Tasmanien – Natur, Geschichte und vieles mehr

Tasmanien – Natur, Geschichte und vieles mehr

Karin Marty, 14. Oktober 2014

Dieses Jahres durfte ich einige Tage in Tasmanien verbringen. Ich habe schon viele Teile Australiens gesehen, aber der Inselstaat hat mich ganz speziell beeindruckt.

Der Dove Lake bei schönem Wetter (Tourism Tasmania  Kathryn Leahy)

Der Dove Lake bei schönem Wetter (Tourism Tasmania Kathryn Leahy)

Auf relativ kleinem Raum bietet Tasmanien grosse Wildnisgebiete, eindrückliche landschaftliche Kontraste und eine reiche Geschichte.

Der Westen der Insel ist regenreich und geprägt von Regenwäldern, während das Klima im Osten eher trocken ist. Obwohl die Nächte im Mai im tasmanischen Herbst kühl waren, habe ich einige sehr schöne und sonnige Tage genossen und würde jedem, der die Wahl hat, empfehlen, etwas ausserhalb der Hauptreisezeit im Sommer zu reisen, denn dann sind auch die Hotels weniger ausgebucht.

Mit schnell wechselndem Wetter ist sowieso immer zu rechnen. Und trotz allem sollten die Distanzen nicht unterschätzt werden – statt auf Autobahnen ist man auf Landstrassen unterwegs, manchmal lange ohne ein Dorf in Sicht. Und wenn man dann eines erreicht, ist es meist einen Stopp wert.

Oft sind es die kleinen Ortschaften mit ihren eigenwilligen Sehenswürdigkeiten, die ein spezielles Erlebnis ausmachen.

Tasman Island

Tasman Island

Tasman-Halbinsel

Gestartet bin ich auf meiner Reise in Hobart (worüber ich an dieser Stelle noch mehr berichten werde). Erstes Ziel war die Tasman-Halbinsel südöstlich von Hobart. Die bekannteste Sehenswürdigkeit hier ist Port Arthur.

Die ehemalige Sträflingskolonie ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und ein Muss für jeden Besucher. Das Gebiet ist grösser als ich erwartet hatte und es war mehr als «nur» ein Gefängnis. Hier war eine komplette Gemeinde entstanden, mit einer Kirche, einem Spital, Baracken für Soldaten, Unterkünften für die Offiziere und einer Schiffswerft. Dementsprechend viel gibt es zu erkunden.

Port Arthur

Port Arthur

Die Tasman-Halbinsel hat aber noch mehr zu bieten. Eindrücklich ist ein Bootsausflug um die südliche Hälfte der Halbinsel und um Tasman Island. Zu sehen gibt es riesige Sanddünen, hohe Felsklippen, eindrückliche Basaltformationen, Tasman Island mit ihrem Leuchtturm und natürlich viele Tiere: Seeadler, mit dem Wind segelnde Albatrosse, Kormorane und Seelöwen.

Da in dieser Zeit die Buckelwale von Süden her in wärmere Gewässer ziehen, hatte ich das grosse Glück auch einen dieser Riesen zu sehen – nur wenige Meter vom Boot entfernt.

Seelöwen auf Tasman Island

Seelöwen auf Tasman Island

Nicht weit von Port Arthur liegt der «Tasmanian Devil Conservation Park». Wie der Name schon sagt, kann man hier das bekannteste Tier Tasmaniens, den tasmanischen Teufel, sehen.

Die kleinen Räuber werden zu regulären Zeiten gefüttert – es lohnt sich, dann den Park zu besuchen und zuzusehen, wie sich zwei Devils um ein Stück Fleisch balgen und sich von lautem Fauchen begleitet, gegenseitig die Beute abzujagen versuchen.

Tasmania Devil beim Fressen.

Tasmanian Devil beim Fressen.

Der Park beherbergt auch Kängurus und Wallabies, sowie Quolls (Beutelmarder) und verschiedene Vogelarten. Auf meinem Besuch durfte ich nicht nur die Fütterung der Devils miterleben, sondern wurde noch auf eine Extra-Tour eingeladen: per Geländewagen ging es in den Wald, wo die wilden Tasmanian Devils mit Fotofallen überwacht werden.

Dazu wird für sie ein Schafskadaver ausgelegt unter einem Baum, an dem eine Kamera mit Bewegungsmelder installiert ist. Die gespeicherten Fotos zeigten, wieviele Devils sich die Nacht über am «Buffet» bedienten.

Hunger!

Hunger!

Freycinet-Nationalpark

Von der Tasman-Halbinsel ging es durch Buschlandschaften an die Ostküste. Hier liegt einer der schönsten Nationalparks Tasmaniens, der Freycinet-Nationalpark.

