Japan, grün und rot
20. März 2020In diesem Blog geht es nicht um Politik, auch nicht um ein Lichtsignal. Die zwei Farben stehen für etwas Prächtiges, das sich in Japans Natur wiederfindet.
Zwei Farben
Symbolik gehört zu Japans Kultur wie Fisch zu dessen Küche. Bevor ich aber mein kleines Geheimnis über die zwei Farben im Titel lüfte, gibt es ein kleines Gedankenspiel, für was diese stehen könnten. Grün ist zum Beispiel der höllisch scharfe Wasabi (Japanischer Meerrettich), die leckeren Edamame (Bohnen) und der Grüntee. Viel Gesundes also. Mit Rot verbindet man in Japan Kraft, Wärme und Energie, die Farbe der Sonne.
Vier Jahreszeiten
Wie in der Schweiz, prägen die vier Jahreszeiten den natürlichen Zyklus. Je nachdem, ob Sie sich für Ihre Reise den Frühling, Sommer, Herbst oder Winter aussuchen, zeigt sich Ihnen das Land der aufgehenden Sonne in einem anderen Farbenkleid. Zugegeben, am eindrücklichsten ist dieses während der Kirschblüte (Sakura genannt, je nach Region zwischen Mitte März und Mitte April). Entsprechend beeindruckend ist dann jeweils auch der Besucheransturm, was die Buntheit dieser Jahreszeit im wahrsten Sinne des Wortes noch verstärkt.
Weniger farbenprächtig aber nicht minder attraktiv zeigt sich Japan im grünen Sommerkleid oder im blendenden Winterweiss. Kenner schwärmen vom Herbst; während die Schweiz oft im Grau versinkt, überbietet sich in Japan die Vegetation mit Rot, Orange, Gelb und Gold in allen Schattierungen.
Vier Inseln
Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Charakter. Ich meine, das Gleiche trifft auch auf die vier japanischen Hauptinseln zu. Auf einer ersten Reise reicht die Zeit für selten mehr als die Grösste, Honshu. Ich bezeichne sie als die Vielseitige. Sie beheimatet nahezu alle wichtigen Metropolen des Landes, die Mehrheit der kulturellen Schätze und das Gross der Bevölkerung. Tausende Kilometer Küsten umrahmen ein abwechslungsreiches Inneres. Mal flach, mal gebirgig, bietet Japans Kernland für jeden Geschmack etwas. Oft scheint, als habe sich der Mensch die Natur zum Untertan gemacht. Aber der erste Eindruck wird widerlegt, denn in unzähligen Nationalparks offenbart sich ein ursprüngliches, zuweilen urtümliches Japan. Erhaben und respekteinflössend überragt vom mächtigen Mount Fuji.
Im Ausland weniger bekannt ist die Insel Shikoku, die Kleinste der Vier. Ich nenne sie die Liebliche. Wie eine kleine Geliebte schmiegt sie sich an Honshu an und bildet mit ihr die Ufer der japanischen Inlandsee. Eine reizvolle Küsten- und Inselwelt, die auch einen längeren Aufenthalt lohnt. Noch etwas südlicher liegt die Insel Kyushu, die Imponierende. Gebirgig und geprägt von unzähligen aktiven Vulkanen lockt sie mit imposanter Kulisse und ist berühmt für die japanischen Heilbäder, Onsen genannt. Am entgegengesetzten Ende, im hohen Norden Japans liegt schliesslich noch die Letzte des Inselquartetts: Hokkaido. Ich nenne sie die Natürliche. Eine weitgehend intakte, zuweilen wilde Natur und ideale Bedingungen für Ski-Sport im Winter sind nur ein Paar der vielen Anziehungspunkte. Die geringe Bevölkerungsdichte sorgt hier für ein Gefühl der Weite und Abgeschiedenheit. Kulturschätze sind rar, das Grün von Mutter Natur dominiert und fasziniert.
Egal welche Jahreszeit Sie sich für eine Japan-Reise aussuchen, Ihr Reiseziel wird reichlich Farbe bekennen. Sei es das üppige Grün der Parks in Tokyo im Sommer oder das Rot des Herbstlaubes, ein Augenschmaus ist garantiert.