Biketour mit Bärenbegegnung – Cheakamus Lake, BC, Kanada

Biketour mit Bärenbegegnung – Cheakamus Lake, BC, Kanada

Stefan Schweizer, 30. September 2012

«Ein Bär!», denkt meine Begleiterin bei jedem Geräusch, das sie hört. Auf unseren Wanderungen oder Biketouren in den Wäldern Kanadas hören wir manchmal ein Knacken oder Rascheln. Das kann alles Mögliche sein – auch kleine, harmlose Waldbewohner.

Einige Tipps und Verhaltensregeln bei Bärenbegegnung haben wir gelesen. Um es noch kniffliger zu machen, wird dabei auch noch zwischen Schwarz- und Braunbär unterschieden. Ich bezweifle sehr, dass man in diesem Moment der Bärenbegegnung das Gelesene abrufen kann. Dafür ist man viel zu überrascht und aufgeregt. Die meisten Leute verhalten sich wahrscheinlich einfach intuitiv richtig. Unter anderem wird auch empfohlen, eine Bärenglocke auf sich zu tragen. So können Bären einen besser kommen hören. Heikle Situationen entstehen oft, wenn die Tiere überrascht werden. Besonders wenn noch Jungtiere dabei sind.tr

Ein typischer Schwarzbär

Werden wir wohl einen Schwarzbär sehen?

Zum Cheakamus Lake

Heute sind wir mit unserem Ford Explorer von Whistler Richtung Cheakamus Lake unterwegs. Das Wetter ist nicht richtig berechenbar. Es könnte später noch regnen. Darum wollen wir nicht zu weit in die Wildnis hinaus. Beim Anfang des Wanderwegs, dem Trailhead, parken wir und laden unsere Mountainbikes aus. Nur noch vier weitere Wagen stehen auf dem Parkplatz.

Wir biken los. Ohne Bärenglocke. Zuerst führt der Weg dem Cheakamus River entlang durch Wald. Kaum Hindernisse und Höhenmeter sind zu bewältigen. Es fährt sich extrem flüssig und macht auch meiner Begleiterin Spass. Selten begegnen wir jemandem. Wir überholen eine Familie mit Kindern, die zu Fuss unterwegs sind.

Cheakamus Lake, BC Kanada

Cheakamus Lake, BC Kanada

Inzwischen ist das Rauschen des Flusses nicht mehr zu hören. Dafür sehen wir durch die Bäume jetzt den See. Bald kommen wir zum Campingplatz. Ja, Campingplatz ist ein weiter Begriff. Hier gibt es zwei Toilettenkabinen und eine Einrichtung mit der man Gepäck und Proviant bärensicher in die Höhe hängen kann. That’s it. Aber einen viel idyllischeren Platz zum campen kann man sich nicht vorstellen. Momentan ist er unbewohnt. Kein einziges Zelt steht.

Jetzt sind wir 3 km vom Parkplatz entfernt. Also nicht so weit weg vom Auto. Nach nochmals der selben Distanz hört der Wanderweg auf. Wir machen es uns gemütlich am Seeufer und geniessen die sensationelle Landschaft des Garibaldi Provincialparks. Unter anderem sind die Castle Towers und der Black Tusk zu sehen. Wir befinden uns auf dem einzigen Wanderweg im Tal. Die Natur ist hier so unberührt.

Cheakamus Lake

Cheakamus Lake

Rückweg mit einer Überraschung

Dann geht’s wieder herrlich «flowig» auf dem selben Trail zurück. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich und leicht zu fahren. Meine Begleiterin fährt voraus.

Plötzlich höre ich ihren aufgeregten Ruf. Sofort bin ich bei ihr. Zirka 10 Meter entfernt steht ein Schwarzbär auf dem Trail. Ich halte meine Begleiterin und sage beruhigend zu ihr, was es doch für ein Privileg sei, dieses Tier live zu sehen. Der Bär schaut sich länger um und geht dann gemächlich den Weg in unsere Fahrtrichtung weiter. Mit einem Sicherheitsabstand schieben wir unsere Räder in die selbe Richtung. Bald verschwindet er im Gebüsch. Überstanden! Weil wir doch ein wenig Respekt haben vor diesem Wildtier, schwingen wir uns auf die Räder und machen, dass wir Abstand gewinnen. Das ging so schnell und war ziemlich aufregend. So sind wir gar nicht dazu gekommen die Kamera auszupacken. Schade.

Unterwegs überholen wir ein Touristenpaar, das auffällig zügig marschiert. Man hört die Bärenglöckchen, welche sie an den Rucksäcken befestigt haben. Sie sind dem Bären auch begegnet, erzählen Sie uns. Trotz den Glöckchen. Sie wirken aufgeregt bis verängstigt. Wahrscheinlich beneiden sie uns in diesem Moment um unsere Bikes.

Ohne weitere spannende Erlebnisse radeln wir zurück zum Auto. Nach dem ersten Schrecken kommt jetzt Freude auf, ein solch schönes Tier gesehen zu haben.

Das war wieder ein schöner, erlebnisreicher Ferientag!

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Stefan Schweizer
Stefan SchweizerFilialleiter Travelhouse Bern

Laupenstrasse 5
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Tel. +41 31 380 84 40
E-Mail: bern@travelhouse.ch



«Als Outdoorsportler reise ich gerne in Gebiete, wo ich meine beiden Leidenschaften kombinieren kann. Beim Mountainbiken in Top Revieren wie Moab, Whistler, Tahoe oder auch in den Alpen, Anden oder dem Himalaya. Oder Wandern im Zion-, Yosemite- oder Abel Tasman-Nationalpark.

Auf Roadtrips im Mietwagen begeistern mich besonders die spektakulären Landschaften. Die Neugier lässt mich jeweils nicht allzu lange am gleichen Ort bleiben.

Was die Welt an kulinarischen Genüssen bietet interessiert mich auch sehr.  Ein Sauvignon Blanc aus Marlborough, ein saftiges Springbock Steak vom Grill oder ein feines Curry dürfen dann gerne einen erlebnisreichen Reisetag abrunden.»