Im Herzen des Krügers
15. Januar 2015Mehrmals durfte ich das wunderschöne Südafrika schon bereisen, diesmal mit dabei, meine Schwester. Wir beobachten wilde Tiere im Krüger, verbringen gemütliche Nächte in den landestypischen Lodges und geniessen die Safaris.
Wir sind in Phalaborwa beim Krüger Nationalpark gelandet. Da der Flughafen so klein ist, sind Gepäckentgegennahme und Mietwagen-Formalitäten schnell erledigt.
Das Phalaborwa-Tor befindet sich knapp 3 km. vom Flughafen entfernt, sozusagen um die Ecke. Wir freuen uns auf die Fahrt durch den Krüger. Unsere erste Etappe für heute Nacht ist das schön gelegene Olifants Restcamp.
Schon nach 10 Minuten Fahrt versperrt uns ein Elefant den Weg. Meine Schwester ist zum ersten Mal in Afrika, sie platzt fast vor Begeisterung «Ein Elefant! Es gibt sie wirklich hier!». Als der Elefant im Busch verschwindet, setzten wir unsere Fahrt langsam fort.
Spezialistentipp: Fahren Sie nie zu nah an einen Elefant heran. Elefanten mögen Ruhe und Distanz. Eine Bedrängung seiner «Privatsphäre» kann böse Konsequenzen für Gäste und Elefant mit sich ziehen.
Während dieser ersten Fahrt sehen wir noch einige Elefanten, Büffel und Impalas, bestaunen die schöne Landschaft, bestehend aus Mopane-Wäldern und bizarren Felsformationen und geniessen die Wildnis.
Nach ca. 4 Stunden kommen wir im Olifants Restcamp an. Wir haben Glück, kriegen ein Bungalow mit Blick auf den Fluss. Da wir noch nicht genug Safari hatten, buchen wir eine Nachtpirschfahrt. Das ist etwas ganz Spezielles. Wir erkennen die Tiere an den glänzenden Augen, die wie Diamanten in der Dunkelheit funkeln. Flusspferde grasen am Rand der Strasse, eine Eule wartet auf ihre Beute, eine Wildkatze versteckt sich in einem Baumloch. Wildnis in der Nacht ist echt wild!
Spezialistentipp: Nachtpirschfahrten im Krüger Nationalpark sind nur in organisierten Gruppen (in den Restcamps buchbar) oder in den privaten Konzessionen möglich und stellen eine ganz besondere Erfahrung dar.
Frühmorgens fahren wir in Richtung Südwesten zum Orphen Gate. Heute steht das Kapama Game Reserve, ein angrenzendes Wildschutzgebiet, auf dem Programm. Hier sollen wir 2 Nächte verbringen und alle Lodges des Reservats besuchen. Das fällt uns nicht schwer, denn die Lodges sind so schön, dass man sich fühlt wie in einem Design–Einrichtungshaus. Meine Schwester sagt zu mir: «Du hast den perfekten Job für eine Frau: schöne Lodges besichtigen und mit vielen Leuten reden».
Spezialistentipp: Verbringen Sie mindestens 2 Nächte im schönen Kapama Game Reserve. Gut erreichbar mit Auto oder Flugzeug (10 Min vom Flughafen Hoedspruit bis zum Eingangstor), mit Lodges für alle Geschmacksrichtungen: Die edle Lodge Kapama Karula als romantisches Versteck für Verliebte und Feinschmecker, das gemütliche Kapama South Camp für die ganze Familie, die grosszügige Kapama River Lodge für Gruppen und Wellness-Liebhaber oder das wilde Buffalo-Camp für Naturbegeisterte.
Ferner bietet das luxuriöse Camp Jabulani im Norden des Reservats eine unvergleichliche Erfahrung mit Safaris auf dem Elefantenrücken.
Nach zwei intensiven Arbeitstagen in Kapama fahren wir zum Sabi Sands, dem grössten Private Game Reserve neben den Krüger und noch älter als der berühmte Nationalpark. Hier dürfen wir in der Sabi Sabi Selati Lodge übernachten. Die verträumte Lodge bietet Romantik pur im nostalgischen Stil des 19. Jahrhunderts.
Dazu exquisite Küche, ein traumhafter Blick auf das Wasserloch von der Veranda aus und eine ausgezeichnete Safari-Erfahrung. Wer Leoparden sichten will, ist im Sabi Sand gut aufgehoben, denn hier sind die Chancen am grössten, diese scheuen Tiere zu bestaunen.
Spezialistentipp: Sabi Sabi bietet 4 Lodges in den Sabi Sands: Die romantische Sabi Sabi Selati Lodge, die familiäre Sabi Sabi Bush Lodge, das intime Sabi Sabi Little Bush Camp und die ausgefallene und luxuriöse Sabi Sabi Earth Lodge.
Am Morgen ist unser Verwöhntag zu Ende. Wir besichtigen noch weitere Lodges im Sabi Sands und fahren wieder in den Krüger, dieses Mal durch das Haupttor, das Paul Kruger Gate. Wir durchqueren den Krüger bis zum Malelane Gate am südlichen Rand, heute werden wir im Berg-En-Dal Restcamp übernachten. Das grosse Camp erinnert mich an die Sommerlager in der Schule. Die Infrastruktur ist gut, das Zimmer bequem, das Essen geniessbar. Das Luxusleben der schönen Lodges scheint weit weg zu sein, aber auch hier ist es gemütlich und man hört ebenfalls die Löwen brüllen in der Nacht.
Wir lernen einen betagten Südafrikaner kennen, er hat die Betreuung eines «verlorenen amerikanischen Touristen» übernommen, welcher meinte, Südafrika mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereisen zu können… Aber das ist eine andere Geschichte.