Die Highlights von Wales – persönlich für Sie gesucht Teil 2
1. April 2015Mit meiner Reise nach Wales im September 2014 erfüllte ich mir einen lange gehegten Wunsch. Und meine Erwartungen an das kleine Land westlich von England wurden bei Weitem übertroffen. Nach unserem ausgiebigen Besuch von Conwy Castle, wo ich Sie beim letzten Mal stehen gelassen habe, zieht es uns zurück in die unberührte Natur.
Der Snowdonia Nationalpark
Anschliessend zieht es uns zurück in die unberührte Natur. Der Snowdonia Nationalpark liegt im Inneren des Landes. Und hier komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Karge Felsformationen wechseln sich mit dunkelgrünen Tannenwäldern, tiefblauen Seen, ginsterüberwachsenem Heideland und kleinen Dörfern ab.
Alle paar Meter bieten sich kleine Parkplätze direkt an der Strasse an, um das Auto abzustellen und Fotos zu machen – und diese nutzen wir fleissig, um die atemberaubende Szenerie mit nach Hause nehmen zu können.
Der Mount Snowdon
Wer Zeit hat, kann die Wanderstöcke aus dem Kofferraum holen und eine Wanderung unternehmen. Die Bedingungen sind ideal, auch für jene, die keine geübten Wanderer sind. Für Schweizer Verhältnisse sind die Berge klein. Der Mount Snowdon als höchster Berg in Wales, der auch der Region seinen Namen gab, ist nur rund 1000 m hoch. Aber machen Sie nicht den Fehler, ihn als «Hügel» zu bezeichnen – die Waliser sind sehr stolz auf ihre Berge.
Die Halbinsel Lleyn
Mir blutet das Herz ein wenig, als wir diese Landschaft am nächsten Tag schon hinter uns lassen müssen. Ich würde gern ein paar weitere Tage hier verbringen. Doch nach einem kurzen Abstecher auf die Lleyn-Halbinsel, die bei Wanderern und Bikern sehr beliebt ist, führt uns die Reise wieder Richtung Süden. Wir geniessen die vielseitige Westküste. Die Strasse führt weitestgehend direkt dem Meer entlang. Hier finden sich schroffe, abrupt abfallende Klippen, aber auch immer wieder liebliche kleine Dörfer, wo die Tradition und Geschichte des Landes spürbar ist.
Die Waliser sind ein stolzes, aber auch sehr herzliches Volk. Sie freuen sich über Besucher und geben gerne Tipps und Antworten. Wir haben so unsere Probleme, die walisischen Worte auszusprechen. Doch es findet sich immer jemand, der uns damit hilft und uns die Bedeutung der Worte erklärt.
Allerdings sprechen nicht einmal die Waliser den längsten lokalen Ortsnamen aus – Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch ist auf der nördlichen Halbinsel Anglesey zu finden und bedeutet so viel wie «Marienkirche in einer Mulde weisser Haseln in der Nähe eines schnellen Wirbels und der Thysiliokirche bei der roten Höhle». Ist es verwunderlich, dass wir uns um die Aussprache gedrückt haben?
St. Davids
Nach unserer Fahrt der Westküste entlang, erreichen wir am zweitletzten Tag schliesslich St. Davids. In Grossbritannien gilt das Recht, dass ein Ort sich «City» nennen darf, wenn er eine Universität oder eine Kathedrale besitzt – womit St. Davids die kleinste City der Insel ist.
Die imposante Kathedrale lohnt einen Besuch. Aufgrund ihrer ungewöhnlichen Lage in einem Tal wurde sie in Kriegszeiten selten von Angreifern entdeckt und die Ortschaft blieb über Jahrhunderte unversehrt. Deshalb ist die Kirche auch eine der ältesten des Landes.
Der Pembrokeshire Coastal Nationalpark
Die Südküste wartet aber noch mit einem anderen Highlight auf. Der «Pembrokeshire Coastal Nationalpark» ist der einzige in Wales, der direkt an der Küste liegt. Entsprechend bietet er kilometerlange Küstenpfade die zum Radfahren, Spazieren oder Wandern einladen.
Die Aussicht auf die Klippen, Sandstrände, Dünen und das blaue Meer dahinter sind ein Genuss. Einige Teile des Küstenweges sind so gut ausgebaut, dass sogar Rollstuhlfahrer zurechtkommen.
Das Llanerch Vineyard Hotel
Die letzte Nacht verbringen wir auf dem Llanerch Vineyard nahe Cardiff, das in der ganzen Region für seine Weinreben berühmt ist und drei Rebensorten zieht. Neben Übernachtungen sind hier auch Touren durch den Weinberg oder Weinverkostungen möglich. Und das Essen ist, wie in ganz Wales, fantastisch. Wales bezeichnet sich nicht umsonst als «Grossbritanniens Gourmet-Region». Wer ein saftiges Steak, zartes Lammfilet oder die allgegenwärtigen Meeresfrüchte schätzt, findet immer etwas besonders Leckeres auf der Speisekarte.
Die Severn Bridge
So geht unsere Reise mit einer letzten Gaumenfreude zu Ende, bevor wir über die südliche Severn Bridge (M4) den Meeresarm zwischen Wales und Südengland überqueren und ab Bristol zurück nach Zürich fliegen.
Wichtige Information:
2015 gibt es den Bristol-Flug leider nicht mehr. Doch unser Flug mit Swiss nach Birmingham bietet eine geeignete Alternative. Mit einer Stunde Fahrtzeit von Birmingham zur walisischen Grenze lässt sich die ideale Reiseroute planen (jeweils samstags von 30.05. – 15.08.15 ).