USA – von Geysiren, Büffeln, Cowboys und Indianern
12. Februar 2013Willkommen im ursprünglichen amerikanischen Westen! Meine USA-Reise führte mich während 3 Wochen durch 5 verschiedene Staaten, jeder auf seine Weise faszinierend.
Colorado & Utah
In Denver geht die Reise los. Wir schreiben den 5. Mai und erleben somit gleich das Cinco de Mayo Festival, das von der mexikanisch-stämmigen Bevölkerung mit viel Speis, Trank, Livemusik und Tanzaufführungen gefeiert wird.
Am nächsten Tag besuchen wir das Red Rock Amphitheater ca. 1 Stunde ausserhalb von Denver, in welchem in einer spektakulären Naturkulisse Openair Konzerte gespielt werden.
Nationalparks in Colorado und Utah
Quer durch Colorado geht die Fahrt bis nach Moab, Utah, wo wir in den darauffolgenden Tagen, den Arches Nationalpark, den Bryce Canyon Nationalpark und den Canyonlands Nationalpark besuchen.
Salt Lake City
Gegen Norden geht es weiter nach Salt Lake City. Der Temple Square, Hauptquartier der Mormonen-Gemeinschaft, mit eindrücklicher Kirche und der ältesten Orgel der Welt ist auf jeden Fall sehenswert. Doch ansonsten hält sich unsere Begeisterung über die ehemalige Olympiastadt in Grenzen.
Yellowstone Nationalpark
Doch unser Highlight steht ja auch erst noch bevor. Nach einer Nacht in Jackson, Wyoming, einem Westernstädtchen mit viel Charme, Restaurants, Galerien und Shops, geht es endlich los zum Yellowstone Nationalpark.
Von Jackson her durchquert man zuerst den Grand Teton Nationalpark mit seiner imposanten Bergkulisse, Wäldern und Seen. Wir begegnen auf unserer Fahrt durch Wälder und über Felder zahlreichen Hirschen.
Nach ca. 1.5 Stunden Fahrt erreichen wir den Parkeingang und gelangen immer tiefer in einen der spektakulärsten Nationalparks Amerikas. Erst ein paar Tage sind seit der Saisoneröffnung des Parks vergangen und somit liegt in den höheren Lagen teilweise noch Schnee und vor allem trifft man noch nirgends auf die grossen Touristenmassen!
Einzig beim Old Faithful Geysir, der mehr oder weniger jede Stunde einmal eine 60 Meter hohe Wasserfontäne in den Himmel schiesst, versammelt sich eine grössere Anzahl Menschen.
Und natürlich wenn irgendwo ein Bär gesichtet wird! Dann halten leider alle weiteren Fahrzeuge auch an diesem Ort, was der Bär dann meist nicht sooo toll findet und wieder davon wandert.
Unsere Bärenbegegnung
Wir hatten aber trotzdem das Glück eine Grizzly-Mama mit ihren zwei Jungen zu beobachten. Ein super Erlebnis mit leider nur unscharfem Bild.
Naturspektakel im Yellowstone
Die Vielfalt der Naturspektakel im Yellowstone lässt sich nicht so kurz beschreiben und würde schon alleine einen ganzen Blog-Artikel benötigen, deshalb anbei ein paar Bilder. Der Park ist eine Mischung aus Wäldern, Seen, Schluchten, Wildtieren und mittendrin brodelt und dampft es aus den heissen Quellen, den Geysiren und Schwefelpools.
Es ist ein besonders schönes Schauspiel einen Büffel inmitten dieser Naturgewalt zu beobachten – es erinnert an eine Landschaft vor Urzeiten und vor jeglicher menschlicher Besiedlung.
Wir übernachten im Norden des Parks im Mammoth Hot Springs Hotel***. Das Abendessen im riesigen Speisesaal ist hervorragend. Doch es gibt auch einen seltsamen Moment als ich gerade das wahnsinnig köstliche Büffelsteak verspeise und plötzlich draussen vor dem Fenster ein Artgenosse vorbeischlendert… ;-).
