Panama: Puur, Nell, Ass in Bocas del Toro
18. April 2013Ohne Boot läuft hier gar nichts. Denn nach Bocas del Toro, Panama, kommen die Touristen wegen der zahlreichen Inseln, wegen der Karibik, um zu schwimmen, zu schnorcheln und zu tauchen. Auf der Hauptinsel – Isla Colon – liegt auch ein Flughafen, damit die Urlauber aus Panama-City in einer Stunde in diesen nordwestlichen Teil des Landes gelangen.
Das Boot unserer Lodge bringt uns zum Flughafen, vorbei an kleinen Mangroven-Inseln, an Hütten auf Stelzen, an Fischerbooten und Pelikanen. Als wir auf der Isla Colon an Land gehen, setzt auch der Regen ein. Keine Überraschung, denn in Panama lauert der Regen hinter jeder Ecke. Das versprochene Taxi steht nicht beim Landungssteg – auch keine Überraschung. So eilen wir mit Schirm und Rollkoffer zum nahegelegenen Flughafen, während der Regen langsam zu einem Sturm mutiert.
Als der Check-In öffnet, sind wir die ersten. Gemäss Ticket haben wir noch 90 Minuten Zeit bis zum Abflug. Etwas beunruhigend dann die Frage der Air Panama-Dame nach unserem Gewicht. Wieso das? Keine Antwort. Unsere Frauen murmeln ihr Gewicht eher undeutlich, fügen was hinzu von wegen nach dem Essen. Und den Pass zeigen auf einem Inlandflug? Und ob wir eine Gruppe seien? Natürlich, sieht man doch. Also, es hätte noch genau für zwei von uns fünf Platz auf dem Flieger. Grosse Überraschung.
Kurze Beratung. Wir verweisen auf das Ticket und die Flugzeit: 16:30 Uhr. Keine Chance bei der netten Dame von Air Panama. Sind wir zu schwer? Ich schiele zu den Amerikanern hinter uns. Kaum. Wir bleiben zusammen und fragen nach dem nächsten Flugzeug. Es gebe kein anderes Flugzeug, erklärt uns die Dame. Dieses fliege jetzt nach Panama-City und dann käme es nochmals, um die restlichen Passagiere zu holen. Man rechne: Je eine Stunde Flug, dann tanken, aus- und einladen.
So sitzen wir auf der Veranda einer Bar, trinken «Balboa», das einheimische Bier, der Regen kommt waagrecht herein, wir rücken zusammen und spielen Karten. Mein mexikanischer Cousin lernt schnell, nur mit Puur und Nell hat er noch seine Mühe. Wie er soeben eine Wand aus Rosen ausspielt, segelt die Dame der Air Panama auf die Veranda und tadelt uns. Der Flieger sei unterwegs Richtung Bocas del Toro und wir müssten noch durch Zoll und Passkontrolle. Schon wieder? Bei einem Inlandflug? So seien die Vorschriften, oder sie schliesse den Schalter.
Wir rennen durch den Regen, zeigen erneut unsere Pässe und kurz nach 19 Uhr sitzen wir tatsächlich im Flugzeug. Der Pilot schafft es, Regen und Turbulenzen geschickt zu umkurven. Sogar das Gepäck ist in Panama-City angekommen, wie wir mit rund vier Stunden Verspätung. Bevor wir den Flughafen verlassen dürfen, müssen wir erneut die Pässe zeigen. Könnte ja sein, dass jemand während des Fluges zugestiegen ist.
Vielen Dank an den Reise-Reporter, Peter Inderbitzin, für diesen Reisebericht und die Bilder.