Taste of Scotland
13. September 2013Die Reise-Reporterin Bettina Seiz reiste nach Schottland und erzählt von ihren unvergesslichen Erlebnissen. Sie besuchte das berühmte Highlander-Schloss Eilean Donan Castle, die Destillerie Balvenie und vieles mehr.
Ankunft und Fahrt nach Brora
Unser Flug Zürich-Inverness verlief gut, nur leider kamen wir etwas verspätet an. Nach der Gepäckausgabe hiess es erstmals Geduld haben. Die Autovermietung Europcar war mit 3 Damen an Schalter zwar voll belegt aber völlig überfordert. Unser Tipp wenn ihr zu zweit reist: einer kümmert sich ums Gepäck während der andere schon mal fürs Auto ansteht.
Nach über einer Stunde Wartezeit hatten wir endlich den Autoschlüssel. Da war es aber schon fast 16.00h und daher konnten wir am ersten Tag nicht mehr viel unternehmen.
Die erste Nacht verbrachten wir in Brora, einer kleinen Küstenstadt. Das Hotel Royal Marine ist ruhig gelegen und wird auch von mindestens 2 Katzen bewohnt. Der Strand wäre sicher sehr schön für Spaziergänge aber dazu hatten wir keine Zeit mehr vor dem dunkelwerden.
Brora – Dundonnell
Nach einem leckeren warmen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Dundonell. Unterwegs machten wir Halt bei den Falls of Shin. Dort kann man, wenn man Glück hat, die Lachse beim springen beobachten. Leider ist das Besucherzentrum im Frühling abgebrannt und daher gibt es weder ein Kaffee noch ein WC. Nur noch der Minigolfplatz ist vorhanden.
Ausserdem hielten wir bei der Corrieshalloch-Schlucht und liefen den kurzen Weg zur Hängebrücke und Aussichtspunkt wo ein Wasserfall zu sehen ist.
Am Abend checkten wir im Hotel Dundonell ein. Auch das freundliche Personal konnte uns das etwas schmuddelige Zimmer nicht aufbessern. Und ein Teppich im Bad geht gar nicht! Das Bett war mehr als unbequem. Leider können wir eine Übernachtung hier nicht empfehlen.
Dondonell – Isle of Skye
Das Frühstück war nicht weltbewegend aber in Ordnung und so machten wir uns wieder auf den Weg. Auf dem Weg nach Isle of Skye sieht man schon auf einer hübschen Steinbrücke das berühmte Highlander-Schloss Eilean Donan Castle.
Schon auf dem Parkplatz merkten wir, es ist Hochsaison! Aber das Schloss ist recht gross und daher haben sich die vielen Leute gut verteilt. Man tritt sich also höchstens auf den engen Treppen auf die Füsse. Wie fast alles in Schottland, war auch diese Besichtigung nicht gratis. Im Allgemeinen waren die Eintritte schon recht teuer. Aber man ist ja in den Ferien, da gönnt man sich etwas.
Über die lange Brücke über das Loch Alsh gelangt man auf Isle of Skey. Nach dem Nachtessen in Portree fuhren wir zum Hotel. Wie schon oft im Internet erwähnt ist die Zugangstrasse zum Hotel Skeabost Country House ein übel zugerichteter Holperweg. Ein Schlagloch nach dem anderen! Unsere Devise daher: etwas schneller fahren, dann erwischt du nur noch jedes 2. Schlagloch! Und siehe da, es nützte.
Leider ist das Haus, oder fast schon Schlösschen in etwas morschen Zustand. Auch hatten wir das Gefühl, dass wir als «Pauschaltouristen» abgestempelt wurden und daher auch ein eher grenzwertiges Zimmer bekommen haben. Das Personal war sehr einsilbig und uninteressiert. Das Essen und Frühstück auch kein Gewinn. Auch hier würden wir eine andere Unterkunft, die es reichlich auf der Insel gibt, empfehlen.
Auf der Insel haben wir uns folgendes angesehen: Talisker Distillery, aber nur von aussen für eine Führungen waren wir zu spät. Dunvegan Castle & Gardens, war jetzt für uns nicht so spezielle, nur wieder speziell teuer. Am Old Man of Storr sind wir vorbeigefahren, leider war der Aussichtsparkplatz zu voll und nachher gab es keinen mehr für eine gute Aussicht. Die Inselhauptstadt Portree, den Wasserfall Kilt Rock und das Museum of Island-Life in Kilmuir.
