Unterwegs im südafrikanischen Busch – mit Tamara und Jan durch Mpumalanga
29. März 2012Im und um den Krüger Nationalpark in Südafrika kann man die «Big Five» sehen, abwechslungsreiche Panoramastrassen befahren und am frühen Morgen die wunderschöne Landschaft geniessen.
Flughafen von Nelspruit
Bei der Landung am kleinen Flughafen von Nelspruit beim Krüger Nationalpark (oder Mpumalanga, wie die Region heisst) fühlt man sich erst recht in Afrika.
Ein kompaktes Gebäude mit Dach aus Elefantengras heisst die Gäste herzlich willkommen, das einzige Gepäckband liefert prompt unsere Koffer. Unser Reiseleiter wartet bereits auf uns in der gemütlichen Ankunftshalle. Er heisst Jan LaGrange und mit seinen blonden Haaren und blauen Augen ist er ein waschechter Afrikaan, ein Nachkomme der vielen Kolonialherren aus Deutschland, Holland und Frankreich der vergangenen Jahrhunderte.
Bereits am Flughafen sehen wir die ersten Impalas (McDonald’s des Busches werden die Tiere von den Einheimischen genannt, weil ihr Hinterteil mit einem dunklen «M» markiert zu sein scheint). Anmutig springen sie weg, wenn unser Auto vorbei fährt. Wir fahren in Richtung White River und Sabie, das Tor der Panorama-Route.
Strassenzustand und erste Eindrücke
Die Strassen sind in sehr gutem Zustand. Sehr vertrauensvoll darf man aber nicht werden, denn ab und zu hat es plötzlich ein Loch in der Mitte des Asphalts. Es gibt kaum Verkehr und Jan erzählt uns etwas über Land und Leute in der Region. Die Landschaft ist reizend und vielfältig. Bananenfelder, Eukalyptusbäume, sogar Lerche und Palmfarne! (Da bitte ich Jan um einen kurzen Halt, denn diese uralten, schon in der Dinosaurierzeit lebenden Farne muss ich unbedingt für meinen Sohn fotografieren). Nach Sabie werden die Bäume seltsamer und die Landschaft felsiger.
Panorama Route
Bald sind wir bei den Lissabon-Wasserfällen, wo wir einen Halt zum Staunen und Fotografieren machen. Tamara, meine Kollegin aus der Verkaufsabteilung, hat einen tollen Fotoapparat dabei. Sie hat, trotz ihres jungen Alters, eine grosse Reiseerfahrung und ist auf eigene Faust von Namibia bis Simbabwe quer durch Afrika gereist, zusammen mit dem tollen Fotoapparat und einer Menge Mut (ich meine das, weil man Mut braucht, um Bungee Jumping in den Victoria Falls auszuprobieren. Respekt!). Wir fahren weiter nördlich zum schönsten Aussichtspunkt über den Blyde River Canyon, bei den sogenannten «Three Rondavels». Eindrücklich. Man könnte den ganzen Tag auf der Panorama Route verbringen mit den vielen Sehenswürdigkeiten, Wasserfällen und Aussichtspunkten. Man könnte sogar eine 3-tägige Wanderung im Canyon unternehmen. Leider haben wir nicht so viel Zeit und fahren zurück in Richtung Grasskop, vorbei am Gottesfenster. Aber hier ist der Nebel so dicht, dass wir das Fenster nicht sehen. Wir trösten uns im Grasskop bei einer ausgezeichneten Omelette mit Bobootie in Harrie’s Pancakes. Ein Gottesgeschenk. Wir fahren weiter, Jan erzählt uns nun von seinen leckeren südafrikanischen Kochrezepten. Die Nacht verbringen wir im angenehmen, portugiesisch anmutenden Hotel «Casa do Sol» bei Hazyview.
