Gran Canaria oder Mallorca? Nein, La Palma!

Gran Canaria oder Mallorca? Nein, La Palma!

Sibylle Bloch, 2. Juni 2021

Nun, bei der Erklärung wohin es geht, steht man bei La Palma vor einer Hürde: Jeder denkt gleich an Las Palmas auf Gran Canaria oder eben an Palma de Mallorca. Dabei heisst die Isla Bonita eben schlicht La Palma, gehört zu den sieben Kanarischen Inseln und ist das Wanderparadies schlechthin.

Inselhighlight Caldera de Taburiente

Fernab von Touristenströmen (auch in nicht Corona-Zeiten) bietet die Insel eine spektakuläre, vulkanische Landschaft, die er-wandert werden will. Die Insel ist nicht nur die grünste des Archipels, sondern bietet verschiedene Vegetationszonen und ein Wanderwegnetz der Superlative. Alleine der «Camino Real de la Costa» ist 146 Kilometer lang und lässt dabei DAS Wanderhighlight der Insel sprichwörtlich auf der Seite liegen: die Caldera de Taburiente. Der Erosionskrater ist seit 1954 das Herzstück des gleichnamigen Nationalparks, der mit einem Umfang von rund 28km zu den gewaltigsten der Erde gehört.

Auf der Caldera de Taburiente lohnt sich eine Wanderung zum Roque de los Muchachos, der höchste Gipfel der Insel (2425 m.ü.M). Spektakuläre Aussichten sind garantiert: der mächtige Krater liegt dem Wanderer furchteinflössend zu Füssen und mit Glück sind die Nachbarsinseln El Hierro, La Gomera aber auch Teneriffa mit dem markanten Teide gut erkennbar. Die Wanderung entlang des Kraterrandes ist definitiv nur für Schwindelfreie zu empfehlen. Ein anderer, guter Ausgangspunkt, de Parque National Caldera Taburiente zu erkunden, ist die Cumbrecita (1305 m.ü.M), die praktisch vis-à-vis vom Roque de los Muchachos liegt. Unzählige Möglichkeiten an Touren warten hier auf den Besucher – gemütliche Spaziergänge genauso wie sehr anspruchsvolle tagesfüllende Touren.

Caldera de Taburiente, La Palma

Ruta de los Volcanes im Süden von La Palma

Im Süden der Insel, auf der Ruta de los Volcanes, ist der Name Programm. Vorbei am Volcán San Antonio mit seinem mustergültigem Vulkankegel geht es durch eine unwirkliche Landschaft auf Vulkansand und vorbei an Weinbergen in Richtung Baby-Vulkan. Denn, der Volcán Teneguía ist erst 1971 ausgebrochen. Den angeblichen Schwefelgeruch, der am Teneguía noch vorhanden sein soll, ist mir nicht aufgefallen. Dass der Ausbruch jedoch die Landschaft der Südspitze der Insel massgeblich beeinflusst hat, macht schon nachdenklich. Weiter über Lavafelder und Vulkansand schlängelt sich der Wanderweg wunderschön schwarz bis zum Faro de Fuencaliente, neben dem die gleichnamigen Salinen noch heute die Insel mit dem kostbaren Weiss versorgt. Ein tolles Souvenir: das lokale Flor de Sal, welches gleich bei der Saline gekauft werden kann.

Ruta Volcanes, La Palma

Im Norden von La Palma auf dem Camino Real de la Costa

Im Norden der Insel erwartet den Besucher eine schroffe Landschaft mit pittoresken Dörfern, die oft spektakuläre Meersicht bieten, denn sie liegen alle zwischen 300 bis 500 über dem Meeresspiegel. Der eingangs erwähnte Camino Real de la Costa ist auch hier ein sicherer Wert, der mit Abstechern zu Drachenbaum-Hainen, wie beispielsweise der Dragos Salvatierra, noch viel spannender gestaltet werden kann. Alternativ stehen verschiedene Wanderungen runter zu den diversen Leuchttürmen der Nordküste als Abstecher zur Verfügung. Wer über eine sehr gute Kondition verfügt, kann beispielsweise auch von Santo Domingo de Garafia gleich zum Roque de los Muchachos wandern – die Strecke von 22,6 Kilometern (und v.a. den rund 2070 Höhemetern) habe ich mir dann doch nicht zugetraut.

Schroffe Küste mit Vulkangestein und türkisfarbenes Wasser auf La Palma

Inselhauptstadt Santa Cruz de la Palma

Was Sie bei einem Besuch der Isla Bonita auf keinen Fall verpassen dürfen ist einen Ausflug in die Inselhauptstadt Santa Cruz de la Palma. Ideal kombinieren lässt sich der Besuch mit einem Aufstieg zum Mirador de la Conceptión (398 m.ü.M.), von dessen Caldera-Abbruchkante eine spektakuläre Aussicht auf die Stadt zu einer Pause animiert. Der gemütliche Rundgang, rund 200-400 über dem Meeresspiegel, führt Sie auch an den Molinos de Bellido vorbei. Die vier Wassermühlen stammen aus dem 16. Jahrhundert und bieten imposante Blicke auf die Stadt. In Santa Cruz wartet neben der Strandpromenade auch eine schöne Fussgängerzone auf Sie. Die tollen Bürgerhäuser, die Markthalle und die Balkonhäuser sind wunderbare Fotomotive. Was natürlich auch dazu gehört: ein Tapas-Znacht in einem der unzähligen Restaurants der Stadt.

Balkonhäuser in Santa Cruz de la Palma, La Palma

Fazit nach einer Woche La Palma: ich komme wieder! Die Insel ist ein wahres Wanderparadies, überzeugt mit einem ungemein unverfälschten und ursprünglichen Charme und: der Atlantik lädt jederzeit zu einer, zuweilen sehr frischen, Abkühlung ein. Kombiniert mit den Vorzügen der Kanarischen Küche lassen sich hier ausgezeichnete Aktivferien verbringen.

Habe ich Sie zu dieser abwechslungsreichen Wanderreise inspiriert? Hier mein persönlicher Reisetipp: «La Palma – die Isla Verde zu Fuss entdecken», 8 Tage/7 Nächte, ab/bis Santa Cruz de la Palma

    Kommentare

  1. Martin Aschwanden
    7. Juni 2021

    Da hat sich jemand offensichtlich auf den ersten Blick ganz heftig verliebt. Danke für den tollen Artikel, es reizt mich unheimlich es Sibylle Bloch unverzüglich nachzutun. Wenn nicht JETZT wann dann. Auf alle Fälle bevor die grossen Touristenströme wieder am Laufen bzw. Wandern sind.

  2. Travelhouse Marketing
    10. Juni 2021

    Hallo lieber Martin
    Danke für deinen netten Kommentar. Es freut uns sehr, dass du dich über unseren Reisebericht gefreut hast. Es ist in der Tat auch superschön.
    Gerne unterstützen wir dich bei der Organisation deiner Traumreise!
    Liebe Grüsse
    Dein Travelhouse Team