Übernachtung wieder im gleichen Hotel.
Isle of Skye – Isle of Eriska
Uns war die reservierte Fahrt auf der Fähre um 14.40h zu spät. Daher haben wir bei den Caledonian MacBrayne nachgefragt ob wir die Fähre um 11.40h nehmen können. Der Herr war sehr nett und setzte uns auf die Warteliste und es hat dann auch tatsächlich geklappt.
Daher waren wir schon um 12h in Mallaig und assen leckere Scallops im Seafood-Restaurant. Nach dem Essen führte uns die Route zum Glennfinnan-Monument und dem Eisenbahn-Viadukt aus den Harry-Potter Filmen. Wir kraxelten sogar auf den Hügel um einen besseren Blick auf die Brücke werfen zu können. Der etwas enge, und nach einem kurzen Regenguss nasse und rutschige Weg, lohnt sich aber allemal. Gute Schuhe werden aber empfohlen.
Nach einem Kaffee in Fort William fuhren wir dann zu unserem Hotel auf Isle of Eriska, einer kleinen Privatinsel. Achtung: auch wenn das Hotel an der Hauptstrasse noch gross angeschrieben ist, folgt nachher keine Wegweisser mehr. Folgt einfach der Strasse bis über die abenteuerliche Brücke und durch den Wald. Es geht sehr sehr lange bis das Schlösschen zu sehen ist. Aber es lohnt sich, das Hotel besticht durch seinen Charme und die Mitarbeiter sind alle sehr nett und zuvorkommend! Das Frühstück und Essen ist vorzüglich und der Service nicht zu überbieten.
Das opulente Frühstück stärkte uns für die kurze Strecke bis nach Oban. Dort kümmerten wir uns zuerst wieder um die Abfahrtszeit der Fähre für den nächsten Tag nach Isle of Mull. Denn auch diese reservierte Zeit um 14.00h war uns zu spät. Das Personal war sehr verständnisvoll und hilfsbereit und so bekamen wir einen Platz auf der 11.55h-Fähre. Danach sahen wir uns die Stadt etwas an, machten eine Führung in der Oban-Distillery mit und assen in einem Pub den für Schottland typischen Burger mit Chips, sprich Pommes. Am Nachmittag genossen wir noch etwas das schöne Hotel und seine Annehmlichkeiten.
Isle of Eriska – Isle of Mull
Mit der Fähre fuhren wir in ca. 45 Minuten nach Craignure auf Isle of Mull. Dort führte es uns zuerst nach Tobermory mit seinen bunten Häusern. Nach dem Mittagessen machten wir wieder eine Tour durch die Destillerie im Ort. Auf der sogenannten Panorama-Strecke, auch wieder eine Single Track Road, fuhren wir zu unserem B&B in Bunessan. Diese Strassen sind zum Teil recht anstrengend zum fahren, weil man immer sehr konzentriert sein muss. Zum Teil kann man nicht sehen ob ein anderes Auto einem entgegen kommt und muss plötzlich anhalten oder ausweichen. Daher empfiehlt es sich, wenn man nicht alleine unterwegs ist, sich abzuwechseln mit dem fahren.
Gillian, die das B&B in Bunessan führt, kochte für uns und ein paar weitere Gäste ein super Nachtessen. Auch das Frühstück am nächsten Morgen liess keine Wünsche offen. Und der Porridge von Gillian war köstlich. Von Fionnphort brachte uns die Fähre auf die kleine Insel Iona. Dort sahen wir uns die Klosteranlage an, leider war auch hier der Eintrittspreis wieder sehr hoch. Wieder zurück auf der grossen Insel Mull kurvten wir über die schmale Strasse nach Argyll, dort steht das Duart Castle. Hier war der Eintritt schon fast günstig, aber das Schloss ist auch nicht sehr gross.
Isle of Mull – Loch Lomond
Nach einer weiteren ruhigen Fährenfahrt zurück nach Oban fuhren wir relativ zügig direkt nach Loch Lomond. Wir genossen den Nachmittags-Tee inklusive den leckersten Scones mit Clotted Cream in der schönen Bar im Hotel Cameron House direkt am See. Das Hotel hat etwas von einem Themenpark-Hotel wie in Disney-Land. Der Portier Brian war sehr nett, aber das restliche Personal besteht zum Teil aus Studenten die keine Ahnung haben. Nach einer kleinen Odyssee durch das Hotel, in ein Zimmer in dem schon anderes Gepäck stand, wurden wir endlich in ein freies Zimmer gebracht. Das eigentlich schöne Hotel verliert eindeutig an Charme durch das unausgebildete und vor allem desinteressierte Personal.
