Zion Nationalpark, Utah USA
18. Juni 2013Ein sehr sehenswerter Park in West USA ist der Zion Nationalpark. Zwischen Bryce Canyon und Las Vegas gelegen, lässt er sich sehr gut in eine Mietwagen-Rundreise einbauen. Ein Paradies für Wanderer, Kletterer und Naturgeniesser.
Vom Lake Powell herkommend passieren wir am frühen Nachmittag den Osteingang des Zion Nationalpark. Der Osteingang ist auf dem Hochplateau (der Mesa). Danach führt die kurvenreiche Strasse in den Canyon hinab. Bei der Abzweigung in den hinteren Hauptteil des Zion Canyons ist für PKWs Fahrverbot. Nur Gäste der Zion Lodge und der Shuttlebus dürfen hoch fahren. Das Verkehrssystem im Zion Nationalpark wurde vor ein paar Jahren neu organisiert. Besucher parken ihr Auto beim Visitor Center oder in Springdale ausserhalb des Parks. Ein kostenloser Shuttlebus verkehrt regelmässig zwischen Springdale und dem hintersten Ende des Zion Canyons.
Spontaner Aufenthalt im Park
Wir parken unseren SUV beim Visitor Center und machen uns schlau. Eine Parkangestellte empfiehlt uns eine Nacht in der Zion Lodge zu bleiben. Wir lassen uns von ihr ein Zimmer reservieren und dürfen somit auch mit unserem Auto bis zur Lodge fahren.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, geniessen die wir Abendstimmung vor der Lodge. Die Shuttlebusse bringen die letzten Besucher hinaus. Es wird sehr ruhig. Rehe trauen sich jetzt auf dem Rasen zu äsen.
Beim Check-in haben wir bereits einen Tisch für das Abendessen reserviert. Obwohl die Lodge ausgebucht sein muss, sind längst nicht alle Tische besetzt im Restaurant. Es ist eine sehr angenehme Atmosphäre. Durch die grossen Fenster hat man eine schöne Aussicht in den Canyon. Es wird uns bewusst, dass wir morgen früh nicht schon wieder auschecken wollen. Es gefällt uns so gut hier. Wir können eine Nacht verlängern – müssen allerdings morgen das Zimmer wechseln.
Wanderung zum Observation Point
Da es im August sehr warm wird, und am Nachmittag Gewitterrisiko besteht, beginnt unser Tag früh. Um 7 Uhr frühstücken wir im Coffeeshop und kaufen Sandwiches für unterwegs. Mit dem Shuttlebus lassen wir uns bis zur Station Weeping Rock fahren. Unser Ziel ist der Observation Point.
Der Wanderweg beginnt gleich mit Serpentinen in einer steilen Wand. Zum Glück ist es noch relativ kühl und schattig. Weiter oben kreuzt der Wanderweg das Bachbett im Echo Canyon. Nach Regenfällen wäre hier kein Durchkommen möglich. Also müssen wir hier vor dem Gewitter wieder zurück. Nach der Schlucht wird das Gelände wieder offener.
Der Weg windet sich aber weiter an einem Hang hoch. Nach zirka 600 überwundenen Höhenmetern führt er dem Plateaurand entlang. Stolpern könnte tödlich enden. Aber die Aussicht wird immer spektakulärer. Am Observation Point machen wir länger Pause und sehen uns das Tal und die umliegenden Plateaus von oben an. Unsere Lodge und der Trailhead liegen noch immer im Schatten. Parkbesucher, die nicht auf das Plateau hochwandern wollen oder können, verpassen wirklich etwas! Wir sind gier ganz alleine. Später werden wohl einige Wanderer die Aussicht geniessen. Auf dem Rückweg kommen uns bereits welche entgegen.
Verführung zum Cable Mountain
Bei einer Abzweigung kommen wir mit einer älteren Dame ins Gespräch, die in der Umgebung des Parks wohnt. Sie ist hier oft am wandern und kennt sich gut aus. Sie empfiehlt uns noch zum Cable Mountain rüber zu gehen. Ihr Mann ist auch dort hin unterwegs. Wir lassen uns zu diesem Abstecher verleiten. Auf dieser Route begegnen wir noch weniger Menschen. Der Wanderweg ist sehr abwechslungsreich gestaltet. Auf felsigen Passagen ist kein Weg mehr erkennbar. Dort müssen wir nach den aufgetürmten Steinmännchen Ausschau halten, welche die Route markieren. Es ist heiss und trocken. Bäche oder Quellen hier oben keine. Wir müssen haushälterisch mit unserem Wasservorrat umgehen.
Ruine einer Seilbahn
Als wir beim Cable Mountain Aussichtspunkt ankommen, sehen wir im Norden dunkle Wolken. Trotzdem nehmen wir uns natürlich noch Zeit, die Gegend aus der anderen Perspektive zu betrachten. Wir sehen zum Observation Point hinüber. Die Luftlinien Distanz wäre gar nicht so lang. Cable Mountain ist kein Fantasiename. Es steht immer noch eine Ruine der Seilbahnkonstruktion. Baumstämme, die hier oben auf dem Plateau gerodet wurden, liess man zum weiteren Abtransport an einem Seil runter in den Zion Canyon. Die Anlage wurde 1901 gebaut und bis 1930 benutzt.
Rückweg vor dem Gewitter
Wir haben gehört, dass sich die Canyons hier bei Gewittern rasch mit Springfluten füllen können. Wenn dies heute im Echo Canyon der Fall sein sollte, wäre unser Rückweg abgeschnitten. Also machen wir uns nach kurzer Zeit auf den Rückweg. Bald begegnen wir dem Ehemann der Dame, die uns hierher geschickt hatte. Er scheint noch den Abstecher zum Deertrap Mountain gemacht zu haben. Geschichten von seinen Wanderungen und Erlebnissen verkürzen uns ein wenig den Rückweg. Bei der Abzweigung Richtung East Entrance trennen sich unsere Wege. Seine Frau wartet mit dem Auto beim Eingang.
Die dunklen Wolken sind inzwischen noch näher gekommen. Zurück im Echo Canyon sind wir froh, dem Gewitter zuvor gekommen zu sein. Wir können den Canyon noch trocken durchschreiten.
Zurück in der Zivilisation
Auf der Coffeeshop Terrasse der Zion Lodge lassen wir es uns gut gehen. Die Gewitterwolken haben sich komischerweise wieder verzogen. Es steht uns also ein weiterer schöner Abend im Zion Canyon bevor. Wir sind froh jetzt nicht noch irgendwo hin fahren zu müssen, sondern eine weitere Übernachtung gebucht zu haben. Morgen geht es weiter nach Las Vegas.
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Weitere Weblinks zum Thema:Reisebericht zu Bryce von Daniel auf daniel.lienert.cc Reisebericht zu Bryce auf www.remobritschgi.ch |