Dawson City – eine Goldgräberstadt mitten in Yukon’s Wildnis

Saskia Weber, 24. Februar 2013

Eine Reise nach Dawson City im Yukon gehört definitiv zu den Geheimtipps der Reisewelt. Wo sonst wird noch heute nach Gold gegraben und welcher andere nordamerikanische Ort verfügt ausschliesslich über ungeteerte Strassen?

Übernachtung im Bordell

Wer in Dawson ein Hotel betritt wird meist als Erstes gebeten seine Schuhe auszuziehen. Der Grund ist, dass kein Hotelbesitzer gerne jeden Tag die Erde und den Sand der Strasse aufwischen möchte. In Dawson gibt es ganz skurrile Unterkünfte, zum Beispiel Bombay Peggy’s Inn***(*), wo die Gäste in einem ehemaligen Bordell übernachten. Die Zimmer sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, man findet hier viele antike Möbel und Füsschen-Badewannen.

Diamond Tooth Gerties

Diamond Tooth Gerties ist ein heute noch aktives Relikt aus alten Goldgräberzeiten und ein MUST für alle Besucher. In den späten 1950-ern gründeten eine handvoll Einheimische die Klondike’s Visitors Association und wollten damit den Tourismus ankurbeln. Sie erkannten, dass das Glücksspiel ein wichtiger Bestandteil der Dawson Goldgräbergeschichte ist und kümmerten sich um eine Glücksspiel-Lizenz.

Die Non-Profit Spielhalle wurde nach der Bona Fide Tanzhallenkönigin Diamond Tooth Gertie benannt. Noch heute finden hier jeden Abend drei Shows statt. Gertie und die Gertie Girls bieten einen unterhaltsamen Abend während die Gäste Bier trinken, Blackjack oder Roulette spielen oder sich an den Slot Machines vergnügen. Alle Vorstellungen sind unterschiedlich, aber eins ist sicher – je später die Stunde, umso weniger Kleidung tragen die Damen!

Sourtoe Cocktail

Abenteuerlustige können im Downtown Hotel Mitglied des Sourtoe Cocktail Clubs werden. Alles was sie tun müssen, ist ein Martini-Glas austrinken, in welchem statt einer Frucht ein echter verkrumpelter menschlicher Zeh schwimmt. Selbstverständlich muss der Zeh die Lippen berühren, sonst zählt es nicht. Wem das zu gewagt ist, kann an einer spannenden Führung durch die alte Post oder ehemalige Bar und Bank teilnehmen, wobei einem lebhaft erzählt wird wie das Leben hier früher abging.

Jack London

Eine weiterer Höhepunkt ist das Jack London Cabin, ein Museum mit alten Fotos, Dokumenten, Zeitungsartikeln und anderen Erinnerungen an ihn. Jack London kam 1897 als 21-jähriger nach Dawson um Gold zu suchen. Er war damit nicht sehr erfolgreich, aber wurde umso bekannter durch seine Kurzgeschichten und Bücher. In der gleichen Strasse stehen die ehemaligen Häuser von Jack London, Pierre Berton und Robert Service.

S.S. Keno

1922 wurde das Schiff S.S. Keno gebaut um Silber, Zinkerz und Blei aus den Minen transportieren zu können. Dampfschiffe waren in Dawson City für lange Zeit die einzige Verbindung zur Aussenwelt. In den 1950-er Jahren wurden die Schiffe durch die Strasse ersetzt. Heute liegt die S.S. Keno in Dawson am Wasser und kann auf einer spannenden Führung besichtigt werden.

Dredge No 4

Ca.15 Kilometer ausserhalb Dawson’s steht die riesige Dredge No 4. Sie wurde von 1941 – 1958 in der Bonanza Creek benutzt um Gold zu schürfen. 1959 versank sie im Boden und wird seither konserviert. Das grosse Ungetüm kann auf einer Führung besucht werden. Ehemalige Goldschürfer erzählen lebhaft wie die Maschine funktionierte und wie sie die Gesellschaft des Yukon verändert hat.

Vergessen Sie nicht, dass der Yukon auch die Heimat vieler Bären ist – zum Beispiel von diesem Grizzly, welcher nur 5 Autominuten ausserhalb der Stadt einen Spaziergang machte…

Habe ich Sie neugierig gemacht?

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Weitere Weblinks zum Thema: Reisebericht zu Whitehorse, Yukon von Patrick und Elke auf www.patrick-kaufhold.de Reisebericht zu Whitehorse, Yukon von Ralf Johnen und Stefan Weissenborn auf boardingcompleted.me Reisebericht zu Yukon auf www.global-av.ch Informationen zu Whitehorse, Yukon auf wikipedia.org