Great Indochina Loop und Thailand, Teil 2
25. August 2013Im zweiten Reisebericht über meine Reise durch Indochina erzähle ich Ihnen von meinen Erlebnissen in Vietnam, Kambodscha und Thailand. Lesen Sie auch den ersten Reisebericht über meine Indochina-Rundreise.
Tags darauf verlassen wir Laos und fliegen nach Hanoi, Vietnam. Dort angekommen werden wir aus unserer laotischen Ruhe gerissen. Hier ist es hektischer, lauter und es sind auch viel mehr Menschen, was aber keinesfalls negativ ist. So bekommt unsere Reise wieder etwas Schwung. Wir lernen auch sogleich wie man als Fussgänger am besten die Strasse mit dem abartigen Verkehr passiert. Im Altstadtquartier setzen wir uns in ein lokales Restaurant mit einsehbarer Küche. Zum Abschluss des Tages gehen wir im City Tower, der gleich am Hoan Kiem See liegt, noch etwas trinken. Auf dem Rückweg laufen wir zwangsweise noch durch den Nachtmarkt, wo ziemlich viel Kitsch angeboten wird.
Die heutige Fahrt führt uns in das UNESCO Weltnaturerbe «Halong Bucht». Nach 4 Stunden kommen wir am Hafen an, wo auch schon unsere Dschunke wartet. Unsere vierköpfige Crew empfängt uns mit einem Welcome-Drink und stellt sich vor. Wir beziehen unsere Kabinen und geniessen die Fahrt auf dem Sonnendeck während wir aus dem Hafen auslaufen. Wir besuchen unterwegs noch die Höhle «Hang Sung Sot», die in einem der Kalksteinfelsen liegt. Zum Abendessen gibt es ein tolles Seafood-Menü.
Am nächsten Morgen sind wir gegen 10 Uhr zurück im Hafen. Rückfahrt nach Hanoi. Am Nachmittag werden wir von einem Einheimischen und seinem Freund zur Stadtrundfahrt mit dem Töffli abgeholt. Aus dieser Perspektive erlebt man hautnah das lokale Leben. Hinterher geht’s zu Fuss nochmals in die Stadt. Ich laufe um den Hoan Kiem See, der wie eine Oase mitten in der Stadt wirkt. Am Abend sehen wir uns eine Vorstellung des traditionellen Wasserpuppentheaters an.
Sightseeing – der Ho Chi Minh Komplex mit dem Ho Chi Minh Mausoleum, das Haus von Ho Chi Minh und das Ho Chi Museum steht heute auf dem Programm. Auf jeden Fall ein Must wenn man in Hanoi ist, denn dieser Revolutionär bedeutet dem Volk alles. Anschliessend laufen wir noch zum nahe gelegenen Literaturtempel. Zum Mittagessen haben wir im KOTO reserviert. Diese Restaurant ist ein Projekt, welches Jugendliche von der Strasse holt, sie ausbildet und Ihnen damit eine Zukunft gibt. Am Abend werden wir zum Bahnhof gebracht und nehmen den Nachtzug nach Hué. Wir haben ein 4er-Abteil mit je 2 Kajütenbetten oben und unten, in der Mitte ein Tischen. Etwas eng aber es geht. In der Nacht wird es etwas frisch, da die Klimaanlage nicht regulierbar ist, aber die Decken sind zum Glück dick genug und geben gut warm.
Hué hat mit der Zitadelle, dem Parfümfluss und den Grabmälern der ehemaligen Kaiser einiges zu bieten. Die Stadt war ehemaliger Sitz der Nguyen-Dynastie, was noch immer zur Geltung kommt. Zum Mittagessen gehen wir in ein Kloster, wo wir ein vorzügliches vegetarisches 3-Gänge-Menü serviert bekommen. Zum Ausgang verschlägt es uns ins «Brown Eyes», das vor allem bei Backpackern sehr beliebt ist.
Wir fahren weiter Richtung Süden, Hoi An ist unser nächstes Ziel. Endlich Strand! Das Wetter spielt auch super mit und wir geniessen den Tag am Meer. Das Städtchen mit seinen verwinkelten Gassen lädt abends zum gemütlichen Flanieren ein. Hier gibt es unzählige Schneider, die mit ihren perfekten Massanfertigungen so manchen Touristen wieder sehen. Typisch für Hoi An sind auch die handgefertigten Lampions, die es in allen Farben und Formen zu kaufen gibt. Des weiteren bieten viele Restaurants Kochkurse an, die sehr empfehlenswert sind. Mein persönlicher Tipp für ein erstklassiges Abendessen «Miss Ly» (Reservierung erforderlich) und danach ein Drink in der stylishen Bar «Q».
Der Flug mit der asiatischen Low Cost-Airline Jetstar von Danang nach Saigon war ganz in Ordnung. Da dieser nur 1 Stunde dauert ist es nicht tragisch, dass das Trinken und Essen an Bord kostenpflichtig ist. Am Nachmittag lassen wir uns per Cyclo zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt chauffieren.
Ein Ausflug ins Mekong Delta darf auf keiner Vietnamreise fehlen.
Ab Ho Chi Minh City erreicht man in 2 Stunden My Tho, wo man aufs Boot steigt und in die engen Kanäle der fruchtbaren Region fährt. Unterwegs besucht man Obstplantagen, wo Einheimische die lokale Musik zum Besten geben und eine Kokosfabrik, die nicht nur Essbares aus der Frucht, sondern auch sämtliche Küchenutensilien aus dem Holz der Palme herstellen.