Wyoming & South Dakota
Den Park verlassen wir Richtung Osten und legen in Cody einen Stop ein. Das Buffalo Bill Cody Museum erzählt die Geschichte William F. Codys, genannt Buffalo Bill und zeigt sein Leben und Wirken. Buffalo Bill erlangte im 19. Jahrhundert weltweite Berühmtheit mit seinem Freiluftspektakel «Buffalo Bill’s Wild West» in dem man neben wilden Tieren und nachgestellten Kriegsszenen auch Cowboys und Indianer auftreten sah.
Die Reise führt uns weiter quer durch die Hügellandschaften und Prärien Wyomings via Sheridan nach Deadwood. Ein Geheimtipp in Sheridan, einem kleinen und ursprünglichen Cowboystädtchen, ist das Rib&Chop House: Ich hatte noch nirgends so gute Baby Back Ribs!! Und glaubt mir, ich hatte schon viele ;-)!
Deadwood ist einen weiteren Stop wert. Ein historisches Goldgräberstädtchen in den Black Hills mit dutzenden kleinen Spielcasinos, deren Geschichte bis ins 19. Jahrhundert reicht.
Badlands NP, Mount Rushmore
Rapid City ist der Ausgangspunkt für den Badlands Nationalpark. Auch «Der Wall» genannt ragen die von Wasser über Jahrtausende geformten Felsen wie eine Mauer aus der Prärie. Es ist eine karge und schon fast unwirkliche Landschaft, doch trotzdem fasziniert sie uns irgendwie. Die verschiedenen Gesteinsschichten wechseln je nach Tageslicht die Farbe und lassen einem immer wieder von Neuem staunen.
Am Abend erleben wir das eindrückliche Monument des Mount Rushmore während eines aufziehenden Gewitters. Während dieser schon fast unheimlichen Stimmung wirkt die inszenierte Show mit Licht und Ton schon sehr imposant.
Crazy Horse Memorial
Eine halbe Fahrstunde südwestlich befindet sich das Crazy Horse Memorial, eine im Bau befindliche monumentale Skulptur zu Ehren des Oglala-Lakota-Indianers Crazy Horse, die ähnlich wie das Mount Rushmore National Memorial in einen Berg gehauen wird, jedoch um ein Vielfaches grösser. Es soll die weltgrösste Skulptur werden, die direkt aus Stein gehauen wird und ist nur durch Spendengelder finanziert (keine Unterstützung vom Staat).
Pine Ridge Indian Reservation
Am nächsten Morgen fahren wir weiter Richtung Süden und machen einen Abstecher ins Pine Ridge Reservat an der Grenze zu Nebraska. Es ist kein «schöner» Abstecher in diesem Sinne.
Im Pine Ridge Reservat, Land der Oglala Sioux, erkennt man die traurige Wirklichkeit des Lebens vieler amerikanischer Ureinwohner. Die Arbeitslosigkeit liegt weit über 80%, die Säuglingssterblichkeit ist fünfmal höher als der Durchschnitt in den USA und die Lebenserwartung der männlichen Bevölkerung liegt bei 47 Jahren. Die schwieriegen Lebensumstände führen leider, wie so oft, zu Alkoholmissbrauch und Kriminalität.
Unsere Reise führt schliesslich über das unglaublich flache Land Nebraskas weiter Richtung Süden. Nach einer Nacht in Scottsbluff, Nebraska, inklusive Tornadowarnung, erreichen wir dann schlussendlich wieder Denver, wo unsere extrem spannende und erlebnisreiche Reise endet.
Eine Reise in den mittleren Westen ist nicht nur eine durch wilde Natur geprägte Reise, sondern führt einen unvermeidlich mitten in die amerikanische Geschichte, die zwar noch nicht alt, aber dadurch nicht minder interessant ist!
Was haben Sie im mittleren Westen der USA erlebt?
Welcher Nationalpark war Ihre Nummer 1? Lassen Sie uns an Ihren Erlebnissen teilhaben und kommentieren Sie meinen Blog-Artikel.
Habe ich Ihre Reiselust geweckt?
Diese Reisen kann ich Ihnen für diese Region besonders empfehlen: Rocky Mountain Frontiers, Wild Rocky Mountains.