Von Shanghai nach Guilin
26. Dezember 2015Vom 13. Bis 21. November 2015 durfte ich auf einer kurzen Studienreise einen kleinen Teil Chinas kennenlernen.
Mit Turkish Airlines via Istanbul erreichen wir die Weltmetropole Shanghai nach einem sehr angenehmen Flug und gemütlichem Aufenthalt in der Business Class Lounge in Istanbuls Flughafen. Eine spannende und lehrreiche Kurzreise beginnt.
Shanghai beeindruckt mit der imposanten Skyline, dem Jade Buddha Tempel und dem Garten des Mandarinen Yu – ein wichtiges Denkmal der Volksrepublik China und der einstigen Altstadt. Die Atmosphäre der Stadt sowie die chinesische Bevölkerung bewegt sich zwischen Moderne, Kommunismus, alten Traditionen und Bräuchen. Unterkünfte findet man für jeden Geschmack und jedes Budget. Um das Hotel problemlos wieder zu finden, ist es empfehlenswert, eine auf chinesisch geschriebene Visitenkarte der Unterkunft dabei zu haben. So bringt Sie der Taxi Fahrer sicher an die richtige Adresse zurück.
Mit Shanghai Airlines erreichen wir zwei Tage später die Stadt Guilin, welche mitten in einer fantastischer Landschaft aus Kalksteinfelsen liegt. Die grosse Schilfrohrflöten-Tropfsteinhöhle ist ein Besuch wert. Begleitet von Musik und einem Wechselspiel von Licht und Farben kann man die Zeichen der Zeit von Mutter Natur auf eindrückliche Weise bestaunen. Besonders fasziniert hat mich die Stalagmiten-Formation, welche fast wie die Skyline von Shanghai aussieht. Die Natur erschafft unglaubliche Dinge. Vom Fubo-Berg aus geniesst man eine gute Rundumsicht auf die Zackenberge Guilins.
Ein absolutes Highlight ist Longji mit den imposanten Reisterrassen in den Bergen der Provinz Guangxi. Auf einer kleinen Wanderung durch mystische Nebelfelder und einem kleinen Bergdorf erleben wir ursprüngliches China. Mit kurzem Sonnenabschnitt eröffnet sich uns ein wunderschöner Blick auf die sattgrünen Reisterrassen. Deren Bewirtschaftung erfolgt noch weitgehend von Hand. Von Natur pur geht es weiter direkt ins Nachtleben Guilins. Die Jugend amüsiert sich in grossen Discos nach westlichem Vorbild. Wer zwischendurch Lust auf westliche Kost hat, findet sogar ein „Kentucky Fried Chicken“.
Die Bootsfahrt auf dem Li-Fluss ist für viele Europäer der Inbegriff einer typisch chinesischen Landschaft. Man fährt durch eine zauberhafte Landschaft, welche von Reisfeldern und bizarren Felskegeln geprägt ist. In Yangshou, einem aufstrebenden Städtchen mit viel Tourismus endet dieser gemütliche Ausflug. Westliche Rucksacktouristen und noch mehr chinesische Besucher lassen sich vom Charme dieses Ortes verzaubern. Entsprechend quirlig geht es in den Strassen zu und her. Restaurants, Karaoke Bars, Souvenirshops und vieles mehr lässt sich hier finden. Die meisten chinesischen Touristen sind mit einer Selfie Stange bewaffnet und rücken ihr Gesicht ins beste Licht, um einen tollen Schnappschuss nach Hause zu senden.
Bevor es zurück nach Guilin und mit Dragonair weiter nach Hongkong geht, besuchen wir die Kreisstadt Baisha am Yulong-Fluss. Auch hier begegnen wir wieder dem ursprünglichen China – sehr rustikal und ländlich. Die Schulkinder auf dem Pausenhof schauen neugierig nach den komischen „Langnasen“, wie wir Europäer genannt werden.
Hongkong – Chinas Stadt der Superlative mit Sonderstatus. 1997 übergab Grossbritannien die Kronkolonie Hongkong an China zurück. Für die darauffolgenden 50 Jahre soll Hongkong seine Freiheiten jedoch behalten und weitgehend autonom bleiben. Die Aussicht vom Victoria Peak auf die Skyline ist gewaltig – Hochhäuser wohin das Auge reicht. Ca. 7.2 Mio. Einwohner auf 1104 km2 Wohnfläche. Die beste Zeit, um vom Peak aus gelungene Fotos zu machen, ist abends zwischen 16h und 18h, im „blauen Licht“ wie der Profifotograf sagen würde. Die Märkte und Shops zum „Lädele“ sind ein Must und die angebotene Ware sehr preiswert. Die besuchten Hotels haben sowohl in China als auch in Hongkong allesamt einen sehr guten Standard. Wer sich gerne ganz besonders verwöhnen lassen möchte, der steigt im legendären Hotel Mandarin Oriental ab – eine der besten Adressen vor Ort.
Fazit: China ist absolut eine Reise wert und viele Klischees erwiesen sich als nicht existent. Das Essen hat überall sehr gut geschmeckt und die Auswahl an Speisen ist riesig (keine Hunde und Katzen, oder nur auf Wunsch und wenig Alkohol). Chinesen mögen lieber Tee – oder eingelegten Schlangen-Schnaps. Die Menschen sind sehr freundlich – für uns vielleicht etwas zurückhaltend aber durchaus liebenswert. Also unbedingt einmal nach China reisen. Es lohnt sich wirklich!