Traumreise Myanmar Teil 1: Yangon – Inlesee – Kalaw
18. März 2014Reise-Reporterin Anna Spring erzählt in einer 3-teiligen Serie über Ihre Traumreise nach Myanmar. Im ersten Teil: Yangon, Inlesee und Kalaw
Auf luxuriöse Weise entdecken wir mit Privat-chauffeur und –reiseleitung die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Myanmars: Yangon, Inle-See, Mandalay und Umgebung, Bagan, Ngapali-Strand und goldener Felsen.
Nach einer langen Flugreise besuchen wir als erstes die Shwedagon-Pagode in Yangon. Gold-glänzend, geschmückt mit tausenden von Diamanten, Rubinen und Saphiren begrüsst sie uns – und die vielen Pilger am heutigen Tag nach Vollmond. Gläubige beten vor Buddhastatuen und -schreinen und bringen Blumen und Früchte als Opfergaben dar.
Nur kurz ist unser Aufenthalt in Yangon – bereits am nächsten Tag fliegen wir weiter. Drei Tage am idyllisch gelegenen Inlesee liegen vor uns. In Nyaung Shwe steigen wir – nach einer kurzen Autofahrt – auf ein Langschwanzboot um. Mit lautem Motor knattern wir dem Kanal entlang. Plötzlich weitet sich der Fluss. Wir haben einen wunderschönen Blick auf den blauen Inleesee, welcher von den bis zu 2000 m hohen Shanbergen umrahmt wird. Berge und Wolken spiegeln sich im klaren Wasser. Die Menschen, die am und auf dem See leben, nennen sich «Intha» – die Menschen vom See. Sie leben vom Fischfang, als Bauern oder Handwerker. Die Fischer sind wegen ihrer speziellen Rudertechnik berühmt.
Wir steuern unser Hotel «Treasure Inle Resort» an. Die hübschen Bungalows stehen – wie die Häuser der Intha – auf Stelzen im See und sind durch Stege miteinander verbunden. Wir werden mit Tee und Gebäck freundlich empfangen. Das hübsche Zimmer ist im traditionellen Stil eingerichtet. Mir gefällt’s hier!
Kurz darauf fahren wir mit unserem Boot zur versteckten Shwe Inn Thein Pagode. In der heiligen Anlage aus dem 17. Jhd. sollen sich 1054 Stupas befinden. Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang.
Rechtzeitig zum Sonnenuntergang sind wir im Hotel zurück. An einem lauschigen Plätzchen geniessen wir ein Feierabend-Bier. Die Sonne versteckt sich hinter den Wolken. Der Übergang vom Tag in die Nacht trotzdem stimmungsvoll.
Wir haben einen zusätzlichen Tag am Inlesee gebucht. Er empfängt uns nebelverhangen. Es sieht nach Regen aus. Der Ausflug an den Sakar-See fällt wohl ins Wasser? Kham, unsere Reiseleiterin, schlägt für heute einen Ausflug zum Markt und die Besichtigung von Handwerksbetrieben vor.
Direkt neben der Phaung-Daw-U-Pagode ist heute Markttag. Die Bergbevölkerung bringt ihre Ware mit Ruderbooten von weit her. Ihre schweren Lasten tragen die Frauen auf dem Kopf zu den Marktständen. Mit der Kamera stöbern wir nach interessanten Motiven: Frauen der Pa O und Shan handeln mit Gemüse, Früchten, Reis, Bohnen und viel Exotischem. Kham bietet uns eine Handvoll Ameisen zum Knabbern an. Sie amüsiert sich köstlich über unser Entsetzen. Auf freiem Feld lassen sich die Männer die Haare schneiden. Aus alten Autoachsen werden in einer Schmiede Messer hergestellt. Es gibt so vieles zu entdecken auf diesem urtümlichen Markt.
