Glitzernde Metropolen und atemberaubende Natur – der Wilde Südwesten der USA – Teil 2
17. Dezember 2015Der Aufenthalt in Las Vegas neigte sich dem Ende zu und wir machten uns wieder auf den Weg. Richtung Küste.
Death Valley
Nach drei Tagen Las Vegas und einer Menge an unvergesslichen Erlebnissen, ging es wieder zurück in die Pampa. „Ah, Death Valley? You will need the water!“ sagte uns die Kassiererin im Wallmart, als wir uns bei einer der letzten Möglichkeiten noch mit Nahrungsmittel eindeckten. Als „unbelievably hot“ hat sie es beschrieben. Und ja für jemand der noch nie 46°C gespürt hat, ist das wirklich schwer vorstellbar. „Backofen“ war das erste was mir einfiel. Das Zweite: sofort wieder zurück ins klimatisierte Auto. Wir dachten wir schmelzen, und es gab auch schon Tage an denen es noch 10°C heisser war. Ausser Hitze und Ödnis hatte das Tal nicht viel zu bieten. Etwas unternehmen hätte man eigentlich auch erst ab Mitternacht können, wenn es dann „angenehme“ 35°C gewesen wären.
Yosemite Nationalpark
Mit einer ständigen Angst die Reifen würden nächstens platzen fuhren wir aus dem brütend heissen Tal des Todes raus, Richtung Yosemite National Park. Von ein paar Meter unter dem Meeresspiegel auf den Tioga Pass (3’031 M.ü.M) – von 46°C zu verschneiten Berggipfeln. Yosemite wirkt wie eine amerikanische Schweiz, schöne Berggipfel, viel Wald und süsse, kleine Bergseen. Tatsächlich sahen wir von der Strasse aus sogar einen kleinen Bären im Gras einer Lichtung. Obwohl Dutzende von Besuchern aus ihren Autos ausgestiegen sind, sitzte er ruhig im Gras und suchte etwas zu Essen. Ein eindrücklicher Zufall. Übernachtet haben wir dann bei den Wasserfällen in der Yosemite Lodge at the Falls. Es würde sich lohnen hier zwei Nächte oder mehr zu verbringen, damit man genügend Zeit für Erkundungen der Umgebung hat.
Die letzte Nacht in der Natur, am nächsten Morgen auf nach San Francisco. Im Vorbeigang noch die Mammutbäumen des Mariposa Groves anschauen – das dachten wir zumindest. Weil wir aber nach Mariposa fuhren, waren wir schon eine Stunde zu weit. (Mariposa ≠ Mariposa Grove). Na dann, gab es diesmal halt keine Mammutbäume. Dafür fuhren wir mit der gesparten Zeit die etwas längere Route über die Golden Gate Bridge nach San Francisco. Dort zahlt man bei jeder Brücke einen Wegzoll. Bei der einen Brücke bar, bei der Golden Gate wird das Auto fotografiert und man erhält irgendwann von der Autovermietung eine kleine Nachbelastung. Wenn es aber schönes Wetter ist, dann ist die Fahrt über die Golden Gate Bridge spektakulär und die Zusatzgebühr lohnt sich allemal. Man fährt aber einen ziemlichen Umweg, wenn man vom Yosemite Park herkommt.
San Francisco
Als wir mit dem Auto die Strassen rauf und runter fuhren, manchmal eine solche Steigung hatten, dass wir nur noch den Himmel in der Frontscheibe sahen und wir danach die Strasse wieder runterfuhren und in den Gurten hingen und Taschen aus dem Kofferraum nach vorne fielen, wussten wir, wir sind in San Francisco. Das, gepaart mit 100 Einbahnstrassen und einer Fahrmentalität wie in Süditalien lassen einem aufatmen, sobald man das Auto sicher in der Parkgarage des Vermieters abgestellt hat. waren froh, dass wir die Tage in San Francisco ohne Auto verbrachten – denn man braucht es wirklich nicht.
San Francisco muss man erleben. Man muss es fühlen. Nehmen Sie einen öffentlichen Bus zum Golden Gate Park, geniessen Sie die Sonne, lesen Sie ein Buch, schlendern Sie der Marketstreet entlang bis zum Fährenterminal und vielleicht gibt es gerade irgendwo eine Vorführung, Strassenkünstler, Skateboarder oder Tänzer. Essen Sie in einem guten Sushi Restaurant Ihr Nachtessen und geniessen Sie die Abendsonne bei einem Spaziergang an der Fisherman’s Wharf.
