Traumziele für Musikfans

Traumziele für Musikfans

Bettina Güntert, 26. Mai 2016

Alle Formen der modernen Populärmusik wurzeln im Blues, Country, Jazz und Soul der amerikanischen Südstaaten. Erleben Sie den Sound des Südens in seiner Heimat – dort, wo überall die Musik spielt und einige Orte magische Anziehungskraft ausstrahlen.

1. Chattanooga, Tennessee – Volle Fahrt im Choo Choo

Glenn Millers Swing-Aufnahme «Chattanooga Choo Choo» gewann vor genau 75 Jahren die erste goldene Schallplatte überhaupt; der gleichnamige Hotelkomplex hält das Erbe des alten Eisenbahnknotens lebendig. Das Bessie Smith Cultural Center gräbt tief nach den Wurzeln der schon 1937 verstorbenen, aber unvergessenen Jazzlegende aus Chattanooga. Eine junge Lifestyle-Szene lässt gerade überall in der Stadt neue Bühnen in Clubs und Bars entstehen.

Chattanooga, Tennessee

Chattanooga, Tennessee

2. Nashville, Tennessee – die Welthauptstadt der Musik

Was Hollywood für den Film ist, ist Nashville für die Musik. Die Welthauptstadt der Musikindustrie begeistert mit Live-Bands in den Honkytonk-Kneipen des Lower Broadway wie Tootsie’s Orchid Lounge und Robert’s Western World; die Country Music Hall of Fame and Museum liefert die Hintergründe und eine Ruhmeshalle des Country. Einige der besten Songwriter treten im Bluebird Cafe auf.

Nashville, Tennessee

Nashville, Tennessee

3. Memphis, Tennessee – Heimat des Blues, Geburtsort des Rock ’n‘ Roll

Die Beale Street mit ihren vielen Live-Clubs ist die Bluesmeile der USA überhaupt. Mit Graceland sieht man das Original-Anwesen Elvis Presleys. Bei Führungen im Sun Studio spüren Sie nach, wie Johnny Cash und Jerry Lee Lewis hier ihre ersten Platten aufnahmen. Bei Stax hört und sieht man alles zum legendären Soul aus Memphis. Auch das Rock ’n‘ Soul Museum und die Memphis Music Hall of Fame geben spannende Einblicke in die Musikgeschichte.

Beale Street, Memphis, Tennessee

Beale Street, Memphis, Tennessee

4. Mississippi Delta – Urgrund der Musik

Dieses Delta liegt weit vom Meer entfernt. Auf den Baumwollfeldern im flachen, ehemaligen Schwemmland des Mississippi rund um Memphis entstand der Blues – und findet man heute Leuchttürme der Musikgeschichte. So zeigt das Tina Turner Museum im West Tennessee Delta Heritage Museum in Brownsville die Herkunft der großen Schweizer Künstlerin aus Tennessee. Im Staat Mississippi sollte man auf keinen Fall das Delta Blues Museum und Morgan Freemans Musikclub Ground Zero und Red’s Lounge, beide in Clarksdale, auslassen. Ein Muss im Delta sind auch das brandneue GRAMMY Museum in Cleveland und das B. B. King Museum & Delta Interpretive Center in Indianola.

West Tennessee Delta Heritage Center

West Tennessee Delta Heritage Center

5. Tupelo, Mississippi – Wo Elvis‘ Amerikanischer Traum begann

Sehen Sie im Elvis Presley Birthplace Museum das winzige Holzhaus, in dem Elvis Presley geboren wurde und seine ersten Lebensjahre vor dem Umzug nach Memphis verbrachte. Im altmodischen Eisenwarenladen Tupelo Hardware Company wünschte er sich von seiner Mama Gladys ein Gewehr, bekam aber eine Gitarre. Gut so! Nicht belegt ist, dass er sich dann mit einem “That’s All Right“ in sein Schicksal gefügt haben soll …

6. Muscle Shoals Region – das Sweet Home Alabama

Spätestens seit Lynyrd Skynyrd kennt die Welt das Sweet Home Alabama; die Alabama Music Hall of Fame erzählt die reiche Musikgeschichte im Staatendreieck mit Tennessee und Mississippi mit Florence als seiner größten Stadt. In den weltberühmten Studios der Muscle Shoals Region haben Giganten wie die Rolling Stones und Aretha Franklin aufgenommen. Einige davon, wie FAME – und ab dem kommenden Sommer auch Jackson Highway – können Sie besichtigen.

Alabama Music Hall of Fame

Alabama Music Hall of Fame

7. Birmingham, Alabama – Herz aus glühendem Stahl

Die ehemals größte Metropole der Südstaaten hat sich nach dem Niedergang von Stahl und Kohle völlig neu erfunden. Im Glanz einer prickelnden Großstadt voller Lebensart leben heute die guten Traditionen weiter. Dazu zählt neben Spitzenküche auch der Jazz: Die Alabama Jazz Hall of Fame erzählt die ganze Story rund um Jimmy Dorsey, Nat King Cole, Lionel Hampton und viele mehr, die in Alabama auf der Bühne standen: Das Steel City Jazz Festival feiert Anfang Juni die glühende Gegenwart des Genre und in vielen Clubs lebt es rund ums Jahr. Von Birmingham sind es nur zwei Fahrtstunden zum Flughafen Atlanta – Gelegenheit also für eine spannende letzte Übernachtung vor dem Heimflug.

Alabama Jazz Hall of Fame

Alabama Jazz Hall of Fame