Bekannt ist er für seine Felsen aus rosa Granit und die wunderschönen Strände, die nur zu Fuss oder per Boot erreichbar sind. Die bekannteste Wanderung ist der Aufstieg zum «Wineglass Bay Lookout» – natürlich durfte er auch in meinem Programm nicht fehlen.

Aussicht auf den Freycinet

Aussicht auf den Freycinet-Nationalpark

Von oben bietet sich die beste Sicht auf die Wineglass Bay mit ihrem idyllischen Strand. Wer genug Zeit hat, folgt dem Weg weiter zur Bucht hinunter – und vielleicht sogar noch weiter.

Aussicht auf die Wineglas

Aussicht auf die Wineglass-Bay

Auf der Weiterreise ins Innere der Insel ging die Fahrt auch durch historische Ortschaften wie etwa das hübsche Campbell Town mit seinen Antiquitätengeschäften und dem alten Pub.

In der Tassie Tiger Bar in Mole Creek.

In der Tassie Tiger Bar in Mole Creek.

Bei Elizabeth Town lud eine Käsefabrik zum degustieren von tasmanischem Käse ein. Einen Stopp wert ist auch Sheffield, nicht nur weil es die letzte Gelegenheit ist, vor dem Cradle Mountain-Nationalpark aufzutanken. Bekannt ist Sheffield als «Town of Murals», denn zahlreiche Gebäude sind mit grossen Wandmalereien verziert.

Der winzige Ort Mole Creek wiederum ist bekannt für die «Tassie Tiger Bar», die dem ausgestorbenen Tasmanian Tiger (Beutelwolf) gewidmet ist: die Wände sind mit Zeitungs-Sensationsmeldungen über angebliche Sichtungen tapeziert.

Für das Wandmalerei-Festival in Sheffield angefertigtes Bild.

Für das Wandmalerei-Festival in Sheffield angefertigtes Bild.

Cradle Mountain National Park

Der zweite Nationalpark, den ich auf meiner Reise besuchte, war der Cradle Mountain-Nationalpark. Hier erwarten den Besucher grasbewachsene Hochebenen, Bergseen, Regenwälder und natürlich viele Tiere.

Da das Wetter eher regnerisch war, boten sich vor allem die Wanderwege, die durch Teile des Regenwaldes führen, an. Die Bäume halten den Regen etwas ab, gleichzeitig wirken sie dann noch mehr wie verwunschene Märchenwälder als sonst. Grün in allen Schattierungen, überall wachsen dicke Mooskissen, es gibt rauschende Wasserfälle…

Eines meiner Ziele auf dieser Reise war, endlich einmal Wombats in freier Wildbahn zu sehen – meine absoluten Lieblinge. Sie kommen bei Sonnenuntergang aus dem Bau, um zu fressen, auf den Grasebenen des Parks sind sie dann leicht zu sehen.

Regenwald im Cradle Mountain-Nationalpark

Regenwald im Cradle Mountain-Nationalpark

Die Peppers Cradle Mountain Lodge bietet auch eine «Night Spotlighting Tour» an.

Für gerade mal 30 Dollar ist dies wirklich ein lohnenswertes Erlebnis: per Geländewagen geht es bei Dunkelheit ein kurzes Stück in den Park hinein, und wenn der Guide den Scheinwerfer auf die grasbewachsenen Hänge richtet, wird die Nacht plötzlich lebendig: Wallabies und Wombats sind im Gras unterwegs und am fressen.

Witzig ist es, die Wallabies zu beobachten – wie alle Känguruarten können sie ihre Ohren unabhängig voneinander bewegen, wenn sie die Umgebung abhorchen.

Wombat im Cradle Mountain-Nationalpark bei Nacht

Wallaby im Cradle Mountain-Nationalpark bei Nacht

Wallaby

Wombat

Mein persönliches Wombat-Highlight erlebte ich aber kurz nach der Beobachtungstour, als ich mit der Taschenlampe in der Hand über das Lodge-Gelände zu meinem Cabin zurückging: ein Wombat spazierte gemütlich und wie üblich durch nichts aus der Ruhe zu bringen direkt vor mir über den Weg und weiter zum nächsten Busch!

Launceston

Die Rückfahrt ging schlussendlich nach Launceston, Heimat der bekannten Bierbrauerei James Boag. In der Umgebung, im Tamar Valley, gibt es zahlreiche Weingüter wie jenes von Joseph Chromy, dessen hervorragendes Restaurant auch einen Besuch wert ist.

Launceston_Cataract gorge

Die Cataract Gorge in Launceston

Mein Shopping-Tipp für Launceston ist das «Design Tasmania Centre», das von tasmanischen Künstlern und Designern gestaltete Alltagsgegenstände, Möbel und Kunstwerke verkauft.

Launceston_Stadtzentrum

Das Stadtzentrum von Launceston

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Karin Marty
Karin MartyProduct Manager Australien / Neuseeland / Südsee

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