Die zwei grössten Sehenswürdigkeiten sind wohl die Golden Gate Bridge und Alcatraz . Den schönsten Blick auf die Golden Gate Bridge haben Sie vom Fort Point Overlook, oder von einem Platz in der Nähe. Auf Alcatraz kommen Sie nur mit einem Schiff, welches unbedingt vorgebucht werden muss. Die Nachfrage ist riesig und vor Ort erhält man meist kein Ticket mehr.
Highway N° 1
Von San Francisco nach Los Angeles nehmen Sie unbedingt die zeitintensivere, aber traumhafte Strecke auf dem Highway N°1. Wir fuhren in der ersten Etappe bis nach Monterey, ein süsses Städtchen direkt am Meer. Wir genossen den Abend im „Cibo“, einem italienisches Restaurant mit Live Jazz.
Von Monterey aus fuhren wir bis nach Santa Barbara – die schönste Strecke der Highway N° 1 – zumindest von Monterey – zumindest von Monterey bis nach Morro Bay. Die Strasse schlängelt sich wunderschön der Küste entlang und immer wieder denkt man einfach nur „WOW“. In Santa Barbara angekommen deponierten wir die Koffer im Hotel und gingen zu Fuss in die Stadt. Der State Street entlang zu schlendern macht unglaublich viel Spass – viel Betrieb, viele Restaurants, schöne Häuser. Santa Barbara ist einer der charmantesten Orte die wir in den letzten Wochen gesehen haben. Wenn es ein schöner Sommerabend ist, man den Sonnenuntergang vom Pier aus geniessen kann und einem die frische Meeresluft ins Gesicht weht, fühlt man sich gleich wie irgendwo an der Küste in Spanien oder Italien.
Los Angeles
Über Malibu Beach ging es dann wieder Richtung Los Angeles. Am Sonntag durch Malibu zu fahren war eine schlechte Idee, man wäre zu Fuss wohl einiges schneller gewesen. Aber nach ein paar Stunden im Stau kamen wir dann doch in Santa Monica an, wo wir eine Wohnung gemietet haben. Santa Monica ist toll. Wenn Sie mehr als nur den Hollywood Boulevard sehen möchten, übernachten Sie hier. Denn hier kann man sich frei bewegen, am Meer spazieren gehen, ein Fahrrad mieten, die wunderschönen, breiten Sandstrände rauf und runter joggen, auf dem Pier Achterbahn fahren oder was auch immer Sie am liebsten machen. Und auch am Abend ist noch etwas los. Wenn Sie aber den Hollywood Boulevard, die Beverly Hills oder LA Downtown besuchen möchten, dann benötigen Sie unbedingt ein Auto. Mit dem Bus von Santa Monica zum Hollywood Boulevard zu fahren nimmt zirka 1.5 Stunden in Anspruch, also lieber auf die Autobahn und in einer halben Stunde sind Sie auf dem Walk of Fame. Ausser es ist Rush Hour, aber dann kommt auch der Bus nicht vorwärts. Das Auto stellten wir zwei, drei Blocks vom Hollywood Boulevard entfernt ab, das kostete direkt 30$ weniger. Wir fuhren in die Nähe des Rodeo Drives und spazierten von dort aus den Luxusläden und den Villen von Beverly Hills entlang. Vor lauter Jetset kamen wir uns schon zu Fuss komisch vor, umso schlimmer wäre es gewesen wie auf einer Safari von einer erhöhten Sitzfläche eines Jeeps auf die Einkaufenden runter zu starren. Danach fuhren wir weiter zum Griffith Observatorium, wo man einen tollen Ausblick auf die ganze Stadt hat. Sogar das Hollywood Sign konnten wir im Dunst der Stadt noch gerade so knapp erkennen. All die Quartiere unter dem Sign verbieten einem ausdrücklich das durchfahren zum Besichtigen des Schriftzugs.
Nach vier Wochen voller Abwechslung, schöner Strassen, unvergleichlicher Natur und weltberühmten Städten, hiess es dann Abschied nehmen vom Westen der USA. Niemals fiel mir ein Abschied von einem Land schwerer. Wenn Sie bei amerikanischen Filmen auch immer denken „Da möchte ich einmal hin“, tun Sie es, es lohnt sich!
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Kommentare
Oh man, jetzt hat mich das Fernweh gepackt :-) War schon 2 Mal in Amerika, aber bin diese Route noch nicht gefahren. Das wird auf jeden Fall das Ziel für die nächste Reise! Höre ganz oft, dass San Francisco eine unglaublich schöne Stadt ist. Ich sollte mal Urlaub einreichen und planen! Liebe Grüße aus dem Meraner Land :-)