Am nächsten Tag besichtigten wir wieder eine Destillerie auf dem Weg nach Glasgow. Die Destillerie von Auchentoshan, ist wirklich zu empfehlen. Die Gebäude und die Umgebung sind sehr gepflegt und auch das Personal ist aufmerksam und freundlich. Den Nachmittag verbrachten wir in Glasgow.
Loch Lomond – Edinburgh
Unser Weg führte uns an diesem Tag über Sterling nach Edinburgh. Unterwegs haben wir uns das Stirling Castle angesehen, von dort aus man auch das Wallace Monument sehen kann. Am frühen Nachmittag trafen wir dann in Edinburgh ein, wo wir unser Zimmer im Hotel Apex International bezogen haben.
Leider haben wir nur das Gepäck ins Zimmer gestellt und gingen gleich in die Stadt. Sonst wäre uns sicher früher aufgefallen, dass wir ein übles Zimmer bekommen hatten. Denn aussen an der Wand hingen gleich beim Fenster 4 Klimaanlagen und machten einen Heidenlärm. Ausserdem war das Zimmer übermässig warm. Dies merkten wir aber erst in der Nacht und da war es zu spät um noch ein anderes Zimmer zu bekommen. Auch am nächsten Tag mussten wir sehr gedulden bis uns ein neues, ruhiges und kühleres Zimmer zugeteilt wurde. Daher würden wir sagen an diesem Hotel ist nur der Standtort, direkt am Grassmarket ein Pluspunkt.
Dafür hatten wir schönes Wetter und konnten am Abend das Edinburgh Military Tattoo richtig geniessen. Am Tag darauf war die Stadt leider wieder völlig überlaufen mit Menschen da gleichzeitig zum Tatoo auch noch das Comedy Festival stattfand. Wir flüchteten dann aus der Stadt und sahen uns am Ocean Terminal die Royal Yacht Britannia an. Wir kannten die Stadt ja schon von einem früheren Besuch in Edinburgh und waren froh, dass wir dem ganzen Volk entkommen konnten.
Edinburgh – Craigellachie
Diese Fahrt von Edinburgh nach Craigellachie wird für uns wohl unvergesslich bleiben! Die Landschaft im Cairngorms Nationalpark ist atemberaubend schön. Die Hügel leuchteten violett und grün, einfach traumhaft. Und um unsere Whisky-Tour nicht allzu lange zu unterbrechen sahen wir uns am Nachmittag die Glenfiddich Distillery an. Übrigends die einzige Führung die gratis war. Das vorzügliche Abendessen genossen wir in unserem Hotel Craigellachie im gleichnamigen Ort. Hier ist auch die grösste Whisky-Bar im Haus mit über 700 Whiskys.
Craigellachie – Inverness
Am frühen Morgen, sprich um 10 Uhr hatten wir einen Termin in der Destillerie Balvenie. Für uns die unschlagbar schönste Destillerie in Schottland (bis jetzt!). Ohne Termin sollte man hier nicht mal auf den versteckten Besucherparkplatz fahren, ein Schild weist darauf hin, man soll doch bitte zuerst einen Termin vereinbaren. Den hatten wir ja Gott sei Dank schon und konnten daher mit guten Gewissen den kurzen Weg durch den Wald und das schöne Gerstenfeld zum Besucherhäuschen laufen. Über 3 Stunden wurde uns dann die ganze Anlage gezeigt. Wir können diese Tour wirklich nur empfehlen.
Danach führte dann unsere letzte Fahrt nach Inverness wo wir noch einen kleinen Abstecher ans berühmte Loch Ness machten. Wir sahen uns noch die Ruine vom Urquhart Castle an und genossen einen schönen Blick über den See.
Im letzten Hotel Kingsmills in Inverness kamen wir noch unverhofft in den Genuss von einem Update in den dazugehörigen Kings-Club und eines grösseren Zimmers. Nach dem leckeren Nachtessen im Restaurant im Haupthaus genossen wir die letzte Nacht in dem grossen bequemen Bett. Vor allem auch das lange Ausschlafen war gut, da wir für unseren Rückflug im 15.10h recht früh wieder am Flughafen sein mussten. Auch um das Auto abzugeben.
Diese Reise durch Schottland war für uns sehr schön und wir werden sicher wieder kommen!