Ein Tag in Südafrika
5. Oktober 2012Seltsames Gefühl, mit der linken Hand zu schalten. Das Lenkrad ist auch auf der «falschen» Seite hier in Südafrika. Ob das wohl gut geht!?
Wir haben am Flughafen Port Elizabeth unseren Mietwagen übernommen und cruisen Richtung Norden. Nach zwei Stunden erreichen wir das angepeilte Kariega Game Reserve in der Nähe von Kenton-on-Sea. Am Gate werden wir kontrolliert und fahren danach noch ein paar Minuten über die Naturstrasse zur Ukhozi Lodge. Mehrere Cottages sind über den Hügel verteilt. In der Mitte steht das Hauptgebäude, wo sich die Rezeption und die Aufenthaltsräume befinden.
Ein Tag in Südafrika auf einer grösseren Karte anzeigen
Ankunft in der Lodge
Nach dem Einchecken bleibt uns noch ein wenig Zeit zum Einrichten und Frischmachen. Wir sind in geräumigen rustikal eingerichteten Cottages untergebracht. Die Aussicht in die Weite ist fantastisch. Hier könnte man es auch locker einen halben Tag auf der Terrasse aushalten. Aber wir werden ja schon zur abendlichen Pirschfahrt erwartet.
Man hat uns empfohlen, wirklich warme Kleidung mitzunehmen. Das klingt zunächst komisch – bei den Temperaturen, die tagsüber herrschen. Wir befolgen einfach mal den Ratschlag. Je sechs Gäste können jetzt aufsitzen. Nicht auf gewöhnliche Geländefahrzeuge, sondern auf extra dafür konstruierte Gamedrive Vehicles. Die Fahrzeuge sind offen. Hinter dem Fahrer hat es drei Reihen Sitzbänke. Es sind Stangen montiert, an denen man sich gut festhalten kann. Auf der Kühlerhaube ist ein Sitz für den Fährtenleser montiert. Auch gibt es starke schwenkbare Scheinwerfer. Das ganze ist aufgebaut auf richtig geländegängigem Fahrwerk. Von technischer Seite sollte einer schönen Pirschfahrt nichts im Weg stehen. Wir werden angewiesen, auf keinen Fall das Fahrzeug ohne Erlaubnis zu verlassen. Immerhin stehen wir ja bald wilden Tieren gegenüber.
Es geht los
Zuerst geht’s über die Naturstrasse in ein abgelegenes Gebiet des Reservats. Der Fahrer kennt sich aus. Wir würden uns hier hoffnungslos verirren. Es gibt keine Strassen mehr. Wir holpern über Pfade, Wegspuren – oder ganz off-road. Die anderen Fahrzeuge der Lodge sehen wir nicht mehr. So werden die Tiere nicht zu sehr aufgescheucht. Und die Chancen, Tiere zu finden, sind höher. Die Ranger sind per Funk in Kontakt und melden einander, wo Tiere zu sehen sind. Die Koordinaten werden dann ausgetauscht.
Jetzt wechselt der Fährtenleser vom Beifahrersitz auf den Kühlerhaubensitz. Scheinbar sind Tiere in der Nähe. Um sie zu finden, müssen wir ihren Spuren folgen. So stöbern wir Elefanten, Wildschweine und Impalas auf und können diese aus kurzer Distanz beobachten. Während den Beobachtungen gibt es jeweils interessante Erklärungen von unserem Ranger. Giraffen und Flusspferde werden wir erst morgen früh zu Gesicht bekommen.
Sundowner
Langsam nähert sich die Sonne dem Horizont. Der Fahrer hält an einem aussichtsreichen Punkt an, stellt ein Tischchen auf. Er zaubert Getränke und Fingerfood aus einer Kühlbox. Es gibt Gin-Tonic, Wein, Bier und Softdrinks. Dazu können wir den Sonnenuntergang beobachten und spannenden Geschichten des Rangers lauschen.
Nach dem Sundowner geht’s weiter auf der Suche nach Tieren. Es ist deutlich kälter geworden. Dazu kommt auch noch der Fahrtwind. Wir haben nun alles angezogen. Mütze, Handschuhe, Windjacke usw. Plötzlich wird es hektisch. Ein anderes Fahrzeug funkt, wo Löwen gesichtet wurden. Unser Ranger fährt zügig über das holprige Gelände. Der Fährtenleser entdeckt die Spuren auf dem sandigen Untergrund und lotst unser Auto zu einem Löwenpaar. Es liegt friedlich unter einem Baum. Die Löwen blinzeln gutmütig ins Scheinwerferlicht.
Zurück in der Lodge
Ein wenig durchgefroren und müde – aber glücklich – kommen wir zurück zur Lodge. Nach dem Umziehen treffen wir uns in der Lounge zum Apéritif. Die Atmosphäre ist sehr romantisch und behaglich. Der halb offene Raum ist mit afrikanischer Kunst dekoriert. Im grossen Cheminée brennt ein schönes Feuer. Davor grosszügige Sofas. Sie sind so bequem, dass man fast nicht mehr aufstehen möchte. Es liegt ein wenig Rauch in der Luft. Der Geruch erinnert aber nicht an Feuer aus unseren Gefilden. Verbrannt werden heimische Hölzer. Bei einem Glas feinem südafrikanischem Weisswein können wir die Erlebnisse der Pirschfahrt austauschen.
Dann steigt uns der Geruch von gegrilltem Fleisch in die Nase. Gleich nebenan, im Restaurant, ist nun das Barbecue bereit. Die Auswahl reicht von uns bekanntem Fleisch wie Rind, Hühnchen bis zu exotischerem wie Springbock oder Strauss. Jedes Fleisch wurde in einer anderen feinen Marinade eingelegt. Durch die ungewohnten Gewürzkombinationen ergeben sich wunderbare Aromen. Es ist einfach köstlich! Zum Essen wird wahlweise Cabernet Sauvignon oder Pinotage serviert. Pinotage ist eine Kreuzung aus Pinot Noir und Cinsault, die fast ausschliesslich in Südafrika angebaut wird.
Nach dem Nachtessen geniessen einige Gäste noch einen Digestif vor dem Cheminée. Allzu spät zu Bett zu gehen empfiehlt sich hier allerdings nicht unbedingt. Schon vor Sonnenaufgang geht’s ja wieder los zur morgendlichen Pirschfahrt. Also gehen wir voller schöner Eindrücke früh zu Bett.
Haben Sie Lust auf eine erlebnisreiche Südafrika Reise?
- Gerne berate ich Sie persönlich.
- Oder schauen Sie sich unsere Angebote in Südafrika an.
Waren Sie schon auf einer Pirschfahrt in Südafrika? Welche Tiere konnten Sie beobachten?
Kommentieren Sie meinen Blog-Artikel und erzählen Sie uns von Ihrer Reise.
Kommentare
Ganz tolle Bilder & die Lodge sieht echt fantastisch aus!
Wir haben auf unserer Südafrika-Reise nicht ganz so „fürstlich“ übernachtet und aus diesem Grund bleibt mir das Gefühl meiner fehlenden warmen Kleidung (es wird sehr kalt in der Nacht) in bleibender Erinnerung!
Tolles Bericht Stefan, man kann Südafrika beim lesen SPÜREN!!!