Hobart: Kleine Stadt, viel zu sehen

Hobart: Kleine Stadt, viel zu sehen

Karin Marty, 10. Januar 2015

Hobart hat auf relativ kleinem Raum viel zu bieten und überrascht. Ich würde jedem, der nach Tasmanien reist, empfehlen, mindestens einen oder zwei Tage nur in Hobart zu verbringen und die Stadt am besten zu Fuss ausgiebig zu erkunden.

Geschichte, Kunst und Kulinarik

Hobart ist nach Sydney Australiens zweitälteste Hauptstadt und wurde schon 1804 gegründet.

Hier (wie auch generell in Tasmanien) sind verhältnismässig viele historische Gebäude erhalten, noch mehr als auf dem Festland, was der Stadt viel von ihrem Charme verleiht. Das Stadtzentrum liegt rund um den Hafen an der Mündung des Derwent-Flusses, wo noch immer Fischerboote, Yachten und Frachter anlegen und daran erinnern, dass Hobart schon früh ein wichtiger Hafen war für die junge Kolonie.

Ein ehemals dampfbetriebener Hafenkran

Ein ehemals dampfbetriebener Hafenkran

Wer sich noch ein bisschen mehr ins 19. Jahrhundert zurückversetzt fühlen möchte, unternimmt einen Spaziergang im Viertel Battery Point, wo viele schöne viktorianische Häuser zu sehen sind, vom Herrenhaus bis zum allerliebsten Cottage.

Ein absolutes «Muss» in Hobart ist ein Besuch des Marktes am Salamanca Place, der hier jeden Samstag stattfindet. Frisches Gemüse und Früchte von tasmanischen Farmen, Kunsthandwerk, leckeres Essen und vieles mehr wird an diesem bunten Markt angeboten.

Salamanca Market (Tourism Tasmania / Hobart City Council)

Salamanca Market (Tourism Tasmania / Hobart City Council)

Die ihn umgebenden alten Lagerhäuser aus den 1830er Jahren am Salamanca Place beherbergen Boutiquen, sehenswerte Kunstgalerien mit Werken tasmanischer Künstler, Restaurants, Cafés und Pubs und sind immer einen Besuch wert. Setzen Sie sich in eines der Cafés mit Terrasse und lassen Sie die Welt an sich vorbeiziehen!

Und wie wärs damit, in einer Kunstgalerie zu übernachten? Das in alten Lagerhäusern und dem Gebäude einer ehemaligen Konfitürenfabrik errichtete Henry Jones Art Hotel ist nämlich auch eine grosse Kunstgalerie.

Die Kunstwerke, die die Gänge, die Lobby und weitere öffentliche Räume zieren, stehen alle zum Verkauf. Seinen Aufenthalt sollte man allerdings rechtzeitig buchen, das Hotel ist so angesagt, dass es regelmässig ausgebucht ist.

Auch für kulinarische Genüsse ist in Hobart gesorgt. Am Salamanca Place locken schicke Lokale mit moderner Küche und am Hafen reiht sich ein Fischlokal ans andere. Hier sollte man unbedingt mal leckere «Fish’n Chips» geniessen!

Hafen und Fischrestaurants

Hafen und Fischrestaurants

Tasmaniens Weingebiete haben einen hervorragenden Ruf und haben in den letzten Jahren zahlreiche internationale Preise gewonnen. Aber wussten Sie, dass in Tasmanien auch Whisky gebrannt wird? Eine der bekanntesten Distillerien ist die Lark Distillery, deren Whisky-Bar beim Hafen zur Degustation einlädt.

Whisky-Degustation bei der Lark Distillery.

Karin Marty bei der Whisky-Degustation in der Lark Distillery

Spannende Museen

Mehr über die Geschichte Tasmaniens gibt es im TMAG (Tasmanian Museum and Art Gallery) zu erfahren. Das modern und innovativ gestaltete Museum hat mir sehr gut gefallen.

