59° 20’ N, 18° 3’ O – Nordische Coolness

Norbert Tschümperlin, 16. Mai 2013

Allein dass Stockholm auf 14 Inseln gebaut ist, die 57 Brücken verbinden, macht die skandinavische Metropole unvergleichlich. Das Wasser ist allgegenwärtig, reflektiert das Licht, bestimmt die Stimmung.

Stockholm ist unbestritten die schönste Stadt im hohen Norden, mit den prachtvollen hochherrschaftlichen Fassaden Östermalms, der sorgsam konservierten Altstadt Gamla Stan, Europas grösster und besterhaltener mittelalterlicher Stadtkern, dem eindrucksvollen Königsschloss und nicht zuletzt wegen der grünen, vielgeliebten Naturparks.

Bequem und komfortabel nach Stockholm

Erreichen kann man Stockholm ganz bequem per Direktflug mit SAS ab Zürich oder Genf. Nach gerade mal 2, 5 Stunden hat man die schwedische Hauptstadt schon erreicht und kann mit Bus, Zug oder Taxi schnell das Zentrum erreichen.

Von dort aus braucht nur noch selten öffentliche Verkehrsmittel, denn es macht Spass, Stockholm zu Fuss zu entdecken. Sollte man müde werden, dann nimmt man die nostalgische Djurgården-Fähre, die Slussen und das Vasamuseum auf der grünen Insel Djurgården. Jedes Mal wenn man eine Brücke überquert, zeigt Stockholm ein neues Gesicht.

 

Die Altstadt Gamla Stan mit den schmalen Kopfsteinpflastergässchen, die zu belebten Plätzen mit plätschernden Brunnen und ehrwürdigen Kirchen führen, darunter Schwedens Nationalkirche Storkyrkan. Dagegen gleicht die kleine Museumsinsel Skeppsholmen mit dem renommierten Moderna Museet einer friedvollen grünen Oase.

Shopping

Östermalm mit seinen exklusiven Marken und hochklassigem Design gibt sich nobel, Norrmalm mit dem Kaufhaus NK und den vielen Shops betriebsam und geschäftig. Södermalm ist das Ziel aller, die kreativ und hip sind. Entsprechend angesagt sind jenseits des Katarinahissens die Cafés und kleinen Öko-Restaurants, die Mode-Läden genauso wie die Galerien.

Stockholm hat unschlagbar coole Modelabels und unfassbar kreative Küchenchefs. Skandinavisches Design hatte schon immer einen Coolness-Faktor. Seit den dreissiger Jahren war das Ziel die Reduktion, Möbel und Gebrauchsgegenstände möglichst schlicht und funktional werden zu lassen. Läden wie Asplund zeigen skandinavische Klassiker wie auch Neuentdeckungen. In den Hotels Skeppsholmen und Nobis kann man praktischerweise gleich mal Probewohnen.

Und wenn man nach so viel Sightseeing, Shopping und Partymachen Lust auf eine kleine Auszeit von der Stadt hat, dann geht man zum Nybrokajen, nimmt das nächste Boot und fährt raus in den Schärengarten, diese einzigartige Inselwunderwelt direkt vor den Toren der schwedischen Metropole.

Entdecken…

Und überall lassen sich Orte entdecken, bei denen sich sofort das vollkommene Ferienglück einstellt. Wenn man auf dem 150 Meter langen Holzsteg vorm neuen Spritmuseum die letzten Sonnenstrahlen geniesst; auf Djurgården am Uferweg entlang schliesslich zu Rosendals Trädgård gelangt, diesem zauberhaften Café inmitten einer Gärtnerei mit Blumenfeldern und Gewächshäusern; den im Riddarfjärden schwimmenden Ponton des Mälarpaviljongen betritt und sich mit einem Glas Roséchampagner in der Hand von der entspannten Atmosphäre anstecken lässt.

Meine Restaurant Tipps

PONTUS!

Das Pontus! in der Brunnsgatan ist eine feste Grösse in der Stockholmer Gastro-Szene. Nachdem es 2011 komplett renoviert wurde, zeigt es zudem ein anspruchsvolles modernes Design. Legendär ist die Seafood-Bar mit ihren Marmortischchen und weisslackierten Stühlen, wo Gäste dabei zuschauen können, wie die berühmten Krabben-Sandwiches zubereitet werden oder die Austern von der schwedischen Westküste geöffnet werden, die als besonders delikat gelten, weil sie im kalten Wasser langsamer reifen.

STUREHOF

Der Stureplan ist das lebhafte Zentrum des poshen Stockholm und der Sturehof der Dreh- und Angelpunkt. Auf der weitläufigen Terrasse, die, gleich zu welcher Jahreszeit, immer brechend voll ist, geht es ums Sehen- und Gesehen werden. Das Restaurant Sturehof im Stil einer französischen Brasserie  serviert eine schwedische Küche mit französischen Akzenten, wobei der Fokus auf Fischgerichten liegt. Klassiker sind der Toast Skagen mit Garnelen in Mayonnaise und Fischrogen oder die cremige Hummersuppe vom Maine-Lobster.

