Bahnfahrt mit dem legendären «Rocky Mountaineer»
23. August 2018«The most spectacular train journey in the world» – so wird die Fahrt mit dem Rocky Mountaineer gerne gelobt. Der Spruch weckt hohe Erwartungen – ob sie wohl auch erfüllt werden?
Abfahrt mitten in den Rocky Mountains
Mit ca. 30 weiteren Passagieren standen wir morgens früh Anfang Oktober im Schnee in Lake Louise am Bahnhof und warteten gespannt auf die Einfahrt des Rocky Mountaineers. Der rote Teppich wurde ausgerollt und wir konnten einsteigen. Der Start der Bahnfahrt mitten in den Rocky Mountains ist einfach einmalig. Links und rechts vom Zug ein unvergessliches Bergpanorama, tiefe Canyons, Wildnis und Natur pur. Zu den Höhepunkten der Fahrt gehören die Spiral Tunnels und die Fahrt durchs Fraser Valley. Die steil aufragenden Gipfel wechseln sich mit grünen Felder, Wiesen, rauschenden Flüssen und dem abenteuerlichen Hell’s Gate ab.
Auswahl zwischen zwei Service-Klassen
Zu jedem Waggon gehört ein eigener Zugbegleiter, welcher viel Wissenswertes über die vorbeiziehenden Landschaften und Höhepunkte erzählt. Wir hatten das Vergnügen in der «GoldLeaf Klasse» zu reisen. Im oberen Stock sitzt man bequem und geniesst dank durchgehendem Glaskuppeldach den Panoramablick auf die spektakuläre Landschaft. Als Hobbyfotografin ist für mich die offene Aussichtsplattform neben dem Speisewagen ein Traum, ich habe sicher die Hälfte der Fahrt draussen verbracht, um tolle Bilder zu knipsen. Wenn das Budget etwas tiefer liegt, kann ich auch die Fahrt, im einstöckigen Panoramawaggon, der «SilverLeaf Klasse» mit übergrossen Fenstern wärmstens empfehlen. Auch hier wird das Essen frisch zubereitet und man kann den Storys der Geschichtenerzähler lauschen.
Exquisite Bordküche
In beiden Service-Klassen wird täglich das Frühstück und Mittagessen frisch an Bord zubereitet. Die servierten Speisen sind von der westkanadischen Küche beeinflusst und schmecken vorzüglich. Während wir kulinarisch verwöhnt werden und unseren Wein zum Essen geniessen, zieht die wunderschöne Landschaft vorbei.
Wildlife
Der Lokführer ist meist der Erste, welcher Bären, Hirsche, Adler und andere Wildtiere sichtet. Per Funk ist er mit den Zugbegleitern in Kontakt, welche die Passagiere auf die Tiere hinweisen – meistens früh genug, dass alle ans Fenster oder auf die offenen Plattformen eilen können, um ein Souvenirbild zu schiessen. Entlang dem Fraser kamen wir nicht mehr aus dem Staunen raus – gefühlt auf jedem 10. Baum sass ein Adler. Von Weitem sehen sie aus wie eine Colaflasche mit Tennisball oben drauf. Auch ein Schwarzbär liess sich in den Rockies blicken.
Mein Fazit zur Reise ist eindeutig – ein aussergewöhnliches Erlebnis, welches ich wärmstens weiterempfehlen kann und noch lange in besten Erinnerung behalten werde.