Es erzählt nicht nur die Geschichte Tasmaniens, auch moderne Kunst, die Aborigines Tasmaniens (eine besonders empfehlenswerte Ausstelllung über ein wenig bekanntes Stück Geschichte) und die Antarktis kommen in eigenen Ausstellungen zum Zug.

Eines der bekanntesten Ausstellungsstücke ist zweifellos das ausgestopfte letzte Exemplar des Tasmanischen Beutelwolfs (Tasmanian Tiger).

Das Raubtier ist seit 1936 offiziell ausgestorben. Allerdings gibt es immer wieder Meldungen, dass jemand in den grossen Wildnisgebieten der Insel einen Tasmanian Tiger gesichtet habe. Auch wurden schon hohe Preise ausgesetzt für Hinweise, bis jetzt ohne Erfolg, aber wer weiss…

Die Tasman Bridge bei Nacht

Die Tasman Bridge bei Nacht

Was ich nicht minder faszinierend fand als Besucherin aus Europa, ist der Fakt, dass Hobart einer der Ausgangspunkte für die Antarktis ist. Da ich Hobart im Herbst der südlichen Hemisphäre besuchte, waren im Hafen die «Aurora Australis», das Antarktis-Expeditionsschiff, welches der australische Staat nutzt und die «L’Astrolabe», ein Forschungsschiff, zu sehen.

Sobald der antarktische Sommer vorüber ist, überwintern diese beiden Schiffe meist hier. Wer nun mehr erfahren möchte über diese faszinierende Welt im ewigen Eis, der ist in Hobart genau richtig.

Die Aurora Australis

Die Aurora Australis

Die Antarktis-Ausstellung im TMAG bietet einen guten Überblick über alles: Natur, Forschung, Geschichte – und nicht weit davon, direkt am Hafen, liegt ein exakter Nachbau der Hütte der Mawson-Expedition, Australiens erster Antarktisexpedition.

Hier kann man hautnah erleben, unter welch harten Bedingungen diese Pioniere von 1911-14 in der Antarktis lebten.

In der nachgebauten Mawson-Hütte

In der nachgebauten Mawson-Hütte

MONA steht für «Museum of Old and New Art» und ist das grösste private Kunstmuseum Australiens, das sich in den letzten Jahren zu einem wahren Anziehungspunkt für Hobart entwickelt hat. Es liegt etwas ausserhalb der Stadt am Ufer des Derwent und ist per Auto in etwa 20 Minuten oder gemütlich mit der eigenen Fähre in etwa einer halben Stunde ab Hobarts Hafen erreichbar.

Kunstwerk vor dem MONA

Kunstwerk vor dem MONA

Wer die Fähre nimmt, den erwartet schon an Bord der Beginn des MONA-Kunsterlebnisses, denn das ganze Schiff ist von Künstlern gestaltet. Das Museum selbst ist ein hochmoderner, fast ganz in den Boden versenkter Bau.

Gezeigt wird eine Dauerausstellung, die aber immer wieder einmal Änderungen erfährt. Der Fokus liegt mehrheitlich auf moderner Kunst, die gerne auch provoziert, genau wie ihr Inhaber, dessen eigenwilliger Sinn für Humor an den verschiedensten Orten durchscheint.

MONA

MONA

MONA ist aber nicht nur das Museum, sondern hat noch einiges mehr zu bieten: ein Kino, Konzerte, Festivals, eine eigene Unterkunft mit Panorama-Aussicht und natürlich kommt auch das Kulinarische nicht zu kurz!

Zwei Bars, ein Gourmetrestaurant, das Weingut Moorilla und die Bierbrauerei Moo Brew sorgen dafür, dass keiner hungrig nach Hause geht. Eine interessante Auswahl ganz unterschiedlicher Weine von Moorilla kann man für gerade mal 10 Dollar pro Person degustieren, ein unschlagbares Angebot.

Sie sehen, Hobart hat einiges zu bieten. Rechnen Sie hier also ein bisschen Zeit ein auf Ihrer nächsten Tasmanienreise!

Karin Marty
Karin MartyProduct Manager Australien / Neuseeland / Südsee

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