Kolumbien – unterwegs im Land des Kaffees

Kolumbien – unterwegs im Land des Kaffees

Sybille Bless, 2. Oktober 2018

Von eindrücklichen Gebirgsketten zum wilden Pazifik, tropischen Regenwäldern, dichtem Amazonasgebiet und karibischer Küste – Kolumbien erfüllt seinen Besuchern immer wieder schönste Träume. Auch für Kaffeeliebhaber ist das Land, als drittgrösster Kaffeeproduzent weltweit, ein absolutes Highlight. Lassen Sie sich ich in den grünen, hügeligen Landschaften vom Kaffeeduft verzaubern und geniessen Sie die malerische Umgebung mit seinen herzlichen Bewohnern. Eine optimale Kombination, um die Kaffeezone zu entdecken und die Kontraste Kolumbiens miteinzubringen, beinhalten die folgenden Regionen:

Die Hauptstadt Kolumbiens

Die mit Hochhäusern, Shoppingzentren, Museen und Universitäten geprägte Hauptstadt Bogotá liegt im Hochland Kolumbiens. Sie teilt sich in verschiedene Zonen auf. So befinden sich beispielsweise in der «Zona G», in der Gastronomie-Zone, diverse Restaurants. In der «Zona C» ist die «La Candelaria», die bunte, mit Pflastersteinen belegte Altstadt. Zwar wurde der geschichtsträchtige Stadtteil noch nicht so hübsch restauriert wie andere Orte mit kolonialer Vergangenheit, bei einem Spaziergang durch die verschiedenen Gassen werden Sie aber rasch feststellen, dass sich hier ein Bohème-Viertel entwickelt hat. So werden beispielsweise eindrückliche Graffiti-Touren durch die «La Candelaria» angeboten. Nahe liegt auch das Goldmuseum mit seinen hauptsächlich präkolumbischen Fundstücken – Ein absolutes Muss für Geschichtsinteressierte. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bogotás zählt zudem der Berg Monserrate, welcher per Seilbahn erreichbar ist und von wo man eine herrliche Panoramasicht über die Stadt geniessen kann. Ein letzter Insider-Tipp zu Bogotá: Jeden Sonntagmorgen werden einige der Hauptstrassen für den Autoverkehrt gesperrt, was herrliche Velotouren durch die Stadt ermöglicht.

Bogotá

Die Kaffeezone

Eine Flugstunde von Bogotá entfernt liegen die Städte Pereira und Armenia. Von dort aus erreichen Sie das von der UNESCO geschützte Weltkulturerbe – die Kaffeezone. Gönnen Sie sich zwei, drei Übernachtungen in einer landestypischen Hacienda und lassen Sie sich in die Kunst des Kaffee-Verarbeitungsprozesses einführen. In der Umgebung liegen neben unzähligen Kaffeeplantagen auch das Cocora-Tal, bekannt für den Nationalbaum Kolumbiens, die «Palma de Cera». Die bis zu 50 Meter in die Höhe wachsenden Palmen verteilen sich in der weiten Landschaft von grünen Hügeln, welche am besten durch einer Wanderung oder mit dem Pferd erkundet werden. Ebenfalls einen interessanten Einblick in das ländlichere Leben gewähren die bunten, typischen kleinen Bergdörfer Salento und Filandia.

Palma de Cera

Eine Ergänzung für Kulturinteressierte und Liebhaber von Landschaften

Wer gerne aktiv ist, sich über schöne Landschaft erfreut und/oder archäologisch interessiert ist, sollte sich nach der Kaffeezone mindestens vier Tage Zeit nehmen für das lohnenswerte Überlandrouting weiter in den Süden. Zu den Highlights dieser Verlängerung zählen die Tatacoa-Wüste, eine bizarre Landschaft, durchzogen mit Kanälen und riesigen Kakteen. Sowie die bis heute grösstenteils unenträtselten Geheimnisse der archäologischen Parks mit Steinfiguren und Grabmälern um San Agustin. Auch die koloniale «Weisse Stadt» Popayan ist ein Besuch wert.

San Agustin, UNSESCO-Weltkulturerbe

Das Amazonasgebiet

Zurück in Bogotá, sollten Naturfreunde unbedingt ins atemberaubende Amazonasgebiet nach Leticia fliegen. Das Leben hier orientiert sich noch komplett nach den Werten der Natur. Eine eindrucksvolle Erfahrung, bei welcher Sie unter anderem Affen, Piranhas und hoffentlich den pinken Delfin aufspüren, viel über den Nutzen der Pflanzen lernen und ein indigenes Dorf und deren Einheimische besuchen.

Die Pazifikküste

Willkommen in einer anderen Welt! Ein spezielles, sehr authentisches Erlebnis ermöglicht die Reise an die Pazifikküste. «Nuquí» ist per Flug via die moderne Grossstadt Medellín erreichbar. Tropischer Regenwald, wilde Küsten mit dunklen Strandbuchten und einfache kleine Dörfer ohne Infrastruktur erwarten Sie. Auch ein Geheimtipp für Surfer und zwischen Juni und Oktober für Wal-Beobachtungen.

Nuquí

Kolonialstadt Cartagena

Eine der wohl schönsten Kolonialstädte Südamerika ist Cartagena, oft auch die Perle Kolumbiens genannt. Die Altstadt mit ihrem karibischen Flair, den farbigen kleinen Häusern, den wunderschön mit Blumen geschmückten Gassen lädt zum Flanieren und Geniessen ein. Romantiker können die Stadt auch per Kutsche erkunden. Cartagena verfügt aber nicht nur über eine bilderbuchhafte Altstadt, sondern auch über eine interessante Geschichte. Durch ihre Lage spielte die Hafenstadt schon früh eine wichtige Rolle und wurde mehrmals von Piraten heimgesucht, da sie schon im 16. Jahrhundert von derem Gold-, Silber- und Edelstein-Reichtum hörten. Die besuchbare Festung «La Felipe» mit ihren versteckten Tunnels und Kanonen sollte die Stadt vor Angriffen schützen.

Cartagena

Nationalpark Tayrona

Von Cartagena aus erreichen Sie «Santa Marta» in gut vier Fahrstunden, eine Stadt zwischen karibischem Meer und dem Schnee des weltweit höchsten Küstengebirges – der Sierra Nevada. Santa Marta verfügt ebenfalls über eine farbige Altstadt (nicht mit Cartagena vergleichbar) und ist Ausgangspunkt für den Nationalpark Tayrona. Im Tayrona Nationalpark versteckt sich ein wahres Paradies – dichter Regenwald grenzt an bezaubernde Strandbuchten und wilde Felsformationen (für Entdecker geeignet, die gut zu Fuss unterwegs sind). Einige Familien der Kogis, ein indigener Stamm, wohnen bis heute in den Wäldern des Nationalparks. Erhalten Sie Einblick ins einfache Leben der Indigenen beim Regenwald-Trekking zum «Pueblito», wo einige der typischen Hütten stehen.

Nationalpark Tayrona