Privatwildschutzgebiet Sabi Sands
Am nächsten Tag sind wir früh unterwegs zu den Sabi Sands, dem grössten Privatwildschutzgebiet beim Krüger Nationalpark. Mehrere Lodges bieten Unterschlupf auf hohem Niveau. Wir haben Idube ausgewählt. Klein, übersichtlich, angenehm und sehr persönlich geführt. Die Bungalows bieten höchsten Komfort, wir haben eine Veranda mit Sitzplatz und betrachten die Buschantilopen und die kleinen Affen, die ungestört vor uns grasen und spielen.
Spannende Pirschfahrt
Um 16 Uhr erwartet uns unseren Fahrer (Ranger) für die Pirschfahrt. Ein Spurenleser ist auch dabei, er sitzt ganz vorne im offenen Fahrzeug und sucht aufmerksam nach Tierspuren. Bald sehen wir Zebras und Giraffen, diese schauen uns neugierig von oben herab zu. Nach einer Stunde sehen wir weit entfernt zwei Nashörner. Durch den Busch nähern wir uns den imposanten Tieren, bis sie knapp 3 Meter entfernt sind. Es sind Breitmaulnashörner, man kann es daran erkennen, dass sie mit ihrem breiten Maul grasen. Ein junges Tier ist dabei. Die Stille ist eindrücklich. Man vernimmt nur das leise Rauschen des Objektivs unserer Kameras. Eine Stimme meldet sich am Walkie-Talkie unseres Rangers. Sein Kollege hat einen Leoparden gesichtet. Leoparden sind scheue Raubtiere und schwierig zu sehen. Zumindest auf der ersten Pirschfahrt. Wir haben Glück. Ein prächtiges Exemplar ruht sich nach einer köstlichen Mahlzeit aus. Es ist ein herrliches Gefühl, so nah an einem solch wunderschönen Tier zu sein. Bald wird es dunkel und wir müssen zurück. Ein leckeres Abendessen am Boma (Lagerfeuer) wartet auf uns in der Lodge. Es wird sehr gemütlich, wir sitzen neben vier anderen Gästen und hören den Geschichten unseres Rangers zu. Tamara würde morgen noch gerne einen Babyleoparden sehen, unser Ranger lacht, das sei nicht unmöglich aber sehr, sehr schwierig! In der Nacht höre ich die Geräusche der wilden Tiere draussen und kuschle mich ins Bett.
Frühmorgens unterwegs
Bereits um halbsechs klopft es an der Tür. Am Morgen sieht man die wilden Tiere am besten. Die Landschaft und die Stille um diese Zeit sind atemberaubend. Es ist kühl, wir machen uns auf die Suche nach einem Rudel Löwinnen mit ihren Jungtieren. Wir finden sie auf einem flachen Felsen, wo sie sich nach der Nachtaktivität ausruhen. Unterwegs treffen wir noch auf eine Elefantenherde, sie ziehen weiter, ohne uns die geringste Beachtung zu schenken. Wir kehren zur Lodge zurück und nach einem reichhaltigen Frühstück machen wir uns für die nächste Etappe parat, ins Herzen des Krüger Nationalparks.
Krüger Nationalpark
Wir sollen auch die einfachen Restcamps entdecken, die ein bisschen an ein Sommerferienlager erinnern. Sauber und einfach, nicht so charmant wie die privaten Lodges, aber durchaus empfehlenswert für ein kleines Budget. Während drei Tagen fahren wir in und um den Krüger Nationalpark und die angrenzenden privaten Wildschutzgebiete. In Hoedspruit, ein noch kleinerer Flughafen als Nelspruit, nehmen wir Abschied vom südafrikanischen Busch. Wir haben die «Big Five» gesehen, aber keinen Babyleoparden. Na, da müssen wir halt zurückkommen!
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Kommentare
kann mir jemand die Adresse und mailadresse von Jan geben, wir waren mit ihm unterwegs ab dm 3.10. er erzählte von seiner Leidenschaft zu backen..ich will ihm ein dt,Backbuch zusenden.
danke im voraus
Michael
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Die Kontaktdaten von Jan werde ich Ihnen per E-Mail senden. Er wird sich sicher über das Buch freuen, das ist sehr nett von Ihnen.
Gloria Talavera