Per Limousinenbus «Mekong Express» fahren wir in 6 Stunden von Saigon via Moc Bai nach Phnom Penh. Wir besichtigen den lokalen Markt, wo es zu und hergeht wie im alten Rom. Zum Znacht gehen wir ins «Romdeng». Dies ist ein Projekt einer NGO (non-government organization), die Jugendliche von der Strasse holt und Ihnen durch Ausbildung und Anstellung eine Zukunftsperspektive gibt. Sehenswert in Phnom Penh, aber nichts für schwache Nerven sind das Tuol Sleng Genocide Museum und die Killing Fields, denn sie sind Zeugen der Roten Khmer Herrschaft. Des weiteren gibt es auch noch den Königspalast, die Silberpagode, den russischen Markt und vieles mehr zu sehen.
Am nächsten Tag steht das Highlight unserer Reise bevor – der Homestay auf dem Land. Via Sambor Preikuk, eine praängkorianische Tempelanlage, gelangen wir in das Dorf. Es gibt keine geteerten Strassen. Fortbewegungsmittel ist hier hautpsächlich das Velo, Töffli oder der Ochsenkarren. Die Ruhe und Gelassenheit der Menschen zieht uns in Ihren Bann.
Die Häuser sind traditionell auf Stelzen gebaut, Landwirtschaft weit verbreitet. Die Menschen schätzen, was Sie haben und meistern mit einfachen Dingen den Alltag. Das beeindruckt mich sehr. Nach dem Rundgang lernen wir unsere Hausherrin kennen. Da hier kein Englisch gesprochen wird, haben wir einen lokalen Guide engagiert, der sowohl als Dolmetscher wie auch als Reiseleiter fungiert. Er wohnt immer noch in diesem Dorf – seine Heimat – und lehrt den Kindern die englische Sprache. Unsere Schlaf«abteile» bestehen heute Nacht aus einem einfachen Maträtzli, einem Kissen, einer Wolldecke (wofür bei dieser Hitze?) und einem Moskitonetz. Nach dem einfachen, aber feinen Abendessen gehen wir so früh wie die Dorfbewohner ins Bett. Doch schon einige Stunden später weckt uns ein heftiges Gewitter. Es regnet fast die ganze Nacht durch, was eigentlich sehr angenehm zum schlafen gewesen wäre. Aber der Lärm des Donners macht uns einen Strich durch die Rechnung.
Am nächsten Morgen verlassen wir unsere Gastfamilie schon wieder. Uns zieht es nach Siem Reap mit der weltberühmten riesigen Tempelanlage Angkor Wat. Nach Ankunft und Mittagessen zieht es uns ins Städtchen.
Wir erkundschaften den Old Market, der von Lebensmitteln über Kleider und Accessoires alles zu bieten hat. Nach einem kurzen aber heftigen Monsunregen gehen wir zum Abendessen: es gibt Khmer-BBQ. Nicht ganz traditionell, denn die nackten Froschleichen am Grill entsprechen nicht ganz unserem Geschmack. Den Absackerdrink nehmen wir in der gemütlichen Hängeschaukel der Bar «Asana», die in einer der vielen Zwischengässchen versteckt liegt.
Gähn, es ist halb 5, Sonnenaufgang bei Angkor steht heute auf unserem Programm. Es sind schon recht viele Leute unterwegs. Unseren 3-Tagespass erhalten wir aber recht schnell. Um 6 Uhr gehen wir dann zum ersten Teil der Tempeltour los. Um 8 Uhr ist es bereits so brennend heiss, dass wir beschliessen kurz ins Hotel zurück zu fahren um zu frühstücken. Zurück bei den Tempeln sehen wir uns noch die wichtigsten Tempel an. Wir haben nun das klassische «templed out»-Syndrom, nichts geht mehr. Darum bleiben wir am Mittag im Hotel und relaxen am kleinen Pool. Auch lasse ich mir eine Blutspende im Kantha Bopha-Spital, welches der Schweizer Arzt Dr. Beat Richner wieder aufgebaut hat und (nur) kambodschanische Kinder kostenlos behandelt, nicht entgehen. Die Menschen dort sind sehr dankbar, denn durch den medizinischen Mangel erkranken sehr viele Kinder an Dengue-Fieber, welches hautpsächlich mit Bluttransfusionen behandelt werden muss. Als Dankeschön gibt es eine Dose Limonade, eine Schachtel Kräcker und ein T-Shirt des Spitals.
Tags darauf sehe ich mir das Victoria Angkor Resort & Spa an. Eine Oase mitten in der Stadt mit einem riesigen Salzwasserpool. Die Zimmer sind geräumig und nett eingerichtet. Für Familien eignet sich die Colonial Suite sehr gut. Im Kid’s Club sind Kinder bestens aufgehoben. Abends zieht es uns in das Restaurant «Green Star», welches Kinder und Jugendliche von der Strasse holt.
Unsere spannende und erlebnisreiche Reise nähert sich dem Ende. Die 8-stündige Rückfahrt nach Bangkok steht an. Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir schon die Grenze, wo wir unseren kambodschanischen Fahrer verlassen. Nachdem wir die Grenzposten passiert haben, erwartet uns auf der thailändischen Seite ein anderer Fahrer. Wir decken uns im 7eleven noch kurz mit kalten Getränken ein bevor wir weiter fahren. Unterwegs halten wir nochmals zum Mittagessen.
Nach Ankunft im Bangkok checken wir für die letzte Nacht im Designhotel LIT Bangkok ein. Dieses besticht mit seinem aussergewöhnlichen Stil. Auch das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen überzeugt mit Qualität und Auswahl. Wir shoppen uns noch durch die umliegenden Einkaufszentren MBK und Siam Center und faulenzen noch etwas am Pool. Mit Vorfreude auf Zuhause und den tollen Erinnerungen fahren wir zum Flughafen und sagen «Goodbye Asia».