Winter in Colorado

Winter in Colorado

Karin Marty, 11. Oktober 2013

Bei Colorado und Winter denken wohl die meisten an «Skifahren», und Orte wie Vail oder Aspen. Es gibt aber noch viele andere Skiorte, und auch im Winter noch einiges mehr zu entdecken in diesem Staat!

Auch die Amerikaner halten einen für ein wenig verrückt, wenn man sagt dass man als Schweizer über den Atlantik fliegt zum Skifahren. Dafür gibt es für mich aber gute Gründe.

Imperial Express - der höchste Skilift Nordamerikas

Imperial Express – der höchste Skilift Nordamerikas

Erstens

Die Rocky Mountains sind nur schon viel höher als unsere Alpen. Breckenridge liegt schon auf fast 3’000 Metern, und von da geht es bis fast auf 4’000 Meter hoch!

Zweitens

Der berühmte Powder wird seinem Ruf hier wirklich gerecht und eisige Pisten sind ein Fremdwort. Wenn die Pisten dann abends das letzte Mal geräumt wurden, und es ein paar Zentimeter schönsten Pulverschnee darübergeschneit hat bis am Morgen und man dann noch einen der ersten Lifte erwischt und seine Lieblingspiste fast unverfahren vorfindet – was will man mehr?

Drittens

Einen grossen Unterschied macht auch der Baumbestand, denn in diesen Höhen wachsen in den Rockies noch Bäume. Selbst bei schlechtem Wetter bleibt die Sicht meist noch recht gut.

Und zuletzt

Organisation! Wenn die Warteschlangen länger werden, sorgt ein Angestellter dafür, dass keiner drängelt und dass jeder Vierer- oder Sechsersessel garantiert voll den Berg hinauf fährt. Hier wird man nicht vom Warten müde!

Blick auf Breckenridge vom «Horseshoe Bowl» aus

Blick auf Breckenridge vom «Horseshoe Bowl» aus

Breckenridge

Einer meiner liebsten Skiorte ist Breckenridge. «Breck», wie es genannt wird, wurde schon 1859 gegründet, als rundherum der Goldrausch wütete. An der immer schön beleuchteten Main Street erinnern die bunt gestrichenen Gebäude an ein Westernstädtchen – und bei genauerem Hinsehen entpuppen sich einige als auch wirklich historisch! Dies ist nicht nur ein Touristen- und Ferienort, sondern ein gewachsenes Dorf. Dem Western-Charme kann ich mich auch nach 17 Jahren noch nicht entziehen!

Breckenridge

Breckenridge

Wer im Ortszentrum übernachet, kann zu Fuss zu Talstationen, Restaurants und Geschäften gehen, wer etwas ausserhalb übernachtet, nimmt den Gratisbus.

Essen kann man hier auch sehr gut – riesige Frühstücksportionen im «Blue Moose Café», im «Hearthstone» isst man hervorragend in einer viktorianischen Villa, im «Salt Creek» gibt es die besten Steaks, und in der «Brewery» gibt es das lokale Bier und gute Burger. Fast Food-Ketten sind hier dafür nicht vorhanden.

Die Mainstreet in Breckenridge

Die Mainstreet in Breckenridge

Das Skigebiet ist riesig, jedoch durchdacht angelegt und ausgeschildert. Die flacheren Pisten im unteren Teil sind perfekt für Familien und am Peak 10 locken steile schwarze Pisten. Über Peak 8 und 7 gibt es für Skitouren-Fans weite Gebiete, die erklommen werden wollen,  welche aber noch immer im kontrollierten Gebiet liegen. Und wer noch eine Superlative sucht… der «Imperial Express»-Lift ist der höchstgelegene Skilift Nordamerikas!

Steile Pisten am Peak 10

Steile Pisten am Peak 10

Keystone

Als Ort ist Keystone das absolute Gegenteil von Breckenridge. Es wurde von Anfang an als Skiort aufgebaut. Ein Dorf mit Dorfkern gibt es hier nicht – weshalb ich die Übernachtung in Breckenridge vorziehe. Der Skipass ist aber auch hier gültig, und mit dem Auto ist man in gut 20 Minuten da. Frühstück und guten Kaffee gibt es im «inxpot», eine geniale Mischung aus Café, Buchladen und öffentlichem Wohnzimmer.

Keystone

Keystone

Das Skifahren ist hier wirklich eine Klasse für sich. Drei steile Gipfel mit langen Abfahrten bieten endlosen Skispass. Schon die Hauptabfahrt vom ersten Gipfel hat es in sich, sie ist so angelegt, dass man sie praktisch in einem Zug von ganz oben bis ganz unten durchfahren kann – purer Genuss!

