WOMO – Test in USA
14. Juni 2013Reise-Reporter Heinz & Barbara aus Rothrist erzählen von ihrer Wohnmobil-Rundreise in den USA und geben wertvolle Tipps zum Thema Motorhome und Miete.
Wir bereisten die Staaten Kalifornien/Neveada/Utah/Arizona vom 24.5.- 8.6.2013 mit dem Wohnmobil. Für uns war das ein Versuch, den wir planen eine längere Reise mit dem WOMO durch die USA.
Ich möchte Euch keinen Reisebericht vorenthalten, finde es jedoch wichtig einige Info’s zum Thema WOMO & Miete fest zuhalten. Wir wären über solche Tipps (Reisebüro) froh gewesen und hätten den einen oder andern Dollar anders ausgegeben!
Zum WOMO:
Die sogenannten RV sind mit einem europäischen Wohnmobil nicht vergleichbar. Sie sind grösser, länger und breiter und schwerer. Haben viele Sachen die man gar nicht braucht (z.B. Slideout, Mikrowelle, 3Flammen Rechaud etc.)und qualitativ schlecht & unpracktisch ausgebaut. Für einen 2-4 wöchigen Trip sind diese Fahrzeuge ok. Natürlich haben diese WOMO riesen Benzinmotoren mit gigantischem Durst. Ist aber nicht zu ändern. Frag beim Vermieter nach einem Dieselfahrzeug. Chance besteht ist aber kleiner als winzig.
Die Womo Übergabe & Abgabe ist recht intensiv und meist sehr genau. D.h schaut alles, aber auch wirklich alles ganz genau an.
Innen:
Vorhänge, Rollos, Abdeckungen von Luftaustritten, Kratzer z.B. auf der Tischfläche, Waschbecken etc. Habt Ihr auch alles bekommen was aufgelistet wurde, wie Geschirr, Pfannen, Bettwäsche etc. Anzahl stimmt?
Die Ausrüstung ist spartanisch und so muss man ab und zu etwas kaufen wie Abwaschlappen, ein paar Tupperware ähnliche Behältnisse, Wäscheklammern und ein Wäscheseil sind hilfreich. Einiges kann man von Abreisenden für ein paar Dollar übernehmen. Macht auch Sinn so muss es nicht entsorgt werden.
Für Aussen gilt das selbe.
Ihr bekommt ein Protokol wo die bestehenden Schäden aufgezeichnet und beschrieben sind. Bei Unklarheiten nachfragen ist sehr wichtig. Fehlende Mängel unbedingt nachtragen lassen. Vor allem habt ein Auge auf die vorhandenen Steinschläge in der Frontscheibe. Die schlagen nämlich mit stolzen 80- 100 $ pro Stück zu Buche und lassen sich nicht versichern. Sind auch vor Ort in Bar zu begleichen.
Das Mieten von Campingstühlen könnt Ihr getrost vergessen, den die kauft Ihr im Laden günstiger. Zudem verfügen die meisten Stellplätze über fest montierte Sitz und Essgelegenheiten.
Wir haben zusätzlich Fahrräder gemietet, was sich als Fehlinvestition entpuppte. Zudem sind sie meist schlecht gewartet und aus Chinaproduktion! Als Beispiel: Oel an Kette und Wechsler, Fehlanzeige! Etwas Werkzeug? Nein gibt es nicht!
Ein MUSS ist das Mieten oder mitnehmen eines GPS genannt Navi. Auch ich meinte ohne Navi fahren zu können, aber vergiss es, es ist eine Illusion. Ich weiss wovon ich rede und wenn ihr es troztdem versucht, dann werdet ihr diese Worte nie vergessen. Selbst mitgenommene Navis noch vor Ort auf funktion testen. Nicht alle funktionieren!!!
WOMO Gösse:
Künftig würde ich das kleinst mögliche WOMO entspr. der Anzahl mitfahrenden Personen wählen/mieten. Es bringt nur Vorteile!!!
Reisebericht:
Nach dem gut 12/h Nonstop Flug von Zürich nach Los Angelos begann das erste Abenteuer. Welcher Bus fährt in das von uns gebuchte Hotel. Nach warten und fragen brachte uns dann eine liebeswürtige Busfahrerin ins Hotel. Hier angekommen und Zimmer bezogen stand bereits das nächste Problemchen an. Wir sollen uns noch beim Vermieter melden um den morgigen Transfer zu vereinbaren. Leider war um diese Zeit das Büro nicht mehr besetzt. Am Morgen dann banges Warten. Kommt der Shuttle und abholen? Er ist gekommen. Juhuiiiii. Nach der Übernahme vom WOMO gings zum einkaufen.
Reiseroute:
Via Interstat 15 Richtung: Victorville, Barstow, Las Vegas, St. Georg, Zion Nat.-Park.
Über die 89 zum Bryce Canyon. Ein Stück zurück bis nach Kanab. Dann wieder auf der 89 nach Page, Cameron zum Süd Rim des Grand Canyon. Von Grand Canyon City nach Williams. Dann auf der Route 66 bis nach Needles. Von da via Interstat 40 nach Malibu Beach. Noch 2 Tage in der Region LA.
Total fuhren wir 2700 km
Sehenswertes:
- Calico eine alte Silbermine mit original Häusern.
- Las Vegas? Na ja, wir sind 2.5 Tage geblieben 1 reicht völlig aus.
- St. George als Mormonenhochburg mit schönen Tempel. Leider darf man nich hinein.
- Zion- Nationalpark lohnt sicht auf jeden Fall.
- Bryce-Canyon Nationalpark ein muss.
- Grand-Canyon North Rim soll schöner sein aber mit weitem Umweg. Süd Rim einer der meist besuchten Orte der Welt. Hier ist man sicher nie allein. dafür super Infrastruktur.
- Route 66 von Williams bis Needles einfach wunderbar. Ein Stück Geschichte die noch gelebt wird.
- Malibu Beach? Ich war auch mal da. ist aber nicht zwingend nötig ausser man will surfen!
- Los Angeles? Ein schmelztigel von Kulturen. Riesig und nur mit dem Auto oder besser mit Bus und Bahn zu erkunden. Mit dem WOMO die Stadt erkunden, lass es lieber sein. Du machst dich nur unglücklich und deine Dollars zerrinnen in den Parkuhren. 15 Min parken kosten bis zu 4$ sofern Du einen Parkplatz mit dem WOMO findest.
Wir waren mit dem Bus und Metro unterweg ist eine gute Erfahrung aber Zeitintensiv. Eine Busfahrt vom Malibu bis Santa-Monica dauert ca. 1.5/h und dann nochmals 1/h bis nach Hollywood. Ortkundige sind evtl. schneller.
Von Malibu bis Anaheim wo auch der Vermieter stationiert ist sind es schlappe 70 Meilen (ca. 115km) auf der schnellsten Route.
Dimensionen die für uns fremd und schlecht vorstellbar sind.
Wir haben die 2 Wochen genossen und unsere Informationen die wir suchten gefunden.
Die USA ist immer eine Reise wert, landschaftlich, der freundlichen und hilfbereiten Menschen wegen.
Kulinarische Höhenflüge findet man aber nicht an jeder Ecke.
Da sind wir schon sehr verwöhnt was die essensqualität anbelangt und das macht einem die Heimkehr sehr viel leichter.