Im wilden Westen der USA, Teil 3: Page – Los Angeles
1. April 2014In der Wüstenstadt Page durften wir mit echten Indianern auf Tour. Im 3. Teil erlebten wir den wohl schönsten Canyon, Shopping im gekühlten Einkaufszentrum und die fast echte London Bridge in Nordamerika.
Samstag, 22. Juni 2013
Heute geht es nach Page. Nach gut 3 Stunden haben wir die Stadt in der Wüste erreicht. Page liegt auf Navajo Indiandergebiet und es würde die Stadt nicht geben, wenn es nicht in den 60er Jahren zum Bau des Glen Canyon Damm’s gekommen wäre. Der Colorado River wurde gestaut und der Lake Powell ist entstanden. Heute ist dies ein See, der mit unzähligen Wasser- und Bootssportarten aufwarten kann. Er wird sehr gerne als Wochenendausflugsziel genutzt.
Page ist eine verschlafene Stadt, die durch Arbeiter des Glen Damm’s gegründet wurde. Hierfür wurde den Indianern das Gebiet für ca. 10.000 Dollar abgekauft. Der Bau hat 14 Jahre gedauert.
Heute leben und arbeiten dort viele Indianer in der Touristenbranche. Im Besucherzentrum direkt am Glen Canyon Damm erfährt man alles über die Geschichte dieses Ortes und ihrer Bewohner.
An diesem Ort befindet sich einer der schönsten Canyons, die ich je gesehen habe. Unser Campground liegt ca. 5 Meilen ausserhalb von Page. Wahweap RV ist ein grosszügiger Platz direkt am Lake Powell. Inzwischen messen wir ca. 50 Grad und sind froh, so einen tollen Platz mit Wasser und Strom zu haben.
Wir schauen uns noch die Marina an. Der See hat eine Küstenlinie von 3152 km, also länger als die Westküste der USA. Er sieht einfach gigantisch aus.
Sonntag, 23. Juni 2013
Kaum ist die Sonne aufgegangen, kocht der Asphalt. Wir haben heute eine Tour vor uns. Start 11.30 Uhr – Treffpunkt 10.00 Uhr im Büro der Touristen-Information. Der Antelope Canyon liegt mitten im Indianer-Gebiet. Mit dem Auto kommt man, wenn überhaupt, nur bis zum Parkplatz. Weiter muss man dann sowieso mit den organisierten Touren der Navajos.
Die Offroad-Fahrzeuge werden mit 14 Personen besetzt. Unsere Fahrerin heisst Rosie, sie ist eine Navajo Indianerin. Souverän kutschiert sie uns über die staubige Sandpiste.
Wir brauchen gute 20 Minuten bis zur Sandpiste. Dort geht es im tiefen Sand noch gute 15 Minuten bis zum Eingang des Canyons.
Die Bilder und Farben sind einzigartig. Die Führung dauert 30 Minuten und ist unheimlich eindrücklich.
Wir bleiben noch eine zweite Nacht am Lake Powell und Morgen geht es dann schon wieder weiter.
Montag, 24. Juni 2013
In knapp drei Stunden fahren wir von Meereshöhe auf gut 2200 Meter Höhe zum Grand Canyon.
Am Eingangstor werden wir deutschsprachig begrüsst. Kurz nach dem Eingang machen wir unseren ersten Stopp bei Desert View. Dieser liegt direkt an der Abbruchkante des Grand Canyon. 1.2 Kilometer in die Tiefe und gut 1 Kilometer in die Weite.
Tief unten glitzert das zarte Band des Colorado River, welcher dieses tiefe Tal geschaffen hat. Für uns kaum vorstellbar, ist er zum Teil bis zu 90 Metern breit dort unten.
Unser Campground liegt 40 km innerhalb, im Herzen des Grand Canyon Areals. Kein Strom und Wasser Anschluss. Dies ist an sich auch nicht nötig, da es über Nacht recht abkühlt. Für diejenigen, die Wasser und Strom brauchen würden, wäre der nebenan gelegene Trailer Park geeignet.
Dienstag, 25. Juni 2013
Es ist wie in den anderen Nationalparks, dass es überall diese Gratisbusse gibt, die einen stressfrei an die wichtigsten Punkte im Park bringen. Die sieben Haltestellen der Hermits Rest Route werden alle 10 Minuten angefahren, mit der Möglichkeit ein- oder auszusteigen. Wir gehen zum Teil zu Fuss von einem Aussichtspunkt zum nächsten.
Winzig kleine Helikopter entdecken wir in der Ferne. Mit blossem Auge kaum erkennbar, fliegen Sie Passagiere durch den Canyon. Der weiteste, sichtbare Punkt liegt knapp 97 km Luftlinie von uns entfernt.
Um die Mittagszeit brechen wir auf in die 3.5 Stunden entfernte Stadt Lake Havasu. Die Stadt habe ich gewählt, weil sie auf der Strecke und direkt an einem See liegt.
Im Reiseführer erfahre ich, dass diese Stadt eine «London Bridge» hat, die 1:1 mit den Originalsteinen der Brücke in London aufgebaut wurde. Es klingt hier alles ein wenig britisch. Windsor Museum und englisch/schottische Strassennamen, die Union Jack weht über allem.
Ich weiss, dass es einige Campgrounds auf einer kleinen Halbinsel gibt. Der RV Beachcomber hat direkten Zugang zum See.
Mittwoch, 26. Juni 2013
Bei Tagesanbruch haben wir schon über 40 Grad. Wir verbringen den Hitzetag in einer Shopping Mall. Bei gefühlten 20 Grad – alles vollklimatisiert – verbringen wir gute 5 Stunden in diesem Shopping Tempel.
Wir kommen erst am Nachmittag, nach dem Besuch der restlichen Shops und dem Einkauf von unzähligem Schnickschnack, T-Shirts, Hosen, Hemden etc. wieder zu unserem Camper. Shop till you drop – nichts einfacher als das, sofern die Infrastruktur da ist.
Donnerstag, 27. Juni 2013
Wir fahren nach Palm Springs auf den Esmeralda Desert RV Beach. Dieser tolle weitläufige Platz bietet einem alles, was man benötigt, um die Hitze eine Weile zu vergessen. Er hat einen Golfplatz, ein Fitness-Center, ein Restaurant (unter der Woche geschlossen) und vor allem einen Pool. Die einzelnen Plätze sind riesig und man kann problemlos einparken.
Wir verbringen den restlichen Nachmittag im Pool. Selbst um 22.00 Uhr haben wir noch 39 Grad Aussentemperatur.
Lesen Sie auch die anderen Teile meiner Reiseetappen:
Teil 1: San Francisco – Las Vegas
Teil 2: Las Vegas – Page
Teil 4: Los Angeles – Morro Bay
Teil 5: Morro Bay-San Francisco