Kulinarisch wird man hier am Outpost in drei Blockhäusern am besten versorgt. Neben dem normalen Bergrestaurant gibt es in der «Alpenglow Stube» Gourmet-Essen, und im«Fondue-Chessel»… Fondue natürlich! Bei «LaBonte’s Cabin» kann man sich im Schnee sonnen (das ist der hiesige «Beach»!), und das Liftpersonal macht sich einen Spass draus, ihre Station mit passenden Schneeskulpturen (Oktopus, Hai und Leuchtturm) und einer aufblasbaren Palme zu dekorieren!

Der «Beach» bei LaBonte's Cabin

Der «Beach» bei LaBonte’s Cabin

Viele Wege führen nach Denver

Da zum Rocky Mountain-Winter auch Schneestürme gehören, ist es sinnvoll, die letzte Nacht vor dem Rückflug in Denver zu verbringen. Wer ein bisschen Zeit hat, kann dabei auch noch einen Umweg unternehmen und etwas mehr sehen.

Der kurze Umweg

Von Keystone auf dem kurvenreichen Highway 6 über den spektakulären Loveland Pass die kontinentale Wasserscheide überqueren. Tolle Aussichten von der Passhöhe aus 3’655 Meter Höhe sind garantiert! Etwas weiter östlich am Interstate 70 trifft man auf weitere historische Minenorte, wie etwa Georgetown. Das Ortszentrum sieht so aus, wie man es aus Westernfilmen kennt – aber das hier ist echt!

Loveland Pass

Loveland Pass

Aussicht am Loveland Pass

Aussicht am Loveland Pass

Der lange Umweg

Die Interstate 70 ganz umfahren kann man, in dem man den State Highway 9 von Breckenridge aus über den Hoosier Pass fährt, und weiter über eine weite Ebene, die kaum bewohnt scheint, nach Fairplay. Sehenswert ist das Florissant Fossil Beds National Monument, einer Fundstätte zahlreicher Fossilien. Hier kann man unter anderem Millionen Jahre alte fossile Baumstümpfe bestaunen.

Auf der Südseite des Hoosier Pass

Auf der Südseite des Hoosier Pass

Im Visitor Center riet man uns, bei dem schönen Wetter doch noch einen Umweg durch den «Gold Belt» via Cripple Creek und Victor zu machen. Heute ist das Gebiet wenig besiedelt, zur Zeit des Goldrausches in den 1890er Jahren waren dies blühende Städte.

Entlang dem Gold Belt

Entlang dem Gold Belt

Die Aussichten über die Berge sind toll, und zum Schluss erreich man den Fuss des imposanten Pikes Peak. Im Sommer fährt hier die weltweit höchste Zahnradbahn hoch. Am Rande von Colorado Springs schlussendlich liegt der wahre Höhepunkt dieses Umweges – die eindrückliche Sandsteinformation «Garden of the Gods». Hier sollte man sich unbedingt für einen Spaziergang Zeit nehmen!

Garden of the Gods

Garden of the Gods

Garden of the Gods

Garden of the Gods

Denver

Die «Mile High City» hat einiges zu bieten! Im Stadtzentrum von Denver gibt es an der Fussgängerzone 16th Street Mall zahlreiche Geschäfte, Kinos und Restaurants. Im «Denver Art Museum» kommen Kunstfans auf ihre Kosten, und Technikfans sollten das Luftwaffenmuseum «Wings over the Rockies» sowie das Auto- und Eisenbahnmuseum «Forney Museum of Transportation» nicht verpassen.

Denver - 16th Street Mall by night

Denver – 16th Street Mall by night

Das State Capitol in Denver

Das State Capitol in Denver

Jedem, der noch ein spezielles Stück Amerika sehen will, dem rate ich, den Laden «Outdoor World» in der Northfield Stapleton Shopping Mall zu besuchen. Hier gibt es alles, was das Herz von Outdoorfans höher schlagen lässt – alles zum angeln, wandern, zelten, jagen… sogar Motorboote sind im Angebot! Aber nicht nur das, auch das Dekor mit lebensecht in Szene gesetzten ausgestopften Wildtieren muss man gesehen haben!

Outdoor World

Outdoor World

Könnten Sie sich Skiferien in USA vorstellen? Oder waren Sie schon einmal auf diesen Pisten unterwegs?

Karin Marty
Karin MartyProduct Manager Australien / Neuseeland / Südsee

Tel. +41 58 569 90 40
Email: direct@travelhouse.ch

    Kommentare

  1. Fabio
    18. Oktober 2013

    Denver ist eine genial Stadt. Colorado ist ein atemberaubender Staat mit vielen Highlights!