Von den Rockies zum Pazifik – Teil 1
14. April 2013Begleiten Sie mich auf einer faszinierenden Reise durch den Westen der USA. Von Denver nach San Francisco, auf 6’000 km, durch 6 US-Bundesstaaten und 8 Nationalparks.
Denver und Rocky Mountain National Park
Als Ausgangspunkt für unsere Reise «Von den Rockies an den Pazifik» haben wir Denver gewählt. Denver ist einer der internationalen Flughäfen, wenn man den Yellowstone National Park besuchen möchte. Die Hauptstadt Colorado’s, auch Mile High City genannt, ist das Tor zu den Rocky Mountains. Ursprünglich, nur aufgrund der Lage, als Startpunkt gewählt, entpuppt sich Denver als hübsches Städtchen im mittleren Westen, das viel mehr zu bieten hatte, als erwartet.
Es gibt eine schöne Fussgängerzone – die 16th Street Mall, man kann das State Capitol besichtigen – das Gebäude steht exakt 1 Meile über Meereshöhe; daher der Name «Mile High City». Eine Besichtigung lohnt sich, besonders die der 83 m hohen, mit Blattgold belegten Kuppel. Von der Aussichtsgalerie hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Skyline von Denver und Umgebung.
Wir haben nur eine Nacht eingeplant und so fällt die Stadterkundung am nächsten Vormittag etwas kürzer aus, aber ein Wiederkommen lohnt sich auf jeden Fall!
Von Denver starten wir in den nur 2 Stunden nördlich gelegenen Rocky Mountain Nationalpark. Übernachtungsmöglickeiten, Restaurants & alle Informationen zum Park findet man im vorgelagerten Städtchen Estes Park. Wir organisieren uns als erstes eine Unterkunft, denn auch im September ist hier alles gut gebucht. Im Park selbst entscheiden wir uns für eine Drei-Seen-Tour: Startpunktam ist der Trailhead Bear Lake und die weitere Wanderung führt zum Nymph Lake, Dream Lake und Emerald Lake. Auf dem Weg zurück zum Startpunkt kommen wir auch schon in den Genuss der ersten Tierbeobachtung und können eine Gruppe «Elks» (Weisswedelhirsche) beim Grasen beobachten.
Auf der Wanderung selbst bieten sich immer wieder fantastische Aussichten auf die einzelnen Seen. Jeder von ihnen für sich wunderschön. Ständiger Begleiter sind auch die kleinen Streifenhörnchen – schon sehr an Touristen gewöhnt muss man sogar aufpassen, dass sie einem nicht in den Rucksack krabbeln! Bei Wanderungen darf man hier nicht vergessen, dass man schon in den Tälern auf durchschnittlich 2’000 m Höhe ist und sollte das bei den ersten Wanderungen einplanen!
Mount Rushmore
Am nächsten Tag liegt eine lange Fahrstrecke vor uns, denn das nächste Etappenziel ist Mount Rushmore. Kurz vor dem Ziel fahren wir durch den Custer State Park, ein kleinerer Park, dessen Besuch unbedingt lohnt, oder wenn man nicht all zu viel Zeit hat, sollte man zumindest auf dem «Wildlife Loop» durch den Park fahren. Der Eintritt kostet ca. 12 USD und gilt für 7 aufeinanderfolgende Tage. Wir entscheiden uns dafür und bekommen einen tollen Eindruck von der vielfältigen Tierwelt des Parks. Unter anderem sehen wir Präriehunde, die eine Kolonie gleich am Anfang der Strecke haben. Später entdecken wir dann auch Auerhähne, Wildesel, Pronghorn Antilopen und natürlich die lang ersehnten Bisons, von denen hier etwa 1’500 Stück leben.
Wir folgen der serpentinenreichen Iron Mountain Road auf unserem Weg zum Mount Rushmore National Memorial und haben so schon von weitem einen tollen Ausblick auf die etwa 18 m hohen Köpfe der 4 Präsidenten. Dort angekommen, geniessen wir den Ausblick von der Grand Central View Terrace, laufen den President’s Trail ab, informieren uns im Visitor Centre über die Entstehung und schiessen unzählige Fotos, da man doch immer wieder einen anderen Blickwinkel hat.
In den Sommermonaten findet hier jeden Abend eine Veranstaltung statt. Unter dem Motto «America – the beautiful» zeigen die Parkranger, für was das Memorial und die vier Präsidenten standen. Zum Abschluss der Veranstaltung dürfen alle, die in der Army dienen oder Veteranen sind, auf die Bühne. Zur Nationalhymne hissen davon ein paar Auserwählte die amerikanische Flagge. Dann folgt die Illumination der vier Präsidentenköpfe, der eigentliche Grund warum wir am Abend nochmals wieder gekommen sind.
Hotels und Restaurants findet man im nahegelegenen Keystone, das voll und ganz auf den Tourismus zum Mount Rushmore ausgerichtet ist. Das ganze Städtchen erinnert an eine Westernstadt mit Holzfassaden und wir geniessen unser Abendessen in einem als Saloon aufgemachten Restaurant.
Richtung Yellowstone Nationalpark
Am nächsten Tag geht es weiter auf unserem Weg zum Yellowstone Nationalpark. Eine lange Strecke führt uns über fast verlassenes «Niemandsland» . Hin und wieder ein paar Ölfördertürme, ansonsten Tundra so weit das Auge reicht.
Unterwegs besuchen wir noch Cody, das östliche Tor zum Yellowstone Nationalpark und von William F. «Buffalo Bill» Cody gegründet. Einen Besuch wert ist hier sicherlich das Buffalo Bill Historical Centre & «Old Trail Town». Hier wurde eine «Stadt» aus alten Frontier Häusern aufgebaut, die einen Eindruck davon vermittelt, wie es früher im Wilden Westen ausgesehen hat. Zu sehen ist u.a. eine Hütte, in der sich die beiden Zug- und Bankräuber Butch Cassidy und Sundance Kid versteckt haben sollen.
Dies war nur der erste Teil meiner Reise «Von den Rockies zum Pazifik». Lesen Sie hier bald mehr von einer wunderschönen Reise durch die Nationalparks des Westen der USA.