Südstaatenzauber: In 10 Tagen durch 6 Südstaaten der USA

Südstaatenzauber: In 10 Tagen durch 6 Südstaaten der USA

Bettina Güntert, 18. Februar 2014

Durch 6 Staaten in 10 Tagen! Das war eine Südstaaten-Schnellbleiche der Extraklasse und hat mich zu folgendem Schluss gebracht: Dahin muss ich unbedingt nochmal!

Kaum in Atlanta gelandet, ging es auch schon los Richtung Küste, doch vorher durfte ein Besuch im Georgia Aquarium, dem grössten Aquarium weltweit, auf keinen Fall fehlen. Für alle Liebhaber von solchen Aquarien: Es ist das Schönste, welches ich je besucht habe und ich habe schon viele besucht! In 7 verschiedenen Teilen können Meeres- und Flusstiere verschiedenster Gattungen beobachtet und bestaunt werden. Doch das Highlight ist ganz klar das riesengrosse Becken mit Walhaien und Mantas.

Ein Walhai im Georgia Aquarium

Ein Walhai im Georgia Aquarium

Quallen im Georgia Aquarium

Quallen im Georgia Aquarium

Eine der ältesten Städte der USA

Am Abend trafen wir in Savannah ein, eine der ältesten Städte Amerikas. Nach einem typischen Abendessen, bei welchem «Green Fried Tomatoes», eine Spezialität aus dem Süden, natürlich nicht fehlen durfte, wartete eine Ghost Tour auf uns. Mit einem echten Ghost Hunter machten wir uns auf den Weg durch Savannahs Quartiere und Parks, sahen seit Jahren leer stehende Gebäude (da es dort spukt) und hörten die Geschichten dahinter.

Doch auch Tonbandaufnahmen mit Stimmen, die fürs menschliche Ohr nicht hörbar sind und erst auf den Aufnahmen erkennbar werden, wurden uns vorgespielt… Man mag an Geister glauben oder auch nicht, aber nach dieser Tour wird sich mit Sicherheit auch der grösste Realist nicht mehr ganz so sicher sein! Vor allem wenn man wie wir im River Street Inn wohnt, welches auch Teil der Tour ist….

Nach der Tour brauchten wir einen Schluck zu trinken, denn ohne hätten wir in dieser Nacht wohl kein Auge zugetan. Savannah ist eine von wenigen Städten in den USA, wo Alkohol auch auf der Strasse getrunken werden darf. So setzten wir uns mit einem Glas Wein auf eine Bank am Savannah River und sahen dem Treiben auf der River Street zu. Mit Kopfsteinpflaster und vielen Bars lädt die Promenade am Fluss zum Verweilen ein.

Savannah ist auch bekannt für seine wunderschönen Parks, da durfte natürlich ein Besuch im berühmten Forsyth Park nicht fehlen.

Der Forsyth Park in Savannah

Der Forsyth Park in Savannah

Nächster Halt war Asheville, wo wir im zauberhaften At Cumberland Falls Bed & Breakfast Inn übernachteten und nach einem kräftigen Frühstück am nächsten Tag einem Teil des Blue Ridge Parkway folgten und den National Park Great Smoky Mountains erkundeten. Auf einer kleinen Wanderung im Nationalpark hatten wir sogar das Glück, einen jungen Schwarzbären zu sehen.

Aussicht vom Blueridge Parkway kurz nach Asheville

Aussicht vom Blue Ridge Parkway kurz nach Asheville

Übernachtung im alten Eisenbahnwagen

Weiter ging es nach Chattanooga und auch gleich ins Wahrzeichen der Stadt, das Chattanooga Choo Choo. Ein ehemaliger Bahnhof dient heute als Hotel und beherbergt seine Gäste, nebst Zimmern in Neubauten rund ums alte Bahnhofgebäude, auch in alten Pullmann-Waggons, die zu Hotelzimmern umfunktioniert wurden. Das Areal bietet auch genügend Unterhaltung.

Unbedingt zu empfehlen ist ein Abendessen im Station House, bekannt für die singende Bedienung. Gerade eben bringt dir die Bedienung dein Steak, und schon steht sie auf der Bühne und begeistert mit einer wunderbaren Stimme das ganze Publikum!

Choo Choo in Chattanooga

Choo Choo in Chattanooga

Ein Geheimtipp nur 15 Minuten vom Hotel sind die Ruby Falls im Inneren von Chattanoogas Hausberg Lookout Mountain. Während ca. 20 Minuten führt ein Guide durch eine beeindruckende Tropfsteinhöhle, bis man zum eigentlichen Highlight kommt – den Ruby Falls, Amerikas höchster unterirdischer Wasserfall.

Tropfsteinhöhle auf dem unterirdischen Weg zu den Ruby Falls

Tropfsteinhöhle auf dem unterirdischen Weg zu den Ruby Falls

Amerikas höchster unterirdischer Wasserfall, die Ruby Falls

Amerikas höchster unterirdischer Wasserfall, die Ruby Falls

Welt des Country

Am nächsten Tag geht es weiter nach Nashville, Tennessee. Nun ist Cowboy-Boots shoppen angesagt, denn hier in der Music City der USA fällt auf, wer KEINE Boots trägt.

Betty Boots, eines von unzähligen Geschäften für Cowboy-Stiefel

Betty Boots, eines von unzähligen Geschäften für Cowboy-Stiefel

Am Abend hat man dann auch schon die erste Möglichkeit, seine neuen Boots zu zeigen. An der Music Row reiht sich ein «Honky Tonk»-Club an den nächsten und zwischen diesen urigen Bars finden sich diverse Restaurants. Das wichtigste aber: überall Live-Musik vom Feinsten! Ob Country-Rock oder Bluegrass, die Palette ist breit und es findet sich bestimmt für jeden das Passende.

