramm. Die Hotels entsprachen über alles gesehen unseren Vorstellungen (eines war leider falsch gebucht, einige sind etwas in die Jahre gekommen). Der Service der Mietwagenfirma Alamo war ungenügend.

Travelhouse bedankt sich bei Reise-Reporter Peter Hess aus Meikirch für den tollen Reisebericht!

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