Himachal Pradesh – der Geheimtipp im Norden Indiens

Himachal Pradesh – der Geheimtipp im Norden Indiens

Dounia Meyer, 21. November 2019

Der eher unbekannte Bundesstaat im Himalaya ist etwas grösser als die Schweiz und verzaubert mit einer vielfältigen Landschaft. Von exotischen Tälern und rauschenden Flüssen, über unendliche Wälder bis hin zu verschneiten Berggipfeln ist alles vertreten.

Land und Leute

Die Menschen in Himachal Pradesh, das im Norden Indiens liegt, sind sehr religiös. Im Süden des Bundesstaates ist überwiegend der Hinduismus verbreitet, wo hingegen besonders im Nordosten der Buddhismus vorherrscht. Dies liegt daran, dass der Dalai Lama seit 1959 dort Zuflucht gefunden hat und seit nunmehr 60 Jahren in Dharamshala im Exil lebt. Seitdem ist der tibetische Einfluss in dieser Region überall deutlich zu spüren – bunte Gebetsfahnen und Mönche in leuchtend orangefarbenen Roben, sowie buddhistische Tempel stechen einem immer wieder ins Auge.

Dharamsala Wohnsitz des Dalai Lamas von aussen

Dharamsala Wohnsitz des Dalai Lamas von aussen

Himachal Pradesh hat in den letzten 20 Jahren ein enormes Wirtschaftswachstum erfahren und übertrifft andere Bundesstaaten in der Bekämpfung der Armut und im Umweltschutz. Der Staat hat das zweithöchste Pro-Kopf-Einkommen in ganz Indien und war der erste, der Plastik-Säcke verboten hat.

Landschaft

Auf einer Reise durch Himachal Pradesh erfährt man immer wieder das Gefühl von unendlicher Weite. Dicht bewaldete Hügel, Bergketten, Flüsse, Wasserfälle, schimmernde Bergseen und sattgrüne Täler soweit das Auge reicht. Die Natur ist schlichtweg atemberaubend. Nicht umsonst besteht der ganze Bundesstaat aus 2 grossen Nationalparks und 32 Schongebieten für Flora und Fauna. Auch als «indische Schweiz» bezeichnet, wird die traumhafte Kulisse oft für Bollywood Filme genutzt.

Tal kurz vor Shimla

Tal kurz vor Shimla

Im Allgemeinen sind die Strassen in akzeptablem Zustand, man muss mit vielen Kurven und manchmal etwas gemächlicherem Tempo rechnen. Jedoch ist man dafür von Verkehrschaos, wie man es in Delhi oder anderen grossen indischen Städten kennt, verschont.

Gerne stelle ich Ihnen die wichtigsten Orte vor:

Dharamsala:

Dharamsala heisst übersetzt «Pilger-Herberge». Grund dafür ist der Dalai Lama, welcher hier seit vielen Jahren im Exil lebt. Im Volksmund wird die Stadt auch «Klein-Lhasa» genannt, da nirgendwo sonst ausserhalb Lhasas so viele tibetische Organisationen an einem Ort vertreten sind. Inmitten von Bergen ist der malerische Ort nicht nur wegen des Dalai Lamas ein Magnet für Touristen und Einheimische. Die ruhige, spirituelle und friedliche Atmosphäre zieht einen in ihren Bann. Doch die Stadt hat auch ein anderes Gesicht. Im oberen Teil Dharamsalas, «McLeod Ganj» genannt, reihen sich in der Tempelstrasse Hotels, Restaurants, Cafés, Läden und Massage-Salons aneinander. Die belebte Strasse führt direkt zum Dalai Lama Tempel, in dem man den Mönchen bei öffentlichen Lesungen oder Vorträgen zusehen kann.

Strasse in Dharamsala

Strasse in Dharamsala

Shimla

Shimla war einst die Sommer-Residenz der Briten in Indien, denn das Klima ist hier im Sommer sehr angenehm und nicht so heiss wie z.B. in Rajasthan. Auch heute noch ist der Geist des britischen Empires zu spüren anhand der Gebäude, die kolonialen Charme versprühen. Die «Mall», eine lange Fussgänger-Strasse, sowie viele kleine Markt-Strassen, Museen und die Spazierwege rund ums «Indian Institute of Advanced Studies» lassen einen die Stadt wunderbar zu Fuss erkunden. Zu erwähnen ist auch die berühmte Schmalspurbahn, die von Kalka bis nach Shimla fährt. Diese Bahnfahrt ist ein ganz besonderes Erlebnis und die Landschaft unterwegs einfach traumhaft!

Toy Train von Kalka nach Shimla

Toy Train von Kalka nach Shimla

Manali

Die Stadt ist umgeben von hohen Bergen, grünen dichten Wäldern und dem Fluss Beas. Viele Tempel, bunte Basare, Museen, Kolonial-Bauten und hölzerne Bauernhäuser machen den Charme dieser Stadt aus.

Kullu Valley

Das fruchtbare Tal erstreckt sich auf einer Höhe von 760 bis 3915 m. ü. M. und wird mit der Höhe immer breiter. Die Natur hier ist paradiesisch. Apfel- und Steinobst-Plantagen, Reis- und Weizenfelder, an Hängen geschmiegte Wälder, sowie schneebedeckte Bergspitzen soweit das Auge reicht.

Dalhousie

Der kleine Ort erstreckt sich über mehrere Hügel und war früher ein beliebter Bergort der Engländer. Die Bevölkerung setzt sich aus grossen Teilen von tibetischen Flüchtlingen zusammen. Es gibt in der Umgebung viele Wanderwege und dichte Wälder. Die Stadt ist ausserdem bekannt für ihre grosse Auswahl an Teppichen.

Klima

Das Wetter in Himachal Pradesh variiert stark, je nach Höhenlage. Die besten Reisemonate sind März bis Juni und Oktober bis Dezember. Der Januar ist der kälteste Monat mit durchschnittlichen Temperaturen tagsüber um die 14 Grad und im August fällt am meisten Regen. Ich selber bin im August gereist und es waren angenehme Temperaturen um die 25 Grad und auch der Regen hielt sich zum Glück in Grenzen.

Kulinarik

Die Küche ist beeinflusst durch Rezepte aus Tibet und Punjab. Zu den gängigen Mahlzeiten gehört Reis, Poulet-Curry, Linsen- und Gemüse-Eintöpfe und Pickles. Beliebt sind auch tibetische Spezialitäten wie Momos (Teigtaschen mit Fleisch oder Gemüse gefüllt), Chowmein (Nudelgericht) oder Thukpa (Nudelsuppe). Die Auswahl ist gross und es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Markt unterwegs am Strassenrand

Markt unterwegs am Strassenrand

Wenn Sie mehr über die Geheimtipps im Norden Indiens erfahren möchten, zögern Sie nicht unsere Asien-Spezialisten zu kontaktieren.