Meine 10 Tipps für Australiens Norden

Meine 10 Tipps für Australiens Norden

Karin Marty, 3. Februar 2015

Das Northern Territory bietet vom immergrünen tropischen Norden bis in die Wüste des «Roten Zentrums» viele spannende Kontraste.

Northern Territory

Northern Territory

 Darwin

Die Hauptstadt des Northern Territory ist ein idealer Ausgangspunkt für eine Australienreise. Keine andere Stadt Australiens liegt näher an Asien und ist schneller erreichbar aus Europa – von Singapur sind es gerade mal viereinhalb Flugstunden. Darwin empfängt seine Besucher mit tropisch-entspannter Atmosphäre – hier fühlt man sich von der ersten Minute an in den Ferien!

Trotzdem ist sie auch eine moderne Stadt mit Verwaltungs- und Regierungsgebäuden, Geschäften, guten Restaurants und lebhaften Bars im Stadtzentrum. Einen Besuch wert ist das Museum & Art Gallery of the Northern Territory, das die Geschichte des Staates nachzeichnet und über eine hervorragende Ausstellung von Aborigne-Kunst verfügt. Von April bis Oktober findet donnerstags und sonntagabends bei Sonnenuntergang der Mindil Beach-Markt statt.

Mindil Beach Market in Darwin

Mindil Beach Market in Darwin

Hier kann man frisch gekochte exotische Spezialitäten geniessen, Strassenkünstler bestaunen und Kunstgegenstände erwerben. An vielen Orten präsent ist auch die Geschichte Darwins, die vor allem durch zwei einschneidende Ereignisse geprägt wurde: die Bombardierung durch die japanischen Streitkräfte im 2. Weltkrieg und der Zyklon «Tracy», der 1974 den Grossteil der Stadt zerstörte.

 Kakadu-Nationalpark

Der Kakadu ist zweifellos der bekannteste Nationalpark des «Top End» und zählt zum UNESCO Weltnatur- und Kulturerbe aufgrund der vielfältigen Flora und Fauna, und der an vielen Orten präsenten Zeugnisse uralter Kultur. Diese sind zum Beispiel tausende Jahre alte Felsmalereien, wie am Nourlangie Rock oder am Ubirr Rock. Von Ubirr aus bietet sich ausserdem eine einmalige Aussicht über die grünen Schwemmebenen bis weit ins Arnhemland.

Nicht verpassen sollte man auch einen Stopp bei einem der Wasserfälle und Felspools. Meist führt eine kurze Wanderung einem Felspool über Wasserfällen, wo es sich herrlich im Wasser abkühlen und die Aussicht geniessen lässt.

Gunlom Falls Kakadu

Gunlom Falls Kakadu

Ein Muss ist auch eine Bootsfahrt auf einem der Flüsse oder Billabongs, während der sich zahlreiche Tierarten beobachten lassen, allen voran zahlreiche Vogelarten, aber natürlich auch die mächtigen Salzwasserkrokodile (entgegen ihrem Namen überleben diese nämlich auch im Süsswasser und bevölkern nicht nur die Küstengewässer).

Der Park lässt sich gut auf eigene Faust mit einem Mietwagen oder Camper entdecken. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind über geteerte Strassen leicht zu erreichen, somit ist nicht zwingend ein Geländewagen nötig. Die Campingplätze sind wie überall in Australien gut ausgestattet, ebenso findet man in South Alligator, in Jabiru und auch in Cooinda gute Hotels. Natürlich gibt es auch geführte Touren, die meist auch die Litchfield- und Nitmiluk-Nationalparks einschliessen.

 Litchfield-Nationalpark

Gut 120 km südlich von Darwin liegt ein weiteres Highlight des Top End, der Litchfield-Nationalpark. Bekannt ist dieser für die riesigen, «magnetischen» Termitenhügel, die in genauer Nord-Süd-Ausrichtung stehen, sowie für die schattigen Wasserlöcher, die zum schwimmen einladen, etwa bei den Florence Falls, oder in den Kaskaden des Buley Rockhole, die eine Art natürlicher Whirlpools bilden. Dazwischen führen verschiedene kürzere Wanderwege durch den Park.