Am Nachmittag besichtigen wir einige Handwerksbetriebe. Besonders interessant ist der Besuch einer Lotus-Weberei. Der Stengel der Lotusblüte wird frisch gebrochen. In seinem Innern befinden sich hauchdünne Fäden. Diese werden von Hand zu einem festen Faden gezwirnt. Früher wurden aus diesem Stoff nur Mönchskutten genäht. Heute werden hübsche Schals für reiche Touristinnen gewebt.
Bei einer Familie, die Cheroots, die beliebten burmesischen Zigarren, herstellt, dürfen wir bei deren Herstellung zusehen. Ebenfalls dürfen wir einen Blick in das Zuhause der Familie werfen. Obschon viele Familien bereits eine Wasser- und Stromleitung bis zum Haus haben, wird in der Küche noch traditionell an einer offenen Feuerstelle mit Holz gekocht.
Vor Sonnenuntergang spazieren wir über Land. Auch hier leben die Menschen wie einst in Holzhäusern auf Pfählen und pflanzen Reis, Zuckerrohr, Bananen und Gemüse an.
Heute spielt das Wetter wieder mit. Wir tuckern an den schwimmenden Gärten im Süden des Inle-Sees vorbei. Die Beete bestehen aus einer fruchtbaren Masse aus Sumpf, Erde und Wasserhyazinthen. Sie werden mit Bambuspfählen am Boden des seichten Gewässers befestigt. Angebaut werden Gemüse, Früchte und Blumen.
Wir fahren den Sakar-Fluss hinauf und erreichen nach etwa zwei Fahrstunden den gleichnamigen See und die Pagoden. Die Fahrt ist landschaftlich sehr schön. Kleine Pagoden, einfache Dörfer, Lotus-Felder säumen das Ufer des Flusses und Sees. Ein Teil der Pagoden von Sakar liegt unter Wasser. Weiter südlich wurde ein Staudamm errichtet. Landwirtschaftliche Nutzfläche, Dörfer und einige Pagoden wurden geflutet. Wir spazieren durchs Dorf, besichtigen das Pagodenfeld und besuchen die Schule.
Leider müssen wir uns bald wieder auf den Rückweg machen. Wir holen unsere Koffer im Hotel ab, verlassen das Boot in Nyaung-Shwe und fahren in 1 ½ Stunden mit dem Auto nach Kalaw, einem kühlen ehemals englischen Luftkurort. Heute ist dieses Dorf Treffpunkt und Marktplatz der Bergstämme. Wir begegnen unterwegs vielen Ochsenkarren. Die Bauern kehren vor Sonnenuntergang von ihrer Feldarbeit in die Dörfer zurück. Nach vielen Kurven auf der Bergstrasse erreichen wir abends unser bequemes Hotel Amara, ein renoviertes Kolonial-Fachwerkhaus.
Am nächsten Tag wandern wir in etwa drei Stunden durch Orangen- und Mandarinenhaine zu einem Bergdorf der Palaung. Der animistische Bergstamm der Palaung gehört zu den Urbewohnern von Burma und lebt noch immer in traditionellen Langhäusern.
Nach einer kurzen Rundfahrt mit der Pferdekutsche durch die kolonialen Strassen von Kalaw, müssen wir Abschied nehmen von Kham, unserer lustigen Reiseleiterin.
Meine Empfehlungen: Am Inlesee genügend Zeit einplanen. Landschaft, See, Märkte und Menschen sind einmalig. Hotel Treasure Island: schöne Lage, Bungalows auf Stelzen, ruhig, sehr freundliche Bedienung.
Travelhouse bedankt sich bei Reise-Reporterin für den tollen Reisebericht!
Lesen Sie auch die anderen Teile der Reiseetappen:
Traumreise Myanmar Teil 1: Yangon – Inlesee – Kalaw
Traumreise Myanmar Teil 2: Mandalay und Umgebung
Traumreise Myanmar Teil 3: Bagan – Ngapali – goldener Felsen