Spitzbergen – mit dem Dreimaster «Antigua» rund um Svalbard

Spitzbergen – mit dem Dreimaster «Antigua» rund um Svalbard

Ingrid Baggenstos, 27. Januar 2013

Svalbard ist der offizielle Name dieser Inselgruppe, die zu Norwegen zählt. Das Dorf Longyearbyen gilt als Hauptstadt der nur 2’500 Einwohner Svalbards. Da die Siedlungen nur ganz vereinzelt vorkommen, gibt es kaum Strassen auf Spitzbergen. Die einzige Art, die Inseln kennen zu lernen, ist, sie mit einem Schiff zu umrunden, welches aber nur im Hochsommer (meine Reise fand vom 20. August bis zum 8. September 2011 statt) möglich ist.

Im Früh- und Spätsommer ist eine Umrundung meistens nicht möglich da sich dann das Packeis rund um die Inseln ausbreitet. Deshalb müssen sich Reisende darauf einstellen, dass die angebotenen Programme vom Wetter und Eisgang abhängig sind, und immer wieder abgeändert werden können.

SV «Antigua» im St. Jonsfjorden

SV «Antigua» im St. Jonsfjorden

Lage

Spitzbergen liegt zwischen dem 74. und 81. nördlichen Breitengrad und der Abstand zum Nordpol beträgt weniger als 1’000 Kilometer.

Wetter

Relativ mildes Klima im Vergleich mit anderen Gebieten auf einer ähnlichen geografischen Breite. Durchschnittliche Temperatur im Sommer beträgt 6° C und im Winter -14° C. Wenig Niederschlag, durch die feuchte Meeresluft ist eher mit Nebel und Nieselregen zu rechnen.

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Die Landgänge waren abenteuerlich.

Anreise

Spitzbergen ist gut erreichbar, mit nur einmal Umsteigen in Oslo kamen wir mit einer Stunde Verspätung um 00.30 Uhr in Longyearbyen an. Durch die kurze Umsteigezeit in Oslo war unser Gepäck leider nicht mitgekommen, welches aber kein Problem war, wir erhielten von der SAS eine Übernachtung-Notfall-Ausrüstung und unser Gepäck wurde am nächsten Tag um 15 Uhr ins Hotel geliefert.

Mit den Flughafenbus fuhren wir in 15 Minuten nach Longyearbyen und bezogen unser Hotel, mittlerweile war es 01.30 Uhr und immer noch taghell. Wir hatten eine Temperatur von 7° C.

Den 1. Sonnenuntergang erlebten wir erst am 26. August da ging die Sonne für 5 Minuten das 1. Mal wieder unter.

Sonnenuntergang in Longyearbyen

Sonnenuntergang in Longyearbyen

Die nächsten 2 Tage erkundeten wir den Ort Longyearbyen und Umgebung, besuchten das Svalbardmuseum, genossen den guten Kaffee und Sandwiches oder Kuchen im Fruene Cafe und am Abend gingen wir im Restaurants Kroa und Svalbar essen. Das Essen in den Restaurants ist sehr gut aber teuer (ab Euro 26).

Es empfiehlt sich, wegen der ständigen Gefahr einem Eisbär zu begegnen, ausserhalb von Longyearbyen nur mit einem Gewehr Wanderungen zu den Gletschern zu unternehmen oder geführte Wanderung zu buchen.

Warnung von Eisbären

Warnung von Eisbären

Die SV «Antigua»

Am 24. August war es soweit, die SV «Antigua» lag im Hafen und wir gingen an Bord. Das Schiff ist gemütlich eingerichtet, die Doppelkabinen alle mit Dusche/WC. Passagiere sind 32 an Bord, neben dem Kapitän gehören der 1. und 2. Steuermann, der Koch, 3 Damen für den Service und 2 Expeditionsleiter zur Mannschaft.

Nachdem wir unsere Kabinen bezogen und ein kurzes Meeting mit dem Kapitän hatten, hiess es «Leinen los» und das Abenteuer begann. Kurz nachdem wir die Bucht von Longyearbyen verlassen hatten, war schon die erste Walsichtung angesagt: 2 Blauwale und 1 Minkwal, sofort wurden die Maschinen gestoppt und wir konnten in Ruhe diese schönen Tiere beobachten und fotografieren. Danach gab es ein sehr gutes Abendessen und wir fielen müde und zufrieden ins Bett.

Blauwale im Isfjord

Blauwale im Isfjord

Am nächsten Tag lernten wir wie man am Besten in einem Zodiak ein- und aussteigt, dass bei Ausflügen an Land, immer erst die Expeditionsleiter an Land gehen, die dann Ihre Gewehre sicherten, die nähere Umgebung nach Eisbären abcheckten und wenn alles in Ordnung war, wurden auch wir an Land gebracht.

Eisbärfamilie

Eisbärfamilie

Es fanden jeden Tag am Vor- und Nachmittag Wanderungen statt, je nach Kondition eine leichte und eine anspruchsvolle Wanderung, die Ausflüge waren immer sehr interessant und abenteuerlich.

Walrossherde

Walrossherde

Ansonsten war das Leben an Bord sehr geregelt, um 8 Uhr Frühstück, zwischen 12 – 13 Mittagessen je nach Landgang, am Nachmittag Kaffee / Tee und Kuchen, gegen 19 Uhr Abendessen. Das Essen war sehr abwechslungsreich und immer sehr gut. Nach dem Abendessen gab es immer noch Tierbeobachtungen, Vorträge über Flora und Fauna, Dia- oder Filmabende. Es konnte jederzeit die Brücke besucht werden und dem Kapitän oder Steuermann bei der Arbeit über die Schulter geschaut werden.

Und natürlich wurden auch jede Menge Segelmanöver durchgeführt, gerade deswegen hatten wir uns ja für ein Segelschiff entschieden.

Vorbereitungen zum Segel setzen

Vorbereitungen zum Segel setzen

So umrundeten wir langsam Svalvard, genossen die grenzenlose Stille, klares Licht, endlose Tundra und Eisflächen, die nicht aufhörten. Leider ging unsere Reise am 16. Tag mit der Ankunft in Longyearbyen zu Ende, traurig nahmen wir Abschied von der Mannschaft und unseren Mitreisenden. Wir werden auf alle Fälle wieder nach Spitzbergen oder Grönland reisen, das Polarvirus hat uns infiziert.

Mystische Stille

Mystische Stille

Bartrobbe

Bartrobbe

170 km Gletscherfront

170 km Gletscherfront

Weitere Weblinks zum Thema:

Reiseberichte zu Norwegen auf aniwo.wordpress.com

Reiseberichte zu Norwegen auf christianhandl-fotoblog.blogspot.ch

Norwegen Fotos auf www.pinterest.com

Informationen zu Norwegen auf wikipedia.org

 

    Kommentare

  1. Travelhouse Internet Team
    Mario
    15. September 2017

    Hallo Ingrid,

    Spitzbergen ist schon ein wunderbares Erlebnis. Wir waren vor über 2 Jahren dort unterwegs und waren einfach nur begeistert… :-)

    http://www.schoenebergtouren.de/regionen/europa/norwegen/spitzbergen-expeditionskreuzfahrt-volle-fahrt-voraus-in-die-abendsonne/

    Gruß Mario