Karin Marty vor einem Termitenhügel im Litchfield National Park

Karin Marty vor einem Termitenhügel im Litchfield National Park

 Katherine und der Nitmiluk-Nationalpark

Katherine ist vor allem als Ausgangspunkt für die Katherine-Schlucht im Nitmiluk-Nationalpark bekannt. Die eindrückliche Schlucht ist insgesamt 12 km lang und besteht aus 13 Abschnitten. Hier kann man natürlich Bootstouren unternehmen, normalerweise (und je nach Jahreszeit und Wasserstand) in den ersten drei Abschnitten. Am schönsten sind das Licht und die Farben am frühen Morgen oder am späten Nachmittag.

Aktive können auch ein Kajak mieten und einen Teil der Schlucht durchpaddeln. Das ganze Ausmass erschliesst sich einem jedoch am besten auf einem eindrücklichen Helikopterrundflug. Mit der Cicada Lodge verfügt der Nitmiluk-Nationalpark auch über eine erstklassige, direkt am Beginn der Schlucht gelegene Lodge.

Katherine Gorge

Katherine Gorge

 Die beste Reisezeit im Norden

Angenehm warm ist es im tropischen Norden das ganze Jahr. Als Trockenzeit und beste Reisezeit gelten die Monate von Mai bis Oktober. Aber auch die Regenzeit von November bis April hat ihre Reize, wenn man flexibel ist und vor der hohen Luftfeuchtigkeit nicht zurückschreckt – empfehlen würde ich dies daher vor allem Wiederholern, die die Region schon in der Trockenzeit erkundet haben.

 

Regenzeit

Regenzeit

Dank der guten Infrastruktur ist es auch kein Problem, in dieser Zeit auf eigene Faust zu reisen – die wichtigsten Strassen sind geteert und offen (können aber in Ausnahmefällen auch geschlossen werden), die meisten Hotels und Campingplätze bleiben offen (Lodges und Wilderness Camps werden aber meist geschlossen).

Zudem sind diese dann auch viel günstiger. Bewusst sein muss man sich jedoch, dass ungeteerte Strassen und einige Sehenswürdigkeiten in den Nationalparks dann nicht zugänglich sind. Dafür wird man einmaligen Naturschauspielen belohnt, wie etwa unzähligen, tosenden Wasserfällen und satt grüner Vegetation.

Regenzeit im Kakadu National Park

Regenzeit im Kakadu National Park

 Weiterreise Richtung Süden

Setzt man die Reise von Katherine auf dem Stuart Highway nach Süden fort, erwarten einen die Weite des Outback und wenige, sehr kleine Ortschaften. Die Sehenswürdigkeiten sind die heissen Thermalquellen von Mataranka, in denen man baden kann, das legendäre Daly Waters Pub (unbedingt ein Souvenir dort lassen), Tennant Creek, wo eine ehemalige Goldmine besichtigt werden kann, und die «Devils Marbles» oder Karlu Karlu in der Sprache der Aborigines. Die riesigen runden Felsen balancieren aufeinander, als ob ein Riese hier seine Murmeln hätte fallen lassen.

Devils Marbles

Devils Marbles

Alice springs

Alice springs

 Alice Springs

Alice Springs, die einzige Stadt des roten Zentrums ist eine Oase in der dramatischen Felslandschaft der MacDonnell Ranges und Ausgangspunkt für Reisen in dieser Gegend. Gegründet wurde sie 1872, als die transkontinentale Telegrafenleitung erbaut wurde. Die historische Telegrafenstation kann man heute noch besichtigen. Ebenso interessant ist der Besuch der «School of the Air» – Schulunterricht via Internet (früher über Radio) für Kinder auf abgelegenen Farmen – oder der «Flying Doctors», die, wie der Name schon sagt, die medizinische Versorgung per Flugzeug sicherstellen.

