Klassisches Rajasthan
25. Juli 2013Bettina Riedl, Mitarbeiterin bei unserem Partner Intrepid Travel, schreibt über ihre Rajasthan Reise:
Auf meiner Reise «Klassisches Rajasthan» mit Intrepid Travel durfte ich «Incredible India» kennenlernen. Das Land der Kontraste, der Farben und Gewürze reizte mich schon immer. Mit einer grossen Portion Abenteuerlust und Respekt vor dem Land setzte ich mich ins Flugzeug Richtung Neu-Delhi.
Vom Flughafen Delhi ging es per Taxi zum Hotel im Ortsteil Karol Bagh. Der Transfer dauerte ca 45 Minuten. Der Kulturschock stand mir regelrecht ins Gesicht geschrieben. Auf den Strassen herrscht absolutes Chaos: Autos, Rinder, Rikschas und Menschen – wohin das Auge reicht. Oder besser gesagt, der ganz normale indische Wahnsinn.
Nach dem Treffen um 13 Uhr mit der Gruppe und unserem Tourleader im Hotel haben wir uns gemeinsam in Delhi’s Menschengewimmel gestürzt. Bei einem Orientierungsrundgang ging es durch enge Gassen mit unzähligen Märkten und Basaren, zum Roten Fort und in einen Sikh-Tempel, wo wir einer Zeremonie beiwohnen und einiges über die Sikh Religion erfahren konnten.
Am nächsten Tag ging es früh morgens mit Motor-Rikschas zum Bahnhof. Der Zug ist ein beliebtes Transportmittel in Indien. Das merkt man spätestens, wenn man am Bahnsteig steht und versucht sich durch Menschenmassen zum richtigen Wagon zu drängen. Im klimatisierten Abteil mit komfortablen Ledersitzen ging es dann auf einer 4-stündigen Fahrt nach Agra.
Das Rote Fort mit seinen grossen Palast- und wunderschönen Gartenanlagen ist nur wenige Kilometer vom weltberühmten Taj Mahal entfernt. Natürlich ist ein Besuch des Taj Mahals Pflicht auf dieser Reise! Nachdem ich mit mehreren Indern fürs Familienfoto posieren musste, konnte ich endlich das «Weltwunder» bestaunen und das Farbenspiel bei Sonnenuntergang geniessen.
Beim Abendessen in einem Restaurant mit Dachterrasse gab es «Thali», ein Teller voller indischer Köstlichkeiten. Sehr empfehlenswert, jedoch mit Vorsicht zu geniessen – hot and spicy!
Weiter ging es ins «Land der Könige». Mit dem Bus fuhren wir nach Fatehpur Sikri, eine Stadt aus Baudenkmälern, die ebenfalls zum UNESCO Kulturerbe zählt. Gut erhalten und in voller Pracht erinnert die Stadt an die Zeit des Grossmogul Akbar und seiner Frauen.
In der geschäftigen Stadt Jaipur durften wir in einem Haveli übernachten. Ich war mehr als begeistert von der «Pink City». Jaipur war sehr abwechslungsreich und jede Besichtigung (Fort Amber, Observatorium, Palast der Winde) hatte ihren Reiz.
Auch das Shoppen kam auf dem «Jaori Basar» nicht zu kurz. Beim Einkaufen braucht man in Indien allerdings viel Geduld. Man muss den Verkäufer auf die Hälfte seines Preises runter handeln, dabei mit ihm Chai-Tee trinken und sich eventuell noch Fotos seiner Kinder ansehen. Ein zeitaufwändiges aber amüsantes Ritual.
Die Reise führte uns weiter zum Rathambore Nationalpark. Mit dem Jeep passierten wir das Tor in den Park. Durch eine Seenlandschaft fuhren wir in den Sektor 3 des Parks. Es war schön mal wieder Berge und grüne Landschaften zu sehen und diese Oase der Ruhe zu geniessen. Im ehemaligen Jagdgebiet des Maharadschas sahen wir Pfaue, Lemuren, Axis-Hirsche, Antilopen, Affen und viele Vögel. Nur der Tiger hat sich uns leider nicht gezeigt!
Nächster Stopp war Bundi
Dieses kleine Städtchen ist vom Tourismus noch fast unberührt und sehr idyllisch gelegen. Die blaugetünchten Häuser und die verwinkelten Gässchen laden zu tollen Spaziergängen ein. Die Leute sind sehr freundlich. Ein nettes «Namaste» bekommt man hier von jedem und überall zu hören. Majestätisch über dem Ort thront der Bundi Palace, der Palast eines ehemaligen Maharadschas. Bei unserer Besichtigung waren wir fast alleine und die Atmosphäre in absoluter Ruhe war einfach unbeschreiblich.
Mit dem Zug und offenen Jeeps ging es weiter nach Bassi, ein kleines indisches Dorf. Absolutes Highlight war die Übernachtung in einem familiengeführten Palast auf einem Berg hoch über Bassi. Bei einem Rundgang, der von neugierigen und lachenden Kindern begleitet wurde, erhielten wir Einblicke in das ländliche Leben und in die Handwerkskunst der Dorfbewohner.
Nach, für indische Verhältnisse, kurzer Fahrzeit (ca. 4 Stunden) erreichen wir die «Blue City», Udaipur. Bei Nacht, wenn die kleinen Inseln auf dem Lake Pichola beleuchtet werden, scheint die Stadt einem Märchenbuch entsprungen. Mir kam das alles sehr bekannt vor, lag es wohl daran, dass ich zu oft den James Bond Klassiker «Octopussy» gesehen habe, der hier gedreht wurde. Bei einer Bootsfahrt auf dem Pichola See konnten wir die Menschen bei ihren rituellen Waschungen beobachten. Natürlich lud die lebendige Stadt mit westlichem Flair wieder zum Shoppen und Feilschen ein.
7 Stunden dauerte die Zugfahrt nach Ajmer, da unser Zug Verspätung hatte, was in Indien durchaus üblich ist. Mit einem Bus ging es dann in den 45 Minuten entfernten, verschlafenen Hippie-Ort am heiligen Pushkar-See. Pushkar ist bekannt für den berühmten Kamelmarkt, der jedes Jahr im November stattfindet und seinen Brahma Tempel, den einzigen in Indien. Beim Kamelmarkt in Pushkar herrschte Ausnahmezustand. Tausende bunte Turbane, glitzernde Saris und rund 50’000 Kamele – Indien wie es leibt und lebt! Bei lustigen Wettbewerben, z.B. wie viele Menschen haben auf einem Kamel Platz, haben wir uns köstlich amüsiert.
Mit dem Bus ging es zurück nach Delhi. Beim gemeinsamen Abschiedsessen hatten wir noch einmal Zeit, Erinnerungen auszutauschen und über das Erlebte zu sprechen.
Indien mit Intrepid Travel war für mich ein grosses Abenteuer. Am Anfang hatte ich Probleme mit den Menschenmassen, der Armut und der fremden Kultur. Ich habe jedoch herausgefunden, dass man sich auf Indien einlassen muss, es fühlen, schmecken und riechen muss. Spätestens nach einem spektakulären Sonnenuntergang am Taj Mahal oder beim gemeinsamen Tanzen mit Einheimischen in einem Bollywood-Kino, packt jeden das Indien-Fieber.
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