ROSENDALS TRÄDGÅRD

Rosendals Trädgård ist viel mehr als eine Gärtnerei – und auch die ist mit ihren Blumenfeldern und Gewächshäusern sehr sehenswert – es ist ein zauberhaftes Café auf der Insel Djurgården. Man holt sich vom Kuchenbüffet einen leckeren Vollkorn-Kuchen, dazu einen Kaffee und setzt sich hin, wo immer es einem am besten gefällt: an einen kleinen Tisch im Gewächshaus neben rankende Klematis, unter einen Rosenbogen oder auf die grosse Streuobstwiese, wo schwedische Familien gerne Geburtstag feiern. Es gibt einen hübschen kleinen Laden mit Keramik- Geschirr und Büchern, die zum Gärtnern passen, ausserdem kann man Brot, Kekse und das in der Gärtnerei angebaute Gemüse  in Bioqualität kaufen.

Meine Shopping Tipps

ASPLUND

Klare Linien, Funktionalität, zurückhaltende Formen und Farben – all das, was skandinavisches Design ausmacht, ist bei Asplund auf der Sibyllegatan zu sehen: Tische von Mats Broberg und Johan Ridderstråle, Spiegel von Tati, die gerade wegen ihrer reduzierten Formengebung zum Hingucker werden. Der lichtdurchflutete Showroom zeigt neben Klassikern auch viele Neuentdeckungen der skandinavischen Designszene.

NK

Unübersehbar ist das legendäre Logo des traditionsreichen Kaufhauses in Norrmalm. Fein und nobel wie das Kaufhaus selbst weist es Kunden den Weg in die im Art Deco gestalteten Verkaufsräume der Nordiska Kompaniet. Das vor 150 Jahren gegründete Warenhaus ist eine Stockholmer Institution. Neu ist eine elegante Personal Shopping-Abteilung, gestaltet wie ein Separée mit luxuriös ausgestatteten Umkleidezimmern und zwei Treatmenträumen. Vielfach ausgezeichnet wurde die Glas- und Geschirrabteilung, in der Unikate der renommiertesten schwedischen Glaskünstler wie Ingegerd Råman, Ulrica Hydman und Bertil Vallien zu kaufen sind.

10-GRUPPEN

Ausgerechnet Omas spiessiges Wachstuch wählte Anfang der 70er eine Gruppe von zehn  schwedischen Designern als Werkmaterial. Sie fertigten daraus Taschen, Geldbeutel und Kosmetiktäschchen. Zuvor bedruckten sie es allerdings mit grafischen Mustern in starken, grellen Farben. Das blieb bis heute so, wirkt immer noch ungemein modern und ein bisschen crazy. Im Laden an der Götgatan in Södermalm wird eine riesige Auswahl der Accessoires angeboten, die sich prima als Mitbringsel, auch für Männer, eignen.

ÖSTERMALMS SALUHALLEN

Die Markthallen «Östermalms Saluhallen» in einem Backsteingebäude aus dem Jahr 1888 am Östermalmstorg sind eine Augenweide und ein verführerisches Schlaraffenland. Fisch, Fleisch von Wagyu Rindern, Meeresfrüchte, feine Käse aus Schweden und köstlich belegte Smørrebrød werden an den Ständen appetitanregend präsentiert. Am besten man kommt zur Mittagszeit, um die Köstlichkeiten in einem der zahlreichen kleinen Restaurants zu probieren. Zum Beispiel im Fischrestaurant von Lisa Elmqvist, die seit vielen Jahren ihren Ruf als Fisch-Queen Stockholms behauptet.

SVENSKT TENN

Das ikonenhafte florale Muster, das der österreichisch-schwedische Designer Josef Frank entworfen hat, gehört zum schwedischen Kulturgut. Im berühmten Stammhaus der Svenskt Tenn, der zehn legendären Designer, am noblen Strandvägen schmückt das Muster Lampenschirme, Kissen und Sesselbezüge. Neben Möbeln und Textilien gibt es eine geschmackvolle Geschenkabteilung mit Glas und Keramik.

Übernachten

Ich empfehle Ihnen besonders das «Clarion Hotel Sign» und das «Hotel Diplomat». Das futuristischem Design «Clarion Hotel Sign» befindet sich im Herzen Stockholms, unweit des Hauptbahnhofes und vieler Einkaufsmöglichkeiten. Direkt am Wasser am Boulevard Strandvägen gelegen ist das «Hotel Diplomat», welches sich im Jugendstil präsentiert.