 

Wer die verschiedenen Lebensräume von Pflanzen und Tieren in der Wüste kennenlernen möchte, dem empfehle ich den Besuch im Desert Park. Eine faszinierende Aktivität ist auch eine Ballonfahrt über die Outbacklandschaft bei Sonnenaufgang.

 Die West MacDonnell Ranges und der Larapinta Trail

Der Larapinta Trail ist eine der bekanntesten Mehrtages-Wanderrouten Australiens. Er führt über 223 km von Alice Springs durch die West MacDonnell Ranges. Wer die ganze Strecke wandern möchte, braucht etwa 15 bis 16 Tage und übernachtet unterwegs im Zelt. Professionelle Anbieter bieten hier geführte Touren, währen der man in 3 bis 6 Tagesetappen die interessantesten Teile des Trails erwandert. Die Landschaft ist geprägt durch tiefe Schluchten, alte, ausgetrocknete Flussbetten und Wasserlöcher.

 Kings Canyon / Watarrka-Nationalpark

Der Kings Canyon ist eine spektakuläre Schlucht mit farbenprächtigen Felswänden in Gelb-, Grau- und Rottönen. Auf dem Boden des Canyons wachsen grosse Eukalyptus-Bäume. In der der Kühle des Morgens sollte man unbedingt die Wanderung entlang des Randes des Canyons unternehmen.

Der Kings Canyon

Der Kings Canyon

Die 6 km lange Route führt zu der skurrilen Felsformation «Lost City» mit ihren bienenstockähnlichen Felsen und die Felspools und Palmen beim «Garden of Eden». Natürlich ist auch hier für die Unterkunft gesorgt, ob im Kings Canyon Resort, zu welchem auch ein Campingplatz gehört, oder in der wunderschönen Kings Canyon Wilderness Lodge mit ihren komfortable Safarizelten.

 Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark

Im Zentrum des Nationalparks liegt natürlich der Uluru (Ayers Rock). Der für die Aborigines heilige Berg präsentiert sich bei Sonnenauf- und Untergang in den schönsten Farben. Der Monolith kann komplett zu Fuss umrundet werden (rund 11 Kilometer), davon kann man aber auch nur einen Teil erwandern.

Der bekannte Uluru (Ayers Rock)

Der bekannte Uluru (Ayers Rock)

Dabei sind Wasserlöcher, Felsmalereien und heilige Stellen der Aborigines zu sehen. Ebenfalls zum Nationalpark gehören die Kata Tjuta, eine Formation von 36 Felsdomen, zwischen welchen ebenfalls Wanderungen unternommen werden können.

Der Nationalpark ist gut erschlossen, die Strassen bis zum Uluru und den Kata Tjuta sind geteert, und das Ayers Rock Resort (Yulara) bietet verschiedene Hotels, einen Campingplatz, Einkaufsmöglichkeiten und nicht zuletzt auch einen Flughafen.

Vom Resort zum Uluru sind es etwa 12 km, zu den Katja Tjuta etwa 50 km. Auch wenn Sie sich entschliessen, die Region mit einem Mietfahrzeug zu erkunden, empfehle ich, eine geführte Tour, z.B. zum Sonnenaufgang am Uluru, zu buchen. Die Guides können, gerade was die Kultur der Aborigines angeht, sehr viel interessantes Wissen vermitteln, das sich einem sonst nicht so erschliesst.

Rundflüge per Helikopter oder Kleinflugzeug werden hier natürlich auch angeboten, ebenso gibt es Harley Davidson-Touren und natürlich sollte man auch das bekannte Sound of Silence-Dinner unter dem Sternenhimmel nicht vergessen.

Weitere Weblinks zum Thema:

Reiseberichte zu Australien auf australien-reiseblog.de

Reiseberichte zu Australien auf we-are-in-australia.blogspot.ch

Reiseberichte zu Australien auf anda-tour.com

Australien Fotos auf www.pinterest.com

Informationen zu Australien auf wikipedia.org

Karin Marty
Karin MartyProduct Manager Australien / Neuseeland / Südsee

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