Impressionen aus Nashville

Impressionen aus Nashville

Bettina Güntert mit Elvis in Nashville

Bettina Güntert mit Elvis in Nashville

Und zu Gast bei Elvis

Etwas müde von der langen Nacht ging die Fahrt am nächsten Tag weiter nach Memphis, in die Heimatstadt des Blues und Wiege des Rock n’Roll. In Amerikas Bluesmeile, der Beale Street, findet das Nachtleben statt. Elvis-Fans kommen beim Besuch von Graceland auf Ihre Kosten. Neben Elvis‘ Wohnhaus können auch seine Privatjets, seine Autosammlung und vieles mehr bestaunt werden. Auch ein Besuch im winzigen, aber legendären Sun Studio, das Grössen wie z.B. Johnny Cash und Elvis Presley hervorbrachte, ist ein Muss für Memphis-Besucher.

Privatjet von Elvis Presley

Privatjet von Elvis Presley

Automuseum in Elvis' Graceland

Automuseum in Elvis‘ Graceland

Quer durch den Staat Mississippi ging es weiter Richtung New Orleans. Es ist jedoch viel zu schade diesen Staat einfach nur zu durchqueren. Zu den spannenden möglichen Zwischenstopps zählen die Universitätsstadt Oxford im Norden, die jedem Grisham-Fan gut vertraut ist, oder Elvis‘ Geburtshaus in Tupelo. Natchez, am «Ole Man River» gelegen, hat die grösste Ansammlung von Südstaatenvillen überhaupt in einer Stadt.

Wir entschieden uns für den Blues, schauten kurz im Delta Blues Museum von Clarksdale vorbei und machten ein Foto auf «The Crossroads», wo Robert Johnson dem Teufel seine Seele verkauft hat.

Und schliesslich tauchten wir ganz tief ein in diese Musik und in jenes «Mississippi Delta», das weit entfernt vom Meer liegt, im B.B. King Museum and Delta Interpretative Center von Indianola. Unglaublich, aus welchen bescheidenen Anfängen aus dem Riley «Blues Boy» King der Weltmusiker werden konnte.

In Vicksburg, wo wir übernachteten, sieht man eines der grössten Schlachtfelder des Bürgerkriegs. Ein kurzer Besuch im Biedenharn Coca-Cola Museum, wo das Getränk 1894 erstmals in Flaschen abgefüllt wurde, ist natürlich für Coca-Cola Liebhaber unumgänglich.

Coca Cola-Museum

Coca-Cola Museum

In Louisiana durfte eine Swamp Tour nicht fehlen. Während etwa 2 Stunden glitten wir mit einem Boot über den Sumpf, trafen unzählige Alligatoren, Waschbären und Vögel an. Unser Guide, der seit 25 Jahren in diesem Gebiet lebt, wusste so viel Interessantes zu berichten, dass die 2 Stunden wie im Flug vorüberzogen und eine willkommene Abwechslung waren.

Auf der Swamp Tour in den Sümpfen Louisianas

Auf der Swamp Tour in den Sümpfen Louisianas

Alligator auf der Swamp Tour in den Sümpfen Louisianas

Alligator auf der Swamp Tour in den Sümpfen Louisianas

New Orleans und Mardi Gras

In New Orleans angekommen, streiften wir erst mal durchs French Quarter und bestaunten die wunderschönen Balkone, die vielen hübschen Shops und Restaurants, sowie natürlich auch das Treiben auf der bekannten Bourbon Street. Souvenirshops und Stripclubs reihen sich ein neben Bars aus denen Live Musik dröhnt und überall sammeln sich Menschen rund um kreative StrassenkünstlerDie Bourbon Street ist die Touristenmeile schlechthin und muss man auf jeden Fall gesehen haben!

Doch taucht man tiefer ein ins French Quarter, findet man schnell das «echte» New Orleans und spricht man mit Einheimischen, bekommt man auch gerne mal Tips für Musikclubs, wo die Einwohner von New Orleans hingehen und sich (noch) keine Touristen tummeln.

Eines unserer Highlights war auf jeden Fall das Mardi Gras World. Man erfährt nicht nur viel über die Geschichte des Mardi Gras, sondern kann auch den Künstlern zuschauen, die tagaus tagein an den neu in Auftrag gegebenen Figuren und Wagen für den Umzug arbeiten. In der grossen Lagerhalle finden sich unzählige solcher Figuren aus vergangenen Jahren, die man nach der Führung noch bewundern kann.

Zu Besuch im Mardi Gras World

Zu Besuch im Mardi Gras World

Zu Besuch im Mardi Gras World

Zu Besuch im Mardi Gras World

Mich haben die Südstaaten regelrecht verzaubert, denn so viel spannende Geschichte, mitreissende Musik und herzliche Gastfreundschaft auf einmal, findet man nirgendwo sonst in den USA.

Mein Tipp für die Südstaaten: Unbedingt genügend Zeit einplanen, damit die einzelnen Etappen auch wirklich ausgekostet werden können!

Deep South

USA Brand

Weitere Weblinks zum Thema:

Reiseberichte zu USA auf www.bravebird.de

Reiseberichte zu USA auf www.katjen.de

Reiseberichte zu USA auf www.wohnmobilforum.de

Reiseberichte zu USA auf www.patrick-kaufhold.de

Fotoblog zu USA auf fotoblog-reiseberichte.de

Informationen zu USA auf wikipedia.org