Kontrastreiches Venezuela
7. September 2016Schnorcheln im türkisblauen Wasser, schneeweisse Sandstrände, Pelikane im Sonnenuntergang, gegrillte selbst geangelte Pirañas, höchster Wasserfall der Welt, Cocktails zu Merenguebeats – Erinnerungen einer kontrastreichen Venezuela Reise.
Los Roques – schneeweisse Sandinseln
Unser 10-plätziges Flugzeug steuert auf ein fussballplatzgrosses Feld zu. Dahinter gleich wieder türkisblaues Meer. Was, hier sollen wir landen? Doch unser Pilot landet souverän auf dieser kurzen Piste. Wir sind auf Gran Roque angekommen – der Hauptinsel der Archipels Los Roques. Die 350 zum Teil winzigen Inseln bestehen aus weissem, puderfeinen Sand und ragen nur wenige Meter aus dem türkisfarbenen Meer heraus. Das Städtchen besteht aus nur ein paar Häusern und die Posadas, wie die einfachen Unterkünfte hier genannt werden, beherbergen jeweils nur ein paar Gäste. Die Natursträsschen im Ort sind autofrei, sodass unser Gepäck mit Schubkarren zur Posada gebracht wird.
Wir schlendern durch das romantische und ruhige Städtchen zum Bootssteg und gleiten bald darauf auf “unserem” Katamaran über das türkisblaue Wasser. Der Anker wird gelichtet; Flossen und Schnorchel werden ausgegeben. Dann folgen wir unserem Guide in die Unterwasserwelt. Während dem Zurücksegeln stossen wir mit Cocktails und Bier auf das schöne Erlebnis an.
Die Sonne geht gerade unter, als wir begleitet von Pelikanen in den kleinen Hafen von Gran Roque einfahren. Fischerboote kommen uns auf dem Weg zum Nachtfang entgegen. Eine schon fast kitschige Szenerie!
Orinoco Delta – Baden mit den Pirañas
Ein Longtailboot fährt uns über einen mäandernden Flussarm des Orinoco. Das Ufer ist von dickem, undurchdringlichem Dschungel gesäumt. Es ist schwül, der Aussenborder knattert laut. Aus dem Nichts taucht plötzlich ein Bootssteg auf. Er gehört zu einer kleinen Lodge, in der wir eine Nacht verbringen werden. Nachmittags führt uns ein Mitarbeiter durch einen Dschungelpfad. Er zeigt und erklärt uns exotische Pflanzen, Käfer und Echsen. Diese sind so gut getarnt, dass wir sie mit unseren ungeübten Augen nicht entdecken würden. Auf der anschliessenden Kayaktour kühlen wir uns im kupferfarbenen Fluss ab. Als uns dann der Guide anbietet Pirañas zu angeln, trauen wir unseren Ohren kaum. Inmitten dieser Ungeheuer haben wir eben noch geplanscht? Die kleinen Fische werden uns später gegrillt als Vorspeise serviert. Mehr zur Belustigung als zur Sättigung. In der Nacht erwacht der Dschungel scheinbar erst richtig zum Leben. Unzählige uns unbekannte Tiergeräusche dringen durch die Moskitonetze der Zimmer.
Canaima Nationalpark und Angel Falls
Über endlos scheinende Wälder fliegen wir in unserer Cessna noch tiefer ins Landesinnere. Ziel ist der Canaima Nationalpark und der «Salto Angel». Der höchste Wasserfall der Welt fällt 970 Meter von einem Hochplateau in den Regenwald. Jetzt in der Regenzeit sind die Fälle durch die grosse Wassermenge am spektakulärsten. Manchmal verhindern tiefhängende Wolken einen Panoramaflug. Wir haben Glück und können uns den Angel Fall und die nicht weniger eindrücklichen anderen Fälle aus der Nähe ansehen.
Zurück auf der touristischen Drehscheibe la Margarita wird es wieder betriebsamer. Am Abschlussabend stürzen wir uns ins lebendige Playa el Agua. In einer Strandbar feiern wird bis in den Morgen. Es wird zu Merengue und Salsa getanzt. Mit den köstlichen Caipirinhas stossen wir auf unsere unglaublich abwechslungs